Komödie des Grauens

Komödie des Grauens
Filmdaten
Deutscher Titel: Ruhe Sanft GmbH
Originaltitel: The Comedy of Terrors
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1963
Länge: 83 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Jacques Tourneur
Drehbuch: Richard Matheson
Produktion: Anthony Carras,
Richard Matheson
Musik: Les Baxter
Kamera: Floyd Crosby
Schnitt: Anthony Carras
Besetzung

Ruhe Sanft GmbH ist eine Horrorkomödie aus dem Jahr 1963. Regisseur Jacques Tourneur verfilmte mit seinem letzten Hollywood-Film das Drehbuch von Richard Matheson mit dem Triumvirat des Schreckens, Vincent Price, Peter Lorre und Boris Karloff. Die drei Schauspieler hatten zuvor schon in Der Rabe – Duell der Zauberer zusammen gespielt. Die Premiere des Films erfolgte am 25. Dezember 1963. In den deutschen Kinos war der Film erstmals am 15. Oktober 1964 zu sehen. Er lief bei der Wiederaufführung im Original mit Untertiteln auch als Komödie des Grauens.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Neuengland im 19. Jahrhundert. Waldo Trumbull leitet das Beerdigungsinstitut Hinchley und Trumbull. Das Geschäft läuft allerdings so schlecht, dass Trumbull den einzigen ordentlichen Sarg immer wieder verwenden muss. Er löst das Problem mit seinem Assistenten Felix Gillie. Die beiden rollen den Leichnam aus dem Sarg in die offene Grube, wenn die Trauergäste den Ort der Bestattung verlassen haben und packen den Sarg wieder in ihre Kutsche. Trumbull hat auch familiäre Probleme. Sein schwerhöriger vertrottelter Schwiegervater Amos Hinchley muss mit durch gefüttert werden und mit seiner Frau liegt er dauernd im Streit, da kein Geld ins Haus kommt und sie ihm immer wieder vorhält, dass er sie an einer Karriere als Opernsängerin gehindert habe. Felix Gillie hat währenddessen schon ein Auge auf Amaryllis Trumbull geworfen. Nach einem Streit mit seiner Frau verlässt Trumbull das Haus, nur um seinem Vermieter John F. Black zu begegnen. Trumbull schuldet Black eine Jahresmiete und Black ist nicht länger gewillt auf sein Geld zu warten. Er setzt Trumbull ein Ultimatum.

Abends kehrt Trumbull von seiner Kneipentour zurück und eröffnet Gillie seinen Plan, wie er wieder an Kundschaft und damit an Geld kommen will. Er hat in einer Kneipe den reichsten Schiffseigner von Boston kennengelernt und will diesen noch in derselben Nacht um die Ecke bringen. Gillie weigert sich zunächst, aber als Trumbull ihm klarmacht, das es ein leichtes sei, die Polizei zu verständigen und Gillies kleines Geheimnis auszuplaudern, willigt Gillie schließlich ein. Der harmlos aussehende Felix Gillie wird von der Polizei gesucht, da er aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, wo er eine Haftstrafe wegen eines Banküberfalls absitzen musste. Auf der Flucht ist er schließlich bei Trumbull untergetaucht. Trumbull und Gillie machen sich auf den Weg zu Mr. Phipps Haus. Die beiden dringen in das Haus ein, ohne die Bewohner zu wecken, obwohl sie eine Menge Lärm machen. Gillie, dem bei dem Gedanken einen Menschen zu töten schlecht wird, bleibt im Flur sitzen, während Trumbull ein Kissen auf das Gesicht des schlafenden Phipps drückt. Kurze Zeit später ist es vollbracht und die beiden verlassen das Haus und warten in ihrer Kutsche bis die Leiche entdeckt wird. Trumbull bietet der jungen Witwe seine Hilfe an. Mrs. Phipps stimmt zu und Trumbull und Gillie kümmern sich um die Beerdigung. Während der Trauerfeier stellt sich jedoch heraus, das Mr. Phipps Witwe das Personal entlassen hat und sich mit dem gesamten Hausrat und dem Vermögen des Verstorbenen aus dem Staub gemacht hat. Trumbull steht mit leeren Händen da und betrinkt sich wieder einmal. Schließlich hat Trumbull die rettende Idee, sein nächstes Opfer wird sein Vermieter, der unverheiratete Mr. Black.

Des Nachts schleichen sich Trumbull und Gillie zu Blacks Haus und mit vielen Mühen kann sich Gillie schließlich Zutritt verschaffen. Black liegt in seinem Bett und rezitiert lauthals MacBeth. Von seinem Monolog überwältigt, springt Black aus dem Bett, reißt einen Säbel von der Wand und beginnt auf unsichtbare Gegner einzudreschen, während er immer weiter Macbeth rezitiert. Als sich Gillie und Black gegenüberstehen, erschrickt Black dermaßen. dass er einen Herzanfall erleidet und umfällt. Ein herbeigerufener Arzt stellt den Tod fest. Trumbull ist gerettet, die Beerdigung bringt ihm viel Geld ein, jedoch ist die Firma ihren einzigen Sarg los, der ihnen dreizehn Jahre lang treue Dienste geleistet hat, da Black im Mausoleum seiner Familie bestattet wird.

