Konstantius II.

Konstantius II.
Constantius II.

Constantius II. (griechisch Kōnstantios Κωνστάντιος Β', mit vollständigem Namen Flavius Iulius Constantius; * 7. August 317 in Illyrien, wahrscheinlich in Sirmium; † 3. November 361 in Mopsukrenai/Kilikien) war der Sohn Konstantins des Großen und bis zu seinem Tode 361 Kaiser des Römischen Reiches, ab 337 nur im Osten, ab 350 (de iure) bzw. 353 (de facto) auch im Gesamtreich.

Seine Regierungszeit war geprägt von einem andauernden Abwehrkampf an den Grenzen, während es im Inneren wiederholt zu Usurpationen kam. Auch im Bereich der Religionspolitik ergaben sich ernsthafte Probleme, die Constantius jedoch nicht dauerhaft lösen konnte. In den zeitgenössischen Quellen wird der Kaiser eher negativ beurteilt, während die moderne Forschung inzwischen weitaus differenzierter über Constantius urteilt.

Inhaltsverzeichnis

Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Das Römische Reich durchlief zu Beginn des 4. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel. Constantius’ Vater Konstantin der Große hatte sich in den Nachfolgekämpfen, die mit dem Ende der von Kaiser Diokletian begründeten Tetrarchie ausbrachen, durchgesetzt und begründete so die konstantinische Dynastie, die bis 363 herrschen sollte. Bedeutsam war Konstantins Regierungszeit vor allem aus zwei Gründen: Zum einen verlagerte er die Zentralmacht mit der neuen Hauptstadt Konstantinopel in den Ostteil des Reiches, der ohnehin immer mehr an Bedeutung gewonnen hatte. Zum anderen förderte er das Christentum und leitete somit die Christianisierung des Römischen Reiches ein (die so genannte Konstantinische Wende). Auch wenn die traditionellen Götterkulte nicht abgeschafft wurden – von Einzelfällen, wie dem mit Tempelprostitution verbundenen Aphrodite-Astarte-Kult in Aphaka und Heliopolis, abgesehen –, wurden ihnen doch Privilegien entzogen, wodurch sie zunehmend an Kraft und Einfluss verloren.

Konstantin hatte sich nicht zuletzt aus außenpolitischen Erwägungen für die neue Hauptstadt entschieden, denn Konstantinopel lag etwa gleich weit entfernt von den bedrohten Grenzen des Reiches an Donau und Euphrat. Während jedoch an der Donau die Lage am Vorabend von Hunnensturm und Völkerwanderung noch weitgehend gesichert war, blieb die Lage im Osten gefährlich, da die persischen Sassaniden nach einem unruhigen Frieden gegen Ende der Regierungszeit Konstantins unter Schapur II. wieder in die Offensive gingen. Konstantin selbst hatte noch einen Persienfeldzug geplant, der nur durch seinen Tod verhindert worden war. Sowohl die Bedrohung durch die Perser als auch ungelöste religiöse Fragen – vor allem die Frage nach dem „Wesen“ Christi (arianischer Streit) – sollten Constantius II. während seiner gesamten Regierungszeit beschäftigen.

Leben

Jugend und Aufstieg zum Augustus des Ostens

Konstantin II.

Constantius wurde im Jahr 317 als Sohn Konstantins I. und seiner Frau Fausta geboren. Seine Geschwister waren die späteren Kaiser Konstantin II. und Constans sowie die beiden Mädchen Helena und Constantina. Constantius wurde am 8. November 324 (nach epigraphischen Zeugnissen am 13. November), im Alter von sieben Jahren, von seinem Vater zum Caesar (Unterkaiser) ernannt und mit der Verwaltung des östlichen Reichsteils betraut. Aufgrund seines jugendlichen Alters konnte Constantius diese Position jedoch zunächst nicht ausfüllen. Über seine Kindheit und Erziehung ist fast nichts bekannt, er wird jedoch eine standesgemäße Ausbildung erhalten haben. Wichtig war auch, dass er wie seine Brüder christlich erzogen wurde. Zeit seines Lebens sollte dies Constantius’ Handlungen prägen. Überschattet wurden diese Jahre durch die Ereignisse von 326, als der Kaiser Fausta und seinen Sohn Crispus, der einer früheren Verbindung entstammte, unter bis heute nicht eindeutig geklärten Umständen umbringen ließ. 335 heiratete Constantius eine Tochter seines Onkels Julius Constantius.

