Kohlenstaubexplosion

Kohlenstaubexplosion

Eine Kohlenstaubexplosion ist die speziell im Kohlenbergbau sehr gefürchtete explosive Reaktion von Kohlenstoff-Pulver (Staubexplosion) mit Luftsauerstoff.

Kohlenstaubexplosionen stellen die Ursache zahlreicher Grubenunglücke im Steinkohle-, seltener auch im Braunkohlebergbau dar. Sie treten bevorzugt im Gefolge von Grubengasexplosionen (Methan, siehe Schlagende Wetter) auf, da Schlagwetterexplosionen bestehenden Kohlenstaub aufwirbeln und nachfolgend zünden können. Sie können jedoch auch ohne vorangehende schlagende Wetter auftreten, wenn anderweitig aufgewirbelte fein verteilte Kohle durch Funken, erhitzte Geräteteile oder ähnlichem zur Reaktion mit Luftsauerstoff gebracht wird.

Kohlenstaubexplosionen können die zerstörende Wirkung schlagender Wetter wesentlich verstärken. Ihre Prophylaxe stellt daher ein wesentlicher Bestandteil der (Kohlen-) Bergwerkssicherheit dar. Als Schutzmaßnahmen dienen in erster Linie gute Wetterführung innerhalb der Grube, um zündfähige Grubengaskonzentrationen als wesentliche Ursache gar nicht erst entstehen zu lassen, Vermeidung der Aufwirbelung staubförmiger Kohle etwa durch Besprengung mit Wasser bei Abbau und Transport, Vermeidung der Selbstentzündung von Kohle an der Abbaufront sowie Verwendung schlagwettersicherer Sprengstoffe. Des Weiteren wird das Risiko durch Absaugung bereits entstandenen Kohlenstaubs verkleinert.

Ausbreitungshindernde Maßnahmen wie etwa Gesteinsstaubsperren (auf kippbaren Flächen aufgehäufter Gesteinsstaub, der nach Verwirbelung durch eventuelle Grubengasexplosion Kettenreaktionen des Kohlenstaubs durch interne Reaktionsblockade abbrechen soll) wurden im 19. Jahrhundert öfters angewandt[1], konnten jedoch nicht ausreichend befriedigen und wurden daher in neuerer Zeit durch effektivere, ebenfalls durch Verwirbelung wirkende, Wassersperren ersetzt.

Quellen

  1. Heise-Herbst, Bergbaukunde, Springer-Verlag 1910

Siehe auch


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