- Anemolter
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Nienburg/Weser Höhe: 29 m ü. NN Fläche: 65 km² Einwohner: 7565 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km² Postleitzahl: 31592 Vorwahl: 05761 Kfz-Kennzeichen: NI Gemeindeschlüssel: 03 2 56 032 Gemeindegliederung: 9 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Am Markt 4
31592 StolzenauWebpräsenz: Bürgermeister: Bernd Müller Stolzenau ist eine Einheitsgemeinde des Landkreises Nienburg/Weser in Niedersachsen an der Weser.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Stolzenau liegt an der Mittelweser in der Marsch- und Geestlandschaft des Mittleren Wesertals, südwestlich der Kreisstadt Nienburg/Weser am linken Weserufer.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an den Flecken Steyerberg und im Osten an die Samtgemeinde Landesbergen. Im Südosten bilden das Land Nordrhein-Westfalen (Landkreis Minden-Lübbecke, Petershagen) und im Südwesten und Westen die Samtgemeinde Uchte die Grenze.
Gemeindegliederung
Seit der Gebietsreform vom 1. März 1974 besteht die Gemeinde Stolzenau aus den Ortsteilen
- Stolzenau (Zentrum)
- Schinna
- Frestorf
- Hibben
- Müsleringen
- Nendorf - ca. 1000 Einwohner
- Holzhausen (direkter Stadtteil)
- Anemolter - ca. 500 Einwohner
- Diethe
Des Weiteren gehören die Ortschaften Alterkamp, Böthel, Sögeberg und Kohlenweyhe zur Gemeinde Stolzenau.
Geschichte
Der Name Stolzenau kommt soweit bekannt, urkundlich zuerst am 23. Februar 1370 vor. Er bedeutet Stolze Aue und ist aus den Schreibweisen Stoltenouwe, Stoltenow, Stotzenow, Stoltzenaw und Stoltzenawe entstanden.
Der Ort Stolzenau war zu verschiedenen Zeiten Residenz der Grafen von Hoya. Durch den Tod Graf Friedrichs in 1503 wurde die ganze Grafschaft Hoya als Lehn von den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg übernommen und so kam Stolzenau zu diesem Herzogtum.
1594 wurde der Flecken durch eine große Feuersbrunst heimgesucht, hierbei brannten 85 Bürgerhäuser ab. Auch von den Schrecken und Wirren des Dreißigjährigen Krieges blieb Stolzenau nicht verschont.
Der Feldherr Tilly eroberte Stolzenau am 15. August 1625. Am 26. Oktober 1625 wurde die Festung jedoch wieder den Dänen übergeben. Der Flecken hat bei dem ständigen Wechsel und den immer wiederkehrenden Belagerungen stark gelitten. Durch schlimme Krankheiten, wie die Blutpest (1624) und eine hitzige Hautkrankheit, wurden viele Bürger weggerafft.
Nach dem westfälischen Frieden waren das Amt und auch der Flecken so sehr in Verfall geraten, dass sie sich in vielen Jahren nicht wieder erholen konnten. Vom siebenjährigen Krieg wurde Stolzenau weniger betroffen; dafür hatte der Flecken während der französischen Okkupation um so mehr zu leiden.
Erst nach 1815 begann der wirtschaftliche Aufschwung des Fleckens. 1828 wurde die heutige Kirche errichtet. 1884 wurde der Flecken Sitz des neu gebildeten Kreises Stolzenau. Die Kreisverwaltung war bis 1932 im alten Schloss untergebracht. Später wurde das Schloss als Arbeitsdienstlager genutzt. Nach 1945 diente es Wohnzwecken. 1885 wurde der Grundstein für das heutige Rathaus gelegt. Das Schloss wurde im Jahre 1965 abgebrochen und an dieser Stelle die neue Realschule (Schlossschule) errichtet.
Trotz der regen Bautätigkeit nach 1950 blieb der mittelalterliche Charakter des alten Ortskernes in seinen Grundzügen erhalten. Die Bedeutung, die dem Flecken Stolzenau heute für den südlichen Teil des Kreises zukommt, wird durch die im Raumordnungsprogramm für den Regierungsbezirk Hannover vorgenommene Ausweisung als Grundzentrum besonders zum Ausdruck gebracht.
Religionen
Überwiegend sind in Stolzenau die evangelisch-lutherische und römisch-katholische Kirche vertreten. Außerdem gibt es Anhänger der Neuapostolischen Kirche und des Islam.
Einwohnerentwicklung
1. Juli 2008 7.650 Einwohner 28. November 2006 7.714 Einwohner 30. Juni 2006 7.527 Einwohner 16. März 2006 7.638 Einwohner 31. Dezember 2005 7.536 Einwohner 30. Juni 2005 7.511 Einwohner 31. Dezember 2004 7.532 Einwohner Politik
Gemeinderat
Die 20 Sitze des Gemeinderats verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Bürgermeister
Zum 1. November 2006 übernahm Bernd Müller vom vormaligen Bürgermeister Ulrich Rokahr das Amt. Bernd Müller gewann nach einer Stichwahl gegen Doris Engelking.
Städtepartnerschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Heimatmuseum
- Puppenmuseum
Schlösser, Kirchen und Kloster
- Das Schloss der Grafen von Hoya wurde 1965 abgebrochen und an dessen Stelle die Realschule (Schloßschule) errichtet
- St. Jacobi-Kirche (evangelisch)
- St. Christopherus-Kirche (katholisch)
- Neuapostolische Kirche
- In Schinna gab es ein Kloster, dessen Überreste noch erhalten sind
Sehenswürdigkeiten
- Schnitzaltar in St-Vituskirche in SchinnaBilder Altar
- St. Jacobi Kirche (mit dem eingedrehten Kirchturm)
- naturbelassene Umgebung, in der sich viele Möglichkeiten für Wassersport finden (Weser).