Nach Konstantins Tod am Pfingstfest 337 kam es zu einer Reihe von Morden: Militärs töteten mehrere Mitglieder der konstantinischen Familie, sodass am Ende nur die Söhne des verstorbenen Kaisers sowie deren Verwandte Constantius Gallus und Julian (letztere hatte man aufgrund ihrer Jugend verschont) übrig blieben. Die Hintergründe der Tat sind aufgrund der problematischen Quellenlage nicht eindeutig zu klären. So ist unklar, ob die Militärs in „vorausschauender Weise“ selbstständig handelten, oder ob sie von den Söhnen Konstantins dazu aufgefordert wurden. Viele Forscher haben in der Person des Constantius den Hauptschuldigen ausgemacht, doch ist dies nicht unumstritten und wohl eher dem schlechten Leumund Constantius’ in den Quellen anzulasten.[1] Noch 337 nahmen die drei Brüder Konstantin II., Constans und Constantius II. den Augustustitel an.

Constantius erhielt im Anschluss an die Morde auf der Konferenz von Viminacium mit Thrakien die Hälfte des ehemals von seinem ermordeten Vetter Dalmatius verwalteten östlichen Reichsteils und teilte sich von nun an die Herrschaft mit seinen Brüdern Konstantin II. und Constans, die eigenständig den westlichen Teil des Reiches regierten. Konstantin II. starb jedoch bereits 340 im Kampf gegen Constans, der nun den gesamten Westen einschließlich des Balkans kontrollierte. Bald kam es zu Spannungen zwischen Constans und Constantius. Diese verstärkten sich noch, als Constans gegen die Arianer vorging, die Constantius begünstigte, und sich offen auf die Seite des Athanasios in diesem religiösen Konflikt stellte (siehe unten). Dennoch kam es nicht zu einer militärischen Konfrontation. 346 versöhnten sich die beiden Brüder offiziell, Athanasios kehrte aus seinem Exil im Westen wieder nach Alexandria zurück. Auf eine einheitliche Bekenntnisformel für die Reichskirche konnte man sich jedoch weiterhin nicht einigen.

Die Usurpation des Magnentius und der erste Perserkrieg des Constantius

Constans

Constans selbst fiel 350 dem Usurpator Magnentius zum Opfer, der sich in Gallien erhoben hatte. Constans hatte sich offenbar mit seiner Religionspolitik und durch seinen ungeschickten Umgang mit dem Heer unbeliebt gemacht, sodass eine Gruppe seiner Hofbeamten gegen ihn intrigierte. Constans’ Schatzmeister Marcellinus hatte im Januar 350 während eines Festmahls Magnentius, einen hohen Gardeoffizier germanischer Abstammung, den versammelten Offizieren des gallischen Heeres als neuen Kaiser vorgestellt. Diese stimmten schließlich begeistert zu.[2] Constans wurde kurz darauf ermordet und Magnentius fiel der Westen des Reiches faktisch ohne Kampf zu. Magnentius, der selbst Heide war, erlaubte wieder nächtliche Opferungen. Bei den Christen machte er sich durch die Unterstützung der Nicäaner beliebt, die schon Constans favorisiert hatte.

Constantius blieb nichts anderes übrig, als Magnentius vorerst gewähren zu lassen, zumal diesem wenigstens der Balkanraum verwehrt blieb. Dort nämlich war der greise General Vetranio zum Augustus ausgerufen worden. Im Hintergrund hatte Constantius’ Schwester Constantina die Fäden gezogen: Da die Zeit drängte, glaubte sie mit diesem Schritt Magnentius den Zugriff auf die kampferprobte Donauarmee zu verwehren. Constantina versicherte ihrem Bruder zudem, Vetranio sei leicht zu manipulieren und es würde keine Gefahr von ihm ausgehen,[3] womit sie recht behalten sollte. Bereits 348 hatte Constantius außerdem eine Gruppe christlicher Goten unter Wulfila aufgenommen, was auch eine Stärkung der militärischen Kräfte für das Imperium bedeutete. Constantius konnte sich den Angelegenheiten im Westen vorerst jedoch nicht zuwenden, da er weiterhin im Osten gebunden war.

