- Konnopke's Imbiss
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Konnopke’s Imbiß, auch „Konnopke“ genannt, ist ein bekannter Imbissstand im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Sie gilt als die Imbissbude, die in Ost-Berlin 1960 als erste die Currywurst eingeführt hat.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Konnopke’s Imbiß im Prenzlauer Berg liegt in lebhafter Umgebung an dem Verkehrsknotenpunkt, an dem sich die Schönhauser Allee, Kastanien- und Pappelallee sowie die Danziger Straße und die Eberswalder Straße treffen. Er liegt unter dem Viadukt der U2 in der Schönhauser Allee unmittelbar südlich des U-Bahnhofs Eberswalder Straße. Konnopke's Imbiß ist nicht nur bei Einheimischen beliebt, sondern wegen seiner Bekanntheit und der zentralen Lage im Prenzlauer Berg auch bei Touristen. Es befindet sich ein gleichnamiger Imbiss in der Mahlerstraße Weißensee, der von Günter Konnopke, einem Sohn Max Konnopkes, betrieben wurde. Eine neue Filiale eröffnete am 1. August 2007 im Ortsteil Heinersdorf.
Geschichte
Am 4. Oktober 1930 gründete Max Konnopke († 1986) mit seiner Frau Charlotte (* 17. April 1910 in Berlin-Friedrichshagen; † 15. April 2009)[1] das Unternehmen als Bauchladen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarben sie 1947 einen Wurstwagen. Erst 1960 wurde an der jetzigen Stelle eine Imbissbude errichtet. Seit dieser Zeit wird das bekannteste Konnopke-Produkt, die Currywurst mit Ketchup nach geheimem Familienrezept, verkauft. Ursache für diese Eigenentwicklung war, dass in Ost-Berlin nach dem Mauerbau zunächst kein Ketchup erhältlich war.[2] 1976 übernahm die Tochter Waltraud Ziervogel[3] das Geschäft. Sie ließ 1983 die ehemalige Holzbude durch den heutigen Imbisskiosk aus Metall ersetzen.[4] In dem Familienunternehmen arbeiten heute (Stand 2005) 14 Mitarbeiter.[5]
Bedeutung
Nach Angaben des Who's Who besteht die Bedeutung von Konnopke darin, ab 1960 mit dieser Imbissbude die Currywurst auch in der Hauptstadt der DDR eingeführt zu haben.[6] Wiederholt wird Konnopke als berühmte Imbissbude bezeichnet.[7] Das Reisemagazin des ADAC-Verlags beispielsweise charakterisiert Konnopke in seiner Ausgabe Nr. 69 als King of Currywurst Ost.[8]
In verschiedenen Medienberichten wird Konnopke als „legendär“ bezeichnet[9][10][11] Die Eigentümerin selbst berichtet von einem enormen Andrang bereits zu DDR-Zeiten.[12] Das Berlin-Magazin bilanziert: Auch zu DDR-Zeiten war der privat geführte Imbiss ein beliebter Anlaufpunkt im Kiez.[13]
In ihrem Dokumentarfilm Berlin – Prenzlauer Berg. Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990 aus dem Jahr 1991 portraitiert die Filmemacherin Petra Tschörtner unter anderem „die Betreiber der berühmten Würstchenbude «Konnopke’s Imbiß» an der Schönhauser Allee“.[14][15] Und die Berliner Autorin Annett Gröschner erwähnt Konnopke in ihrem Buch Durchgangszimmer Prenzlauer Berg. Eine Berliner Künstlersozialgeschichte in Selbstauskünften. Auch Daniela Dahn nimmt bereits in ihrem Buch Prenzlauer Berg-Tour von 1987 mehrmals auf den Imbiss Bezug.