Gillie, Trumbulls Frau und Amos Hinchley feiern das freudige Ereignis, Waldo Trumbull zählt sein Geld und im Mausoleum der Familie Black erwacht der Scheintote John F. Black. Dieser war schon zuvor aus seiner Totenstarre erwacht, aber Trumbull und Gillie zwangen ihn zurück in seinen Sarg, in dem er einfach nicht bleiben wollte. Schließlich setzte Trumbull mit einem beherzten Schlag auf Blacks Hinterkopf dessen Leben vermeintlich ein Ende.

Black, sinnt auf Rache und verschafft sich Zutritt zu Trumbulls Haus, nicht ohne vorher eine Beil mitzunehmen. Im Haus selbst schläft Trumbull seinen Rausch aus, Gillie und Amaryllis wollen zusammen fliehen und Amos Hinchley liegt in seinem Bett und schläft. Trumbull wird durch die Schreie seiner Frau geweckt und schafft es in letzter Sekunde zusammen mit Gillie Black davon abzuhalten, Amaryllis zu zerstückeln. Black geht nun auf die beiden los, die jedoch fliehen können. Gillie stürzt die Treppe hinab und bleibt liegen, Trumbull greift sich seine Pistole und schießt mehrere Male auf Black, bis dieser endlich liegenbleibt. Amaryllis sieht ihren neuen Freund Gillie am Boden liegen und stürzt sich auf Trumbull. Trumbull dessen Waffe leer ist, würgt Amaryllis solange, bis sie in seinen Armen erschlafft. Zufrieden setzt sich Trumbull in seinen Sessel und nimmt noch einen Schluck, als Blacks Diener zur Haustür hereinstürzt, die drei Leute, darunter seinen Chef auf dem Boden liegen sieht und laut nach der Polizei schreiend davonläuft.

Amos Hinchley ist durch den Lärm endlich aufgewacht und kommt die Treppe herunter. Er sieht den am Boden zerstörten Trumbull und will ihm helfen. Dazu nimmt er das Fläschchen "Medizin" aus Trumbulls Westentasche und flösst im diese ein. Allerdings enthält die Flasche keine Medizin, sondern Gift, mit dem Trumbull schon mehrmals versucht hat Amos umzubringen. Amaryllis und Gillie erwachen fasst gleichzeitig aus ihrer Bewusstlosigkeit und verlassen das Haus. Amos sitzt ratlos auf der Treppe, Trumbull ist tot und Blacks Nase fängt wieder an zu zucken.

Kritiken

  • "(...) als Genreparodie und Gruselgroteske durchschnittlich, beachtlicher die parodistischen Leistungen der Darsteller." (Wertung: 2½ von 4 möglichen Sternen = überdurchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz: 'Lexikon „Filme im Fernsehen“ [1]
  • "Tourneurs Unfähigkeit zur Parodie zeigte sich bei der viel jüngeren Horror-Satire „Comedy of Terrors“ (...), die in Tourneurs Händen zur schwerfälligen Burleske geriet." - William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7, S. 192
  • "Dieses amüsante Kinofest wurde 1963 von Jacques Tourneur und Richard Matheson erdacht und in Szene gesetzt. (...) Ausschlaggebend für den Film war auch die Mitarbeit von zwei weiteren Könnern ihres Fachs: Kameramann Floyd Crosby, der wichtigste Mitgestalter vieler von Roger Cormans Horrorfilmen, half ebenso mit, diesen Film zu einem Meisterwerk abzurunden, wie Les Baxter, dessen Musik beinahe jede Bewegung kontrapunktisch begleitet und dabei in ihrer Absurdität vertieft." - Christian Rost 1980 im Filmbeobachter
  • "Letzter Hollywood-Film von Tourneur: eine schrille, amüsante Horrorgroteske mit vielen Anleihen bei den Poe-Verfilmungen von Roger Corman – bis hin zum Kameramann, zum Komponisten, zu den Schauspielern Price, Lorre, Karloff." - Lexikon des internationalen Films [2]
  • "In dieser überaus schwarzhumorigen Komödie vereinte Regisseur Jacques Tourneur gleich drei große Mimen des Horror-Genre vor der Kamera: Vincent Price, Peter Lorre und Boris Karloff. Alle drei liefern hier eine vorzügliche Persiflage." - Prisma-Online-Filmdatenbank [3]

DVD-Veröffentlichung

  • Ruhe Sanft GmbH, Universum Film 2004

Literatur

  • Lucy Chase Williams: The Complete Films of Vincent Price. Citadel Press (Carol Communications), New York und Secaucus 1995, ISBN 0-8065-1600-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 694
  2. „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  3. Ruhe Sanft GmbH bei prisma-online.de; abgerufen am 1. November 2008

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