Dort blieb während der gesamten Regierungszeit des Constantius das persische Sassanidenreich unter Schapur II. ein ernstzunehmender Gegner (vgl. dazu Römisch-Persische Kriege). Constantius’ Vater Konstantin der Große hatte noch kurz vor seinem Tod einen Feldzug gegen die Sassaniden geplant. Schapur eröffnete 337/38 die Kampfhandlungen und drang in Armenien ein, wo es wohl zu internen Machtkämpfen gekommen war, die der Großkönig ausnutzen konnte. Armenische Truppen beteiligten sich auch an den folgenden persischen Offensiven. Schließlich gelang es Constantius jedoch, den armenischen König Arsakes II., den Schapur zunächst vertrieben hatte, für sich zu gewinnen. Damit konnte er auch Armenien wieder auf einen pro-römischen Kurs bringen.

Die Hauptkampfhandlungen zwischen Römern und Persern fanden jedoch in Mesopotamien statt, wo das insgesamt dreimal belagerte Nisibis (338, 346 und 350) von den Römern entsetzt werden konnte. Constantius betrieb eine eher defensive Strategie, die wohl letztendlich auf einen Abnutzungseffekt setzte: die Perser sollten sich an dem römischen Festungsring brechen, der die Orientprovinzen Roms abschirmte. Wenigstens einmal kam es jedoch zu einem römischen Vorstoß auf persisches Gebiet. Constantius setzte nun auch gotische Verbände sowie nach persischem Vorbild gepanzerte Reiterei (Kataphraktoi) ein. Die einzige größere Kampfhandlung fand bei Singara statt, wo die Römer unter dem Kommando des Constantius im letzten Moment schwere Verluste erleiden mussten. Das genaue Datum der Schlacht, welche den Höhepunkt des ersten Perserkriegs Constantius’ darstellte und in der auch ein persischer Prinz fiel, war aufgrund von divergierenden Quellenaussagen in der Forschung lange Zeit umstritten; sie wird aber eher 344 als 348 stattgefunden haben.[4] Dennoch konnte der Kaiser mit seiner Strategie die Grenze weitgehend halten. Erwähnenswert ist die anonyme Schrift mit dem Titel Itinerarium Alexandri, deren Zweck es war, Constantius zum siegreichen Kampf gegen die Perser zu ermutigen.

Die Erringung der Alleinherrschaft

Magnentius

Die Perser hatten um 350 selbst an ihrer Ostgrenze mit den Chioniten zu kämpfen, weshalb Schapur die Kampfhandlungen gegen Rom vorerst abbrach. Constantius setzte 351 mit Constantius Gallus einen seiner letzten verbliebenen Verwandten als Unterkaiser im Osten ein; zusätzlich vermählte er Gallus mit seiner Schwester Constantina, von der bereits die Rede war. Constantius selbst wollte sich den Angelegenheiten im Westen widmen, besonders dem Usurpator Magnentius, den er beabsichtigte, nun auszuschalten. Zunächst dankte Vetranio ab – er beschloss sein Leben als wohlhabender Mann auf einem Landsitz – und öffnete Constantius damit den Weg nach Westen.

Danach konnte Constantius Magnentius noch im selben Jahr in der blutigen Schlacht bei Mursa (dem heutigen Osijek) besiegen. 54.000 Soldaten sollen dabei ums Leben gekommen sein, beim Anblick des Schlachtfelds soll Constantius, der während der ganzen Zeit des Kampfes in einer Kapelle betete, geweint haben. Er verkündete eine Amnestie, von der nur die Soldaten ausgenommen wurden, die an der Ermordung Constans’ beteiligt waren. Magnentius zog sich nach Gallien zurück, wo Constantius ihn 353 in der Schlacht bei Mons Seleuci endgültig besiegte. Der Usurpator nahm sich daraufhin im August 353 das Leben. Constantius II. herrschte von 353 an bis zu seinem Tod über das Gesamtreich.[5] Seine Siege im Bürgerkrieg ließ Constantius unter anderem durch die Errichtung von Triumphbögen feiern. Auch wenn der Kaiser dafür von dem Historiker Ammianus Marcellinus, unserer wichtigsten Quelle für diese Zeit, scharf kritisiert wurde (schließlich waren dies keine Siege über Barbaren, sondern über Römer),[6] so verschaffte sich Constantius dadurch erheblichen Handlungsspielraum und verwirklichte auch die von vielen Römern erwartete Reichseinheit.

