Konoye Hidemaro

Konoye Hidemaro
Konoe Hidemaro

Konoe Hidemaro (jap. 近衛 秀麿; * 18. November 1898; † 4. September 1973), veraltet: Konoye Hidemaro, war ein japanischer Dirigent symphonischer Orchester, der auch als Komponist klassischer Musik reüssierte.

Inhaltsverzeichnis

Lebensweg

Konoe Hidemaro war der zweitgeborene Sohn von Konoe Atsumaro († 1904), des Familienvorstands der bedeutenden Adelsfamilie der Konoe. Aufgrund dessen hatte er den Rang eines Grafen inne. Sein älterer Halbbruder war der spätere Premierminister Fumimaro.

Mit seiner Frau Yasuko (geb. Mori) hatte er vier Kinder, die Töchter Yuri (* 1924) und Mauri (* 1927) sowie zwei Söhne Hidetake (* 1931) und Takeshi (* 1936). Sie wohnten in den 1930er-Jahren im Yodobashi-ku (heute Shinjuku) von Tokio.

Nachdem er die Adeligenschule (学習院, gakushūin) besucht hatte, immatrikulierte er sich an der literarischen Fakultät der Kaiserlichen Universität Tokio, die er ohne Abschluss verließ. Privat studierte er Yamada Kōsaku Musiktheorie und Komposition. Er begab sich 1922-25 nach Deutschland, wo er unter George Schumann Musik studierte. Weiterhin war er Assistent bei Erich Kleiber.

Nach seiner Rückkehr war er Mitbegründer des „Neuen Symphonie Orchesters“ (新交響楽団, Shin Kōkyō Gakudan) dem heutigen NHK Symphonieorchester, dessen Leitung er bis 1935 übernahm. 1930 unternahm er eine Europatournee und war auch bis 1945 mehrmals als Gastdirigent in Deutschland.

Im Jahre 1932 erhielt er den ihm aufgrund seiner adligen Geburt zustehenden Sitz im Herrenhaus (Kizokuin). Er gab dieses Mandat nach wenigen Jahren auf, um sich der Musik widmen zu können.

Konoe Hidemaro komponierte mehrere Symphonien, eine Thronbesteigungskantate (1928[1]). Bekannt ist er hauptsächlich für seine Variationen über Etenraku – klassische japanische Musik, deren Noten er in moderne Form umschrieb.

Kurz nach Kriegsende begründete er das „Toho Symphonie Orchester“ und das „Konoe-Institut für Musikforschung.“ Später in seinem Leben wurde ihm die Ausbildung junger Musiker eine Herzensangelegenheit.

In den 1950er-Jahren hatte er einige Auftritte als Gastdirigent in New York und Philadelphia.

Literatur

  • Kurzbiographie: Oscar Thompson: International Cyclopedia of Music and Musicians. 1964
  • Nachruf in: Musical Times. Sept. 1973, S. 934

Quellen

  • Berend Wispelwey (Hrsg.): Japanese Biographical Archive. Fiche 167, K.G. Saur, München 2007, ISBN 3-598-34014-1

Einzelnachweise

  1. Ramming; Japan-Handbuch; Berlin 1940


Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Konoe ist hier somit der Familienname, Hidemaro ist der Eigenname.

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