Konnopke ist auch Bestandteil von Stadtführungen durch den Prenzlauer Berg.[16] Auch in dem von Reinhard Kober und Matthias Morgenroth herausgegebenen Hörbuch Berlin – Eine akustische Reise zwischen Wannsee und Alex findet das Konnopke Erwähnung.[17] Hartmut Seefeld charakterisiert in einem Beitrag für die Zeitung VorOrt vom November 2005 (Seite 10/11) das Konnopke als Marke innerhalb von Prenzlauer Berg.[18]
Über Berlin hinaus bekannt wurde der Imbissstand Ende Februar 2001, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, dessen Vorliebe für Currywurst in der Presse kolportiert wird, hier die „berühmte“ Konnopke-Currywurst probierte.[19]
Kurioses
In einer Neuausgabe des Spiele-Klassikers Monopoly („Monopoly Heute 2006“) ist das Grundstück von Konnopke mit einer Million Euro bewertet.[20]
Lied
Dem Schnellimbiss der Stadt wurde 1983 von der Ost-Berliner Band „Silly“ mit dem Lied „Heiße Würstchen“ (aus dem Album „Mont Klamott“) ein musikalisches Denkmal gesetzt.
Angebot
Neben der Currywurst ohne Darm wird auch klassische Berliner Bulette, Schaschlik, Schnitzel sowie die traditionelle Soljanka angeboten. Nach einem Anbau wurden zusätzlich Kaffee, belegte Brötchen und Getränke in das Sortiment aufgenommen.
Literatur / Hörbuch
- Annett Gröschner: Durchgangszimmer Prenzlauer Berg. Eine Berliner Künstlersozialgeschichte in Selbstauskünften. Lukas Verlag, S. 533ff. ISBN 3-931836-11-8
- Reinhard Kober / Matthias Morgenroth: Berlin – Eine akustische Reise zwischen Wannsee und Alex. Sprecher: Henning Freiberg, Ingrid Gloede. 1 Audio-CD mit Booklet. Laufzeit 74 Minuten. ISBN 3-936247-14-5
- Angelika Taschen/Thorsten Klapsch: Berlin – Restaurants & More. 2007, durchg. Farbf., 192 S. (dt./engl./franz.). ISBN 3836500396
Weblinks
- Konnopkes Website
- Lassen Sie uns reden. Eckart Witzigmann und die Konnopke’s-Inhaberin. Zeit-Magazin Leben, 31. Januar 2008, Nr. 6.
- Konnopke's Imbiß - Bildnachricht im Scheinschlag 2002
Einzelnachweise
- ↑ „Trauer um Currykönigin“, B.Z. online-Ausgabe 21. April 2009
- ↑ Beleg Deutsche Welle
- ↑ Beleg Geschichte Konnopke: Waltraud Ziervogel im Zeit-Gespräch. ZEITmagazin LEBEN, 31.01.2008 Nr. 06
- ↑ In Wurstgewittern – taz vom 09.06.2007 (Beleg: Bedeutung in der DDR
- ↑ Die WELT: Die Currywurst wird salonfähig, 5. Oktober 2005
- ↑ Beleg im Artikel über Herta Heuwer im WHO'S WHO
- ↑ Stefan Strauss, Berliner Zeitung vom 13.05.2008 Mammasweed spielen bei Konnopke
- ↑ Beleg ADAC Reisemagazin Nr. 69 King of Currywurst Ost
- ↑ Beleg „legendär“, Detlev Lücke, Freitag 21.01.2000
- ↑ http://www.zeit.de/video/player?videoID=200801303811bc&from=rss Zeit-Online Video über die Konnopke-Inhaberin
- ↑ Beleg Berliner Morgenpost vom 07.03.2008
- ↑ F.A.Z., 02.10.2007, Nr. 229 / Seite 3
- ↑ Beleg Berlin Magazin
- ↑ Beleg Dokumentarfilm auf der Homepage des Deutschen Historischen Museums
- ↑ Beleg Dokumentarfilm von Petra Tschörtner
- ↑ Beleg Konnopke als Ort bei den Stadtführungen durch den Prenzlauer Berg
- ↑ Beleg Erwähnung Hörbuch Berlin – Eine akustische Reise
- ↑ Hartmut Seefeld: Gäste sind willkommen! in VorOrt vom NOV 2005
- ↑ Berliner Kurier: Kanzler wirbt für Curry Wurst-Konnopke, 28. Februar 2001
- ↑ Beleg Konnopke bei Monopoly – Berliner Morgenpost 17.10.2006
52.54055555555613.412222222222Koordinaten: 52° 32′ 26″ N, 13° 24′ 44″ O
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