Während des Bürgerkriegs drangen Franken über den Rhein vor, da Magnentius die dortigen Grenzbefestigungen von Truppen entblößt hatte, um diese Eliteverbände gegen Constantius einzusetzen. Die Franken fassten am linksrheinischen Ufer langsam Fuß, doch ging die größte Gefahr von den 352 in das Imperium eingebrochenen Alamannen aus. Die Rheingrenze musste vorläufig aufgegeben werden und germanische Stämme zogen noch jahrelang plündernd durch Gallien. Von 354 bis 356 führte Constantius Feldzüge gegen die Stämme im Breisgau und im Bodenseegebiet, die nicht ganz erfolglos waren, doch erst Julian gelang es, die Lage am Rhein mittelfristig zu stabilisieren.

Konflikte mit den Mitkaisern und zweiter Perserkrieg

Gallus

Constantius widmete sich 354 dem Geschehen im Osten, denn dort kam der in Antiochia am Orontes residierende Gallus seinen Aufgaben nicht so nach, wie der Kaiser sich das gewünscht hatte. Im Gegenteil, Gallus brachte durch seinen selbstherrlichen Regierungsstil die Bürger Antiochias, einer der größten und bedeutendsten Städte des Reiches, gegen sich auf. Zusätzlich scheint Gallus gemeinsam mit seiner politisch ambitionierten Frau Constantina darum bemüht gewesen zu sein, eine möglichst große Unabhängigkeit, etwa im administrativen Bereich, vom Kaiserhof zu erlangen, was freilich im direkten Gegensatz zu den Vorstellungen Constantius’ stand. Dieser bestand etwa darauf, dass der jeweilige Prätorianerpräfekt als höchstrangiger Zivilbeamter dem Kaiser direkt verantwortlich war. Gallus, der sogar den quaestor Montius und den Präfekten Domitianus ermorden ließ, wurde schließlich nach Westen gelockt, seines Amtes enthoben und Ende des Jahres 354 hingerichtet.[7]

Ein Problem ergab sich auch mit dem fränkischen Heermeister Silvanus, den Constantius mit der Sicherung der Rheingrenze beauftragt hatte. Silvanus wurde aufgrund von Intrigen am Kaiserhof in die Usurpation getrieben und musste in einem regelrechten „Kommandounternehmen“ 355 beseitigt werden. Im gleichen Jahr setzte Constantius, der sich nun um die Probleme im östlichen Reichsteil wieder selbst kümmern wollte, den Halbbruder des Gallus, Julian, als Unterkaiser in Gallien ein. Die Einsetzung eines Blutsverwandten, trotz der mit Gallus gemachten Erfahrungen, war auch durch die dynastische Legitimation begründet, die für viele Soldaten von Bedeutung war.

Constantius hielt sich in diesen Jahren dennoch des Öfteren im Westen auf. Eindrucksvoll war etwa sein Rombesuch 357, über den Ammianus recht ausführlich berichtet.[8] Ammianus mokierte sich darüber, dass Constantius bei dem Rombesuch starr wie eine Statue auf seinem Triumphwagen stand und praktisch keine Regung zeigte. Doch dies wie auch das immer strenger werdende Hofzeremoniell standen im Zusammenhang mit Constantius’ christlich-kaiserlichem Selbstverständnis. Demnach war der Kaiser nicht einfach ein Mensch, sondern vor allem ein Symbol, das den Menschen absichtlich entrückt war. Der Weg zum „byzantinischen Kaisertum“ beginnt denn auch mit der Herrschaft des Constantius.

Julian führte derweil in Gallien sehr erfolgreich Krieg. 357 besiegte er in der Schlacht von Argentoratum die Alamannen. Er machte auch die linksrheinischen Franken (Salfranken) zu römischen Foederaten und siedelte sie in Toxandria an, einem Gebiet zwischen Schelde, Dilje und Maas. Die Franken versprachen dafür, den Grenzschutz mitzuübernehmen. Julian warf die anderen germanischen Stämme über die Rheingrenze zurück, die nun noch einmal gesichert werden konnte. Dabei muss jedoch betont werden, dass Julian wohl im Einvernehmen und nicht ohne Einflussnahme durch Constantius operierte. So hatte der Kaiser auch den Heermeister Marcellus, der Julian bei der Belagerung von Senonae seine Unterstützung versagt hatte, durch den General Severus ablösen lassen. Trotz gegenteiligen Behauptungen in den Quellen war also Constantius durchaus bestrebt, seinen Caesar soweit wie möglich zu unterstützen, wobei er andererseits aufgrund seiner Erfahrungen mit Gallus darauf bedacht war, dass Julian nicht zu übermütig wurde. Die bereits vorher bestehenden Spannungen verschärften sich mit der Zeit jedoch. Dazu trug bei, dass Eusebia, die Frau des Constantius, die dieser 352/53 geheiratet hatte und die als ausgesprochene Schönheit beschrieben wird, im Jahr 360 verstarb. Sie soll einigen Einfluss auf den Kaiser gehabt haben und diente wohl auch als Vermittlerin zwischen Constantius und Julian, auch wenn in der neueren Forschung teils die Ansicht vertreten wird, dass Eusebia eher im Auftrag ihres Mannes agierte.[9] 359 berief Constantius mit Saturninus Secundus Salutius auch Julians wichtigste Stütze im Bereich der zivilen Administration ab.

