- Kollegiatstift St. Gangolf (Bamberg)
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St. Gangolf (Bamberg) im ehemaligen Bamberger Gärtnerviertel ist eine katholische Pfarrkirche.
Inhaltsverzeichnis
Sankt Gangolf
Der Heilige Gangolf lebte im 8. Jahrhundert in Burgund. Er ist dafür bekannt, dass er sich von seiner untreuen Ehefrau trennte und vom Nebenbuhler im Schlaf ermordet wurde. Er wurde ab dem folgenden Jahrhundert als Märtyrer verehrt und seine Reliquien kamen mit den Jakobspilgern nach Deutschland. In der Kirche befindet sich ein Teil des Hauptes des Heiligen Gangolf, das vermutlich aus Eichstätt stammt.
Geschichte
Das den Heiligen Maria und St. Gangolf geweihte Stift wurde 1057 bis 1059 durch Bischof Gunther von Bamberg zusammen mit dem Grafen Reginold Waldpot von Zwernitz gegründet; es wurde 1803 im Zuge der Säkularisierung aufgelöst. Die Kirche wurde Pfarrkirche, die Propstei Pfarrhof. Im Stiftsgebäude wurde eine Schule untergebracht.
Architektur
Die Kirche wurde als Stiftskirche in Form einer dreischiffigen Basilika auf östlichem Querschiff erbaut und im frühen 12. Jahrhundert von Bischof Otto um zwei Türme erweitert.
Die Kirche zeigt Stilelemente der Romanik, der Gotik, des Rokoko und der Moderne.
Glocken
Die beiden Glocken aus dem 14. Jahrhundert zählen zu den klanglich bedeutendsten Bambergs. Im Jahre 1985 ergänzte die Glockengießerei Rudolf Perner vier Glocken. Die Aufhängung der Heinrichsglocke und insbesondere der alten Gangolfsglocke von 1311 an tief verkröpften Stahljochen führte zu klanglichen Einbußen.[1]
Nr. Name Gussjahr Gießer Durchmesser
(mm)Gewicht
(kg)Nominal
(16tel)1 Heinrich 1985 Rudolf Perner 1403 1500 d1 ±0 2 Kunigunde 1985 Rudolf Perner 1275 1235 e1 −1 3 Gangolf 1311 unbekannt 1245 ~1500 fis1 +3 4 Angelus Domini 14. Jh. unbekannt 1122 ~1100 g1 ±0 5 Maria 15. Jh. Nürnberger Gießer(?) 926 505 h1 ±0 6 Otto 1985 Rudolf Perner 715 210 d2 ±0 7 Gangolf 1985 Rudolf Perner 633 145 e2 +2 Geistliche an dieser Kirche
Johann Schweitzer, Pfarrer und Historiker Georg Meixner, Pfarrverweser 1937–1941, Domkapitular, bayerischer Pokitiker
Einzelnachweise
- ↑ Claus Peter: Glocken, Geläute und Turmuhren in Bamberg. Heinrichs-Verlag, Bamberg 2008, S. 170ff.
Literatur
- Claus Peter: Glocken, Geläute und Turmuhren in Bamberg. Heinrichs-Verlag, Bamberg 2008, ISBN 978-3-931432-14-0
- Gerd Zimmermann: Bamberg Sankt Gangolf. Schnell, Kunstführer Nr. 1172, 2. Auflage 1998 Verlag Schnell & Steiner Regensburg ISBN 3-7954-6047-6
Weblinks
49.89722222222210.896666666667Koordinaten: 49° 53′ 50″ N, 10° 53′ 48″ O
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