Kolczyglowy

Kolczyglowy
Kołczygłowy
Datei:Kolczyglowy.jpg
Kołczygłowy (Polen)
DEC
Kołczygłowy
Kołczygłowy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Bytów
Geographische Lage: 54° 14′ N, 17° 14′ O54.23777777777817.2288888888897Koordinaten: 54° 14′ 16″ N, 17° 13′ 44″ O
Höhe: 128 m n.p.m
Einwohner: 967 (2006)
Postleitzahl: 77-140
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GBY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 209: (Sławno -) Warszkowo - Bytów
Schienenweg: PKP-Linie Nr. 212: Korzybie - Bytów - Lipusz
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Fläche: 173,34 km²
Einwohner: 4.317 (30. Juni 2007[1])
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Wacław Kozłowski
Adresse: ul. Słupska 56
77-140 Kołczygłowy
Webpräsenz: www.kolczyglowy.pl

Kołczygłowy (deutsch Alt Kolziglow) ist ein Dorf in Hinterpommern. Es gehört heute zur Woiwodschaft Pommern in Polen, und zwar zu der gleichnamigen Landgemeinde (gmina wiejska) im Powiat Bytowski.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt in Westen der Woiwodschaft Pommern, etwa 30 Kilometer südlich von Słupsk (Stolp). Etwa 20 Kilometer südöstlich liegt die Nachbarstadt Bytów (Bütow). Durch den Ort führt die Woiwodschafts-Straße 209 (Droga wojewódzka 209) mit Anschluss an die Landesstraße 21 Słupsk - Miastko. Die Landschaft wird von ausgedehnten Waldflächen geprägt.

Geschichte

Die erstmalige Erwähnung erfolgte 1374, als der pommersche Herzog Kasimir V. Bronisius von Puttkamer und dessen Familie die Obergerichtsbarkeit für den damals als Alt Kolziglow bezeichneten Ortes verlieh. Die Familie von Puttkamer blieb auch in den folgenden Jahrhunderten die Herrschaft von Alt Kolziglow. 1847 heiratete in der Kirche von Alt Kolziglow Otto von Bismarck, der spätere deutsche Reichskanzler, Johanna von Puttkamer.

Bis 1637 gehörte Alt Kolziglow zum Herzogtum Pommern, kam dann bis 1657 unter polnische Herrschaft, ehe es danach in die Hände Brandenburgs kam. Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform wurde der Ort 1816 in den Kreis Rummelsburg eingegliedert. 1885 wurden 375 Einwohner verzeichnet, 1910 waren es 440 und 1939 betrug die Einwohnerzahl 1.475.

1938 wurde die Gemeinde Reddies in die Gemeinde Alt Kolziglow eingemeindet.[2]

Anfang März 1945 wurde Alt Kolziglow von der Roten Armee eingenommen und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Die Bevölkerung war zum größten Teil vor dem Eintreffen der Roten Armee geflohen, kehrte aber ganz überwiegend im März 1945 zunächst wieder nach Alt Kolziglow zurück. Nach der Getreideernte 1945 verdrängten polnische Zuwanderer die deutsche Bevölkerung aus ihren Wohnungen und eigneten sich die Bauernhöfe einschließlich des Inventars an. Sie ließen die deutschen Bewohner noch einige Zeit für sich arbeiten. In dem Zeitraum vom Herbst 1945 bis Herbst 1947 wiesen die polnischen Behörden die deutsche Bevölkerung aus. Insgesamt verloren im Zusammenhang mit Flucht und Vertreibung 53 Zivilpersonen aus der Gemeinde Alt Kolziglow ihr Leben.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl Quelle
1812 77 [4]
1817 82 [4]
1843 180 [4]
1871 333 [4]
Jahr Einwohnerzahl Quelle
1885 375 [4]
1905 421 [4]
1925 512 [4]
1933 840 [5]
Jahr Einwohnerzahl Quelle
1939 1.475 [6]

Kirche

Die Dorfkirche brannte im Jahre 2001 im Inneren aus. In den folgenden Jahren wurde sie wiederhergestellt und hat eine neue Innenausstattung erhalten, die einer sehr modernen Kunstauffassung entspricht. Im Eingangsbereich der Kirche befindet sich ein Bronzerelief, das an die Hochzeit Bismarcks mit Johanna von Puttkamer erinnert.[7]

Landgemeinde

Die Landgemeinde Kołczygłowy umfasst ca. 173,34 km² mit etwa 4.000 Einwohnern.

Zur Landgemeinde gehören folgende Ortschaften:

Barnowiec (deutsch Reinfeld), Darżkowo (Darsekow), Gałąźnia Mała (Klein Gansen), Gałąźnia Wielka (Groß Gansen), Jezierze (Vorwerk Karlshof), Kołczygłowy (Alt Kolziglow), Kołczygłówki (Neu Kolziglow), Łobzowo (Neu Lubben), Łubno (Lubben), Radusz (Reddies), Wierszyno (Versin), Wądół (Charlottenthal) und Zagony (Neufeld)

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
  2. Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch. Pommerscher Zentralverband, Lübeck 1985, S. 351.
  3. Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch. Pommerscher Zentralverband, Lübeck 1985, S. 131-134.
  4. a b c d e f g Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 230.
  5. Wohnbevölkerung am Tag der Volkszählung am 16. Juni 1933, abgedruckt in: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 594.
  6. Wohnbevölkerung am Tag der Volkszählung am 17. Mai 1939, abgedruckt in: Hans-Ulrich Kuchenbäcker (Bearb.): Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch. Pommerscher Zentralverband, Lübeck 1985, S. 356. Einwohnerzahl durch die 1938 erfolgte Eingemeindung von Reddies erhöht.
  7. Die Pommersche Zeitung. Nr. 46/2008, S. 8.

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