Auf dem Balkan kämpfte Constantius von 357 bis 359 gegen Quaden und Sarmaten, wobei ihm mehrere Erfolge gelangen. Im Osten ging jedoch weiterhin die ernsthafteste Bedrohung von den Persern aus. Es kam zunächst zu Verhandlungen mit Schapur II., der offenbar mit den Chioniten, die die Grenze Persiens im Osten bedroht hatten, fertig geworden war. Über den Inhalt der Unterredungen berichtet Ammianus, wobei die überlieferte Bruder-Anrede der beiden Monarchen recht bemerkenswert ist:

Ich, König der Könige, Sapor, Gefährte der Sterne, Bruder von Sonne und Mond, entbiete dem Caesar Constantius, meinem Bruder, alles Gute.
Antwort des römischen Kaisers: Ich, Sieger zu Wasser und zu Lande, Constantius, immer der erhabene Augustus, entbiete meinem Bruder, dem König Sapor, alles Gute.[10]

Schapur stellte 358 an Constantius die Forderung, den Sassaniden Mesopotamien und Armenien zu überlassen, was der Kaiser ablehnte. 359 begann daraufhin die persische Invasion, auf die die Römer offenbar nicht vorbereitet waren. Die Sassaniden verfolgten eine neue Strategie: Sie wollten die starken römischen Grenzfestungen umgehen und direkt in die römische Provinz Syria einbrechen, zumal ein römischer Überläufer namens Antoninus sie zum Angriff ermutigte. Dennoch waren die Perser gezwungen, die wichtige Festung Amida zu belagern, die erst nach 73 Tagen fiel. Schapurs Heer von angeblich 100.000 Mann hatte jedoch ebenfalls schwere Verluste erlitten.[11] Bald darauf folgte die Eroberung der Städte Singara und Bezabde. Der gesamte Osten des Reiches geriet in helle Aufregung, der bisherige Befehlshaber Ursicinus, der schon vorher dem Heermeister Sabinianus unterstellt worden war, wurde abberufen und Constantius zog eiligst Truppen zusammen.

Die Erhebung Julians und der Tod Constantius’ II.

Julian

Das römische Heer war auch nach den Kämpfen 359/60 gegen die Perser weiterhin intakt, dennoch war die Lage so ernst, dass Constantius Befehl gab, zusätzliche Truppen aus dem Westen nach Osten zu verlegen, um die Grenze zu sichern. Daraufhin revoltierten im Frühjahr 360 die Truppen in Gallien und riefen Julian in Lutetia zum Kaiser aus. Nach Ammianus handelten die Truppen aus eigener Initiative, doch ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um einen von Julian inszenierten Akt und um eine schlichte Usurpation handelte.[12]

Zum zweiten Mal, nach dem Aufstieg und dem Fall des Gallus, machte sich hier ein Strukturproblem im Herrschaftssystem des Constantius bemerkbar: Aufgrund der zahlreichen Krisenherde und der Größe des Reiches war es mittlerweile unumgänglich geworden, „Unterkaiser“ einzusetzen und diese mit recht weitreichenden Kompetenzen auszustatten. Wie Gallus war jedoch Julian nicht bereit, nur den Juniorpartner zu spielen. Er wollte, ebenso wie vor ihm Gallus, ein gleichberechtigter Mitkaiser sein. Dazu war Constantius jedoch nicht bereit. Julian zog nun gegen Constantius, der ebenfalls zum Kampf rüstete. Dabei kam ihm zugute, dass sich Schapur, dem es nicht gelungen war, in die Kerngebiete Syriens vorzudringen, schließlich doch noch zurückgezogen hatte. Zusätzlich versicherte sich Constantius der Treue der christlichen Könige von Armenien und Iberien.

