Kongresshaus Salzburg

Kongresshaus Salzburg

Das Kongresshaus Salzburg, auch Salzburg Congress, wurde im Juni 2001 eröffnet und zählt zu den modernsten Veranstaltungs- und Kongresshäusern Österreichs.

Salzburg Congress bei Nacht
Salzburg Congress bei Tag

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Zuge des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit wurde in den 50er Jahren in Salzburg ein Kongresshaus errichtet. Es wurde im Jahre 1957 am Standort Auerspergstraße/Ecke Rainerstraße direkt angrenzend an den Kurgarten eröffnet. Anfang der 90er Jahre beschloss der Salzburger Gemeinderat das in die Jahre gekommene Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen und ließ ein Architekten-Gutachterverfahren (Jury-Vorsitz Arch. Hans Hollein) durchführen. 1995 wurde der Architekt Friedrich Brandstätter mit den Planungsarbeiten beauftragt. Es wurde ein positiver Beschluss gefasst und dem Verbleib am alten Standort aus nahe liegenden Gründen (zentrumsnahe Lage am Kurgarten unweit des Mirabellgartens, unmittelbare Nähe großer Hotels, verfügbarer Bauplatz…) der Vorzug gegeben. Der Abbruch des alten Kongresshauses erfolgte im Herbst 1998 und nach Aushebung der Baugrube, Anfang 1999, begann die Errichtung des neuen Gebäudes. Das neue Kongresshaus, nunmehr Salzburg Congress genannt, wurde im Juni 2001 nach nur zweieinhalbjähriger Bauzeit (ausführender Architekt Ernst Maurer) eröffnet.

Architektur

Salzburg Congress Foyer

Die Aufgabe für den Architekten bestand darin, an der Verkehrsachse Bahnhof-Rainerstraße-Altstadt an einem durch die Innenstadtlage begrenzten und wegen der Nähe zum historischen Mirabellgarten sensiblen Bauplatz ein den modernen Ansprüchen entsprechendes Veranstaltungshaus zu erbauen. Gelungen ist dies dem Architekten durch einen kompakt angelegten und den Bauplatz voll ausnützenden Bau, der sich über fünf Geschoße erstreckt und mit großzügig proportionierten Glasfassaden und Natursteinflächen. Das für ein Fassungsvermögen von über 2500 Personen konzipierte Haus ist im Inneren durch Glasbrücken, verschiedene Deckenöffnungen und Galerien aufgelockert. Die Außenschale des in der Mitte des Gebäudes eingebetteten Saales wird durch Beleuchtungseffekte am Abend auch außen durch die Glasfassade gut sichtbar. Die beim Innenausbau verwendeten Materialien sind Granit im Eingangsfoyer, Akazienparkettboden in allen Sälen und Ausstellungsfoyers, Glashandläufe und eine Metallkassettendecke sowie speziell für Salzburg Congress angefertigte Leuchten. Über drei Geschoße bei der Haupttreppenanlage erstreckt sich eine von hinten beleuchtete Glasarbeit des kanadischen Künstlers Stuart Reid.

Bau

Die Gründung des Baues erfolgte aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse (hoher Grundwasserspiegel sowie Beschaffenheit des Erdreiches) mittels einer durchgängigen, ca. 120 cm dicken Fundamentplatte. Die Grundstruktur des fünf Geschoße umfassenden Gebäudes besteht im Wesentlichen aus einer Stahlbetonskelett-Konstruktion mit bewehrten und vorgespannten Betondecken. Die transparente Außenhaut ist als abgehängte Stahl-Glas-Fassade ausgeführt, die im fünften Obergeschoss im Stahlbetonrahmen verankert ist. Das Gebäude ist so strukturiert, dass der Mittelteil mit dem Hauptsaal bzw. mit den Foyers durch vier Hauptstützen getragen wird. Rund um diesen zentralen Gebäudeteil sind die Versorgungseinrichtungen des Hauses sowie Nebensäle gruppiert.

Technik

Die Heizung des Hauses erfolgt einerseits über ein Hochtemperatursystem mit Fernwärme und andererseits über ein Niedrigtemperatursystem mittels Erdwärme, gewonnen durch Wärmepumpen. Die Klimatisierung des Hauses erfolgt zum Teil unter Ausnutzung der Wärmerückgewinnung, um Betriebskosten zu sparen. Was die Kommunikations- und Bühnentechnik betrifft, so kann Salzburg Congress u.a. auf flexible Regiestationen verweisen sowie auf 14 Rohrwellenzüge mit einer Tragkraft von je 500 kg für Beleuchtung und Dekoration im Bühnenbereich sowie Lastzüge an definierten Punkten in der begehbaren Decke des Hauptsaales. Für Simultanübersetzungen gibt es fix eingebaute sowie mobile Einheiten für bis zu 8 Sprachen. Daneben besteht ein Pressezentrum mit modernster technischer Ausstattung und das ganze Haus ist in allen Sälen und Büros sowie in den Foyers für moderne EDV Technik und Internetzugang entsprechend verkabelt. Teile des Hauptsaales sind mit in der Höhe variabel einstellbaren Bodenelementen (elektronische Hubpodien) versehen, um je nach Bedarf verschiedene Ebenen (horizontale Parkettfläche oder ansteigend) erzeugen zu können.

Säle und Büros in Salzburg Congress sind durch mehrere Liftanlagen sowie Rolltreppen erschlossen. Es gibt drei Panoramalifte, einen Personallift, einen Lastenlift mit 12 m2 sowie einen Lift für das Catering, wofür die Küche des an das Haus angrenzenden Hotels Sheraton Salzburg verantwortlich zeichnet.

Das Kongresshaus verfügt über eine Photovoltaikanlage mit fast 400 m² Photovoltaikelementen am Dach und an der Fassade. Die Anlage bringt eine Leistung von 34,2 kW und hilft an Sonnentagen den Strombedarf abzudecken. Salzburg Congress ist das einzige Kongresshaus der Welt, das einen Teil seines Strombedarfs mit selbst erzeugtem Strom abdeckt.

Zahlen und Fakten

  • Planung und Ausführung: Arch. Dipl. Ing. Friedrich Brandstätter, Arch. Dipl. Ing. Ernst Maurer
  • Kunst am Bau: Stuart Reid, Kanada
  • Baumanagement: ARGE Hypo NÖ und Dipl. Ing. Zipperer
  • Baubeginn: 1999
  • Baufertigstellung & Eröffnung: Juni 2001
  • Nutzfläche: 15.000 m²
  • Foyer- bzw. Ausstellungsfläche: 2.500 m² – erweiterbar auf 3.500 m²
  • Transportinfrastruktur: 6 Liftanlagen, davon 3 Panoramalifte und 4 Rolltreppen
  • Fassungsvermögen: 2.500 Besucher
  • Raumangebot: bis zu 15 Konferenzräume mit einer Kapazität von 20 bis 1.350 Personen
  • Größter Veranstaltungssaal: Europa-Saal für 1.350 Besucher mit 20 in die Decke eingebauten Lastzügen (Tragkraft je 500 kg) für Dekoration und Beleuchtung plus 14 weiteren im Bühnenbereich, einer Bühne (19 × 7,5 m² erweiterbar) sowie mit einem Regieplatz

Weblinks

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