- Kolchuga
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Das Koltschuga-System (russisch Кольчуга für "Panzerhemd") ist ein passiv arbeitendes Funkmess-Überwachungssystem (SIGINT) von der ukrainischen Firma Topaz. Das Gerät erfasst, analysiert und identifiziert laut Hersteller praktisch alle bekannten Emitter in Flugzeugen wie z. B. Funk, Radar, TACAN-Navigation, Datenübertragung und Radarhöhenmesser.
Das System empfängt und verarbeitet Signale in einem Bereich von 130 MHz bis 18 GHz, ohne selbst aktiv zu senden, was die Lokalisierung der Anlage erschwert. Das System ist auf drei 6-Rad-LKWs untergebracht. Auf einem vierten LKW befinden sich die Anlagen und Rechner zur Signalverarbeitung. Die einzelnen LKWs werden normalerweise im Abstand von ca. 60 km zueinander aufgestellt. Hierdurch ergibt sich jedoch das Problem der Datenübertragung an die anderen Anlagen, da auf solche Distanzen eine Verkabelung aufwendig ist und die Mobilität stark reduziert. Daher wird im Normalfall eine omnidirektionale Sende- und Empfangsantenne zur Übertragung eingesetzt, welche allerdings durch feindliche SIGINT-Systeme geortet werden kann. Auf jedem Fahrzeug befinden sich jeweils vier Antennen für die Bänder VHF, UHF und SHF, mit welchen in einem 1 - 5° breiten Sektor auf bis zu 600 km und in einem 45° breiten Sektor auf rund 200 km emittierende Ziele gesucht werden können.
Gemäß Hersteller sollen auch Flugziele mit Stealth-Eigenschaften erfasst und verfolgt werden können. Mit dem passiven Suchverfahren kann gemäß Hersteller die elektromagnetische Strahlung eines Stealth-Kampfflugzeuges auf eine Distanz von 20 - 200 km erfasst werden. Allerdings emittieren solche Fluggeräte im Normalfall keine elektromagnetischen Signale, so dass die Effizienz des Systems gegenüber solchen Ziele fraglich bleibt. Normale Kampfflugzeuge und Bomber sollen auf eine Distanz von bis zu 600 km lokalisiert werden können, bei Flughöhen über 10 km auch bis 1000 km. Dabei können bis zu 32 Ziele gleichzeitig verfolgt werden. Die Reichtweite ist damit fast doppelt so hoch wie bei AWACS (600 km)
Das Koltschuga-Überwachungssystem wurde erstmals auf der IDEF-Waffenmesse in der Türkei im Jahr 1999 vorgestellt. Das verbesserte Koltschuga-M-System wird seit dem Jahr 2001 auf dem Exportmarkt zum Kauf angeboten.
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