- Weserbrücke
- Rathaus in Backsteingotik (1885 erbaut)
- sanierter Ortskern mit seinen Fachwerkhäusern
- Kriegerdenkmal
- Normaluhr
- Mühlenteich
Parks
- Bürgerpark (wurde im 19. Jahrhundert vom Kaufmann Oldemeyer aus Bremen, dem Sohn des damaligen Bürgermeisters Oldemeyer von Stolzenau, dem Orte Stolzenau als Geschenk angelegt)
Sportstätten
- Sportplätze in Stolzenau (Weserkampfbahn), Nendorf und Schinna
- Dreifachsporthalle
- beheiztes Freibad
- Tennishalle
- Motorboothafen
In besagter Dreifachsporthalle trägt die Erstvertretung des Handballvereins HSG Loccum/Stolzenau ihre Heimspiele aus. In der jüngsten Vergangenheit ist der Verein drei Mal aufgestiegen. Jedoch wurde der letzte Aufstieg auf Grund einer zu dünnen Personaldecke nicht angenommen. So spielt man auch in der Saison 2008/2009 in der 1. Kreisklasse. Anzumerken ist noch, dass zu den Heimspielen regelmäßig über 50 Zuschauer erscheinen, auf dieser Spielebene vielleicht unerreicht.
Regelmäßige Veranstaltungen
Volksfeste
- Schützenfest (alle zwei Jahre, im geraden Jahr)
- Stadtfest (alle zwei Jahre, im ungeraden Jahr, Ende August)
- Karneval
Wirtschaft und Infrastruktur
Als ehemalige Kreisstadt und Unterzentrum weist Stolzenau eine gute Infrastruktur auf, die einen Vergleich mit Mittelzentren nicht zu scheuen braucht. Viele Behörden haben hier ihren Sitz. Stolzenau ist die Einkaufsstadt des Südkreises Nienburg/Weser. Neben einem Ortskern gibt es viele am Stadtrand liegende Einkaufszentren. Die meisten Einwohner des Südkreises haben ihren Arbeitsplatz in Stolzenau gefunden.
Die Wirtschaft in Stolzenau ist vor allem durch Landwirtschaft, Kunststoffverarbeitung und Kiesabbau geprägt. Hier hat sich die größte Kunstlederfabrik Deutschlands angesiedelt (Era). Diese beliefert bekannte große Automobilhersteller wie VW oder Opel.
Verkehr
Wasserstraßen
Die Weser verbindet Stolzenau mit dem Internationalen Binnenschifffahrtsverkehr unter anderem über das nahegelegene Wasserstraßenkreuz in Minden.
Schienenverkehr
Der nächste Bahnhof ist Leese-Stolzenau an der Weser-Aller-Bahn Rotenburg (Wümme)–Minden, etwa drei Kilometer östlich des Ortszentrums. Ber Bahnhof wird werktags alle zwei Stunden vom „Porta-Express“ Nienburg–Minden–Bielefeld und an Wochenenden im gleichen Takt von der „Weser-Aller-Bahn“ Rotenburg–Verden–Nienburg–Minden bedient.
Busverkehr
Buslinien der Verkehrsgesellschaft Landkreis Nienburg verbinden Stolzenau mit Uchte, Nienburg/Weser, Steyerberg, Rehburg-Loccum und Wunstorf.
Straße
Öffentliche Einrichtungen
- Krankenhaus der zum Rhön-Verbund gehörenden "Mittelweserkliniken" (Teleportalklinik)
- Freiwillige Feuerwehr
- Polizeikomissariat
- Arbeitsamt
- Gesundheitsamt (Außenstelle)
- Amtsgericht
- Kirchenkreisamt
- Freibad
- Sportplatz
- Jugendhaus
Bildung
- Gymnasium Stolzenau
- Realschule Schloß-Schule Stolzenau
- Grundschule Regenbogenschule Stolzenau
- Grundschule Nendorf
- Förderschule für geistig Behinderte Stolzenau
Medien
Stolzenau hatte früher eine eigene Tageszeitung. Es war das "Stolzenauer Wochenblatt" Jetzt wird Stolzenau mit der Nienburger Tageszeitung "Die Harke" versorgt. Zusätzlich erscheint monatlich die "Rund um Stolzenau" mit einer Auflage von ca 15.000 Exemplaren und der "Blickpunkt Nienburg".
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Statius von Münchhausen (1555–1633), Adliger aus der schwarzen Linie der von Münchhausen
- Pauline Tutein (1725–1799), Schriftstellerin
- Karl von Bothmer (1799–1852), Justizrat
- Oskar Schreiber (1829–1905), Geodät
- Pieke Biermann (* 1950), Journalistin, Übersetzerin und Schriftstellerin
- Ilka Eßmüller (* 1964), Journalistin und Moderatorin
- Anke Stessun (* 1964), Journalistin und Fernsehmoderatorin
- Peter Franz (* 1971), Tischtennisspieler
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Nikolaus Krage († 1559), Theologe, Hofprediger in Stolzenau
- Sebastian Edathy (* 1969), Politiker (Abitur am hiesigen Gymnasium)
Weblinks
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