Koepe

Koepe

Carl Friedrich Koepe (* 1. Juli 1835 in Bergkamen; † 12. September 1922 in Bochum) war ein Pionier der Fördertechnik im Steinkohlenbergbau.

Carl Friedrich Koepe wurde am 1. Juli 1835 als zweitjüngstes Kind des Bauern Friedrich Koepe und seiner Ehefrau Friederike, geb. Telgenkämper, auf dem elterlichen Hof in Bergkamen geboren.

Sein Berufsleben im Steinkohlenbergbau begann er als Bergmann und Schlepper im Untertagebetrieb eines Bergwerks in Ibbenbüren am Teutoburger Wald. Nach Besuch der Märkischen Bergschule in Bochum arbeitete er als Steiger und Maschinenwerkmeister auf verschiedenen Steinkohlenzechen in Ibbenbüren und im Ruhrgebiet. Ab 1873 war er technischer Direktor verschiedener Zechen der Kruppschen Bergwerksbetriebe.

1876/1877 gelang Koepe dann jene bahnbrechende Erfindung, die später die gesamte Kohlefördertechnik revolutionierte. Er entwickelte als Aufzugsanlage eine Treibscheibenförderung, die gegenüber der bis dahin gebräuchlichen Trommelförderung technisch ausgereifter, wirtschaftlicher und vielseitiger verwendbar war und in der Folge zum Standard der Fördertechnik im Bergbau und bei sonstigen Aufzugsanlagen wurde.

Koepe selbst brachte die Erfindung nur Ärger mit der Konzernführung ein. Diese erkannte den Wert der Erfindung nicht und ließ das an sie abgetretene Patent sogar verfallen. "Den späten Ruhm erlebte er nicht mehr". [1]

„Koepe-Förderung“ und „Koepe-Scheibe“ sind bis heute feststehende technische Begriffe und Bestandteile der Bergmannssprache.

Im Alter von 87 Jahren verstarb Carl Friedrich Koepe 1922 in Bochum.

Literatur

  • Werner Kroker: Koepe, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 366.
  • Martin Litzinger: Bergkamen – Vom Bauerndorf zum Industrieort. Stadt Bergkamen 2003, S. 111–113, ISBN 3-929675-05-6.

Einzelnachweise

  1. Vera Steinborn, Hans Röver, Zeche Hannover I/II/V, Westfälisches Industriemuseum Dortmund, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-921980-61-5 S. 29



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