Julian, der zunächst gegen die Alamannen vorgehen musste, rückte im Frühjahr 361 mit seinen gallischen Truppen in drei Heeressäulen vor. Sie trafen kaum auf Widerstand, sodass bald die Donau erreicht wurde. Sirmium, eine der wichtigsten römischen Festungen in diesem Raum, wurde im Handstreich genommen. Allerdings waren diese Erfolge kaum ausschlaggebend, denn noch verfügte Constantius über das kampfstarke Ostheer. Da verstarb Constantius am 3. November 361 in Kilikien, geschwächt vom Fieber und den Strapazen der vergangenen Jahre. Angeblich hatte der Kaiser auf dem Sterbebett Julian zu seinem Nachfolger bestimmt, was jedoch sehr umstritten und eher unwahrscheinlich ist. Julian überführte Constantius, schon um die Form zu wahren, mit allen Ehren nach Konstantinopel, wo der Leichnam beigesetzt wurde. Constantia, die Tochter von Constantius’ dritter Frau Faustina, sollte später die Frau Kaiser Gratians werden.

Religionspolitik

Die spätantiken Kaiser ab Konstantin (abgesehen von Julian, dem letzten heidnischen Kaiser des Gesamtreiches) hatten immer wieder mit theologischen Streitigkeiten zu kämpfen. Im Zentrum stand dabei die Frage nach dem „Wesen Christi“: Bereits in der Zeit Konstantins war der sogenannte arianische Streit ausgebrochen. Arius, ein Presbyter aus Alexandria, hatte verkündet, dass es eine Zeit gegeben habe, in der Jesus Christus nicht existiert habe. Jesus sei nicht wesensgleich (hom[o]ousios) mit Gott Vater, wie von der Mehrheit der Kirche auf dem Konzil von Nicaea 325 anerkannt (Nicaenum), sondern nur wesensähnlich (homoi[o]usios). Arius’ Lehre, die von der Mehrheit der Bischöfe als häretisch verdammt worden war, fand im Westen faktisch keinen Nährboden, war jedoch im Ostteil des Reiches recht populär. Zudem erfasste der Streit auch breite Schichten der Bevölkerung, die nicht zuletzt darum besorgt waren, der für ihr Seelenheil „richtigen“ Richtung anzuhängen.

Constantius stand entschieden auf der Seite der Arianer: Bereits 338 hatte er den nicäischen Bischof von Konstantinopel, Paulus, ins Exil geschickt und ihn durch den Arianer Eusebius von Nikomedia ersetzt. Allerdings ist die Bezeichnung „Arianer“ problematisch, da unter ihr oft ganz verschiedene religiöse Strömungen des Christentums zusammengefasst werden. Vereinfacht kann man sagen, dass diese das Nicaenum ablehnten. Constantius favorisierte schließlich die Homöer (siehe Acacius von Caesarea), die sich mit den Homöusianern (siehe Basilius von Ancyra) im Mai 359 auf der 5. Synode von Sirmium verständigten, dass der Sohn dem Vater ähnlich entsprechend der Heiligen Schrift sei. Der Kaiser entschied sich damit gegen die „radikalen Arianer“ (siehe Aetios und Eunomius), die sogenannten Anhomöer. Doch schon bald kam es auch zwischen Homöern und Homöusianern wieder zu Streitigkeiten.

Im Westen hatten Konstantin II. und Constans bis zu ihrem Tod hingegen die Anhänger des Nicaenums unterstützt, im Osten weigerte sich die Mehrheit der Bischöfe wiederum, den Vorrang Roms in Glaubensfragen anzuerkennen. Ein von Constantius und Constans einberufenes Reichskonzil in Serdica im Jahr 342 sowie andere Versuche, ein einheitliches Bekenntnis für die gesamte Reichskirche durchzusetzen, schlugen fehl.

Ikone des Athanasios, einem der schärfsten theologischen Widersacher Constantius’ II.

In diesem Zusammenhang kam es auch zum Konflikt zwischen dem Kaiser und Athanasios, dem streitbaren, aber charismatischen Bischof von Alexandria, der energisch und teilweise rücksichtslos gegen die Arianer Stellung bezog und dafür wiederholt ins Exil gehen musste, im Westen des Reiches aber Unterstützer fand. 346 durften Athanasios und Paulus zurückkehren, nachdem sich Constantius und Constans notdürftig verständigt hatten; allerdings spielte dabei wohl auch der Umstand eine Rolle, dass die Perser an der Ostgrenze weiterhin für Probleme sorgten. Nachdem Constantius Alleinherrscher geworden war, setzte der Kaiser die Verurteilung des Bischofs durch, der daraufhin zu ägyptischen Mönchen flüchten musste und erst unter Julian zurückkehren durfte.[13]

Constantius sah den Kaiser als Herrn über die Kirche. Insbesondere nach 350 arbeitete Constantius II., der sich auch als Kaiser von Gottes Gnaden verstand, gezielt darauf hin, dem „Arianismus“ zum Sieg zu verhelfen, u. a. indem er die Konzilien von Sirmium, Arles, Mailand und Beziers einberief und deren Entscheidungen mehr oder weniger diktierte.

Constantius’ Versuch, mit aller Kraft ein einheitliches (arianisches) Bekenntnis durchzusetzen, scheiterte jedoch: Auf den Konzilien von Ariminum und Seleukia in Isaurien (359) und schließlich in Konstantinopel (360) gelang es dem Kaiser zwar, allerdings nur durch Druck, eine einheitliche arianische Glaubensformel für das ganze Reich zu verabschieden, welche den Ansichten der Homöer entsprach. Doch wurde dies vor allem im Westen als unerträgliche Zwangsmaßnahme interpretiert, gegen die sich erheblicher Widerstand formierte. Dennoch muss betont werden, dass sich zur Zeit des Constantius, anders als zu Zeiten Theodosius’ des Großen, eben noch keine vorherrschende christliche Glaubensrichtung herausgebildet hatte, was die kaiserliche Religionspolitik erheblich erschwerte. Zwar hatten beim Tod des Constantius die „Arianer“ wichtige Bischofsstühle besetzt, doch war dies ein scheinbarer Erfolg, den der Kaiser auch durch Anwendung bzw. Androhung staatlicher Gewalt erzwungen hatte.

Eine interessante Episode ist die „Orientmission“, die in den 40er Jahren des 4. Jahrhunderts unternommen wurde: Wohl auch mit dem Ziel, die durch die Sassaniden unterbrochenen Handelsverbindungen nach Indien wiederzubeleben, wurde der Missionar Theophilos von Constantius nach Osten entsandt. Er gelangte nach Südarabien, vielleicht sogar bis nach Vorderiniden und kehrte schließlich über Aksum in das Reich zurück. In Aksum, mit dessen Negus Ezana Constantius wohl sogar in Kontakt stand, breitete sich das Christentum ebenso aus wie unter den Goten: Wulfila fertigte eine Bibelübersetzung (die sogenannte Wulfilabibel) ins Gotische an, für die er eine eigene Schrift aus griechischen Buchstaben schuf.

Gegenüber dem Heidentum fuhr Constantius lange Zeit einen harten Kurs, was sich etwa am Verbot nächtlicher Opfer[14], dem Verbot heidnischer Kulte[15] und der Schließung der heidnischen Tempel ablesen lässt. Ebenso kam es teilweise zur Zerstörung von Tempeln. Nach seinem Rombesuch schwächte der Kaiser seine diesbezügliche Politik jedoch etwas ab, auch wenn beispielsweise der Victoriaaltar aus dem Senat entfernt wurde.[16]

Bewertung

Die Regierungszeit des Constantius wurde, gerade vor dem Hintergrund der Darstellung des Ammianus Marcellinus, der im Hinblick auf Constantius viel von seiner sonstigen Objektivität einbüßt, oft sehr negativ bewertet (so noch Joseph Bidez in seiner bekannten Julian-Biografie). Dieses Bild wurde in jüngster Zeit jedoch in Frage gestellt und teilweise zurechtgerückt.[17] In der Wahl seiner Mitarbeiter hatte Constantius nicht immer die richtige Entscheidung getroffen. Besonders der Oberkämmerer Eusebius gewann großen Einfluss am Hof und war in mehrere Hofintrigen involviert. Gegen Verschwörungen ging der Kaiser denn auch teils mit äußerster Härte vor. Ob allerdings die Behauptung Ammianus’, dass der Kaiser den Höflingen und Frauen, wie der Kaiserin Eusebia, zu viel Gehör schenkte,[18] so zutreffend ist, ist nicht eindeutig zu beantworten. Eine hilflose Marionette war er sicherlich nicht, allerdings spielte der Hof eine zentrale Rolle in der Regierungsarbeit des Kaisers. Unsicher ist, ob Constantius wirklich, wie von Ammianus berichtet, die Steuern drastisch erhöhte. Dieser Vorwurf passt vielmehr zum Topos des Tyrannen, als den Ammianus den Kaiser sehen wollte – nicht zuletzt, um so Julian, den Ammianus bewunderte, in ein noch besseres Licht zu rücken.[19] Die Tatsache, dass Ammianus unsere Hauptquelle für die Regierungszeit des Constantius darstellt, ist in diesem Kontext nur wenig hilfreich.

Constantius’ Religionspolitik war letztendlich nicht erfolgreich, in der Außenpolitik jedoch gelang dem Kaiser eine weitgehende Stabilisierung der Grenzen, zumal er den Großteil seiner Regierungszeit nicht über die Truppen aus dem westlichen Reichsteil verfügen konnte. Dabei vermied der Kaiser militärische Abenteuer und gab im Osten einer defensiven Strategie den Vorzug. Vergleicht man dies mit der Offensivpolitik Julians (die Ammianus eher bevorzugte), die in der Katastrophe des Persienfeldzugs 363 und dem darauffolgenden Verlustfrieden endete, war dies wohl das klügere Vorgehen. Zudem sollte die Interpretation des Kaisers als Imperator christianissimus, was etwa das Hofzeremoniell oder die Rolle des Kaisers in Religionsfragen betrifft, die weitgehend auf Constantius zurückgeht, Modellcharakter für die Zukunft haben. Weiterhin erhöhte Constantius das Prestige des Senats von Konstantinopel, dessen Mitglieder nun die gleichen Privilegien genossen wie die Senatoren in Rom. Auch die Hochschule von Konstantinopel wurde vom Kaiser gefördert.

Constantius war sicher kein Visionär, doch wollte er die Einheit des Reiches gewährleisten. In diesem Kontext ist auch seine Religionspolitik zu bewerten. Dass er nicht all seine Ziele erreichen konnte und oft genug schwere Rückschläge hinnehmen musste, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Constantius ein durchaus fähiger, von der Würde seines Amtes durchdrungener und bedachter Kaiser war. Selbst als Julian sich erhob, reagierte Constantius, ohne in Panik zu verfallen; dabei ist auch keineswegs sicher, ob Julian in einem Kampf gegen das Ostheer den Sieg errungen hätte. Auch Ammianus musste eingestehen, dass der Kaiser etwa bei der Vergabe von Ämtern und Würden umsichtig vorging und auch das Militär nicht vernachlässigte.[20] Mehr noch: Dort wo Julian nicht beteiligt ist und der Kaiser nicht seine Defensivpolitik gegenüber den Persern verfolgt, ist Ammianus sogar gewillt, Constantius’ militärische Fähigkeiten anzuerkennen, wie das Beispiel des Sarmatenfeldzugs von 358 zeigt.[21]

Constantius hatte schon bei seinem Regierungsantritt den schwierigsten Reichsteil übernommen, der nicht nur von den Persern bedroht, sondern auch im Inneren zerstritten war. Konfrontiert mit zahlreichen äußeren Aggressoren, Usurpationen und theologischen Streitigkeiten, ist Constantius II. trotz aller Widrigkeiten durchaus nicht ohne Erfolge geblieben. Als Kaiser in der schwierigen Umbruchszeit des 4. Jahrhunderts, in der die Spätantike Gestalt annahm, hatte er nicht den Glanz eines Julian oder die Größe eines Konstantin – erfolglos und schwach, wie ihn manche Quellen beschreiben, war er aber sicher auch nicht.

Literatur

Quellen

Die wichtigste erzählende Quelle (ab 353) ist Ammianus Marcellinus, der unter anderem als Offizier an den Kämpfen in Mesopotamien teilnahm und detailliert, wenn auch gegenüber Constantius nicht immer vorurteilsfrei, sowohl über die Kämpfe gegen die Perser als auch über die Ereignisse im Westen Auskunft gibt. Daneben berichten unter anderem die Epitome de Caesaribus, Aurelius Victor, Festus, Eutrop, Zosimos und einige Kirchenhistoriker (darunter der Arianer Philostorgios) über die Regierungszeit des Constantius, ebenso wie sich in den Reden Libanios’, Themistios’ und Julians teils Hinweise auf Geschehnisse finden. Die Darstellung des Kaisers in den Kirchengeschichten ist in der Regel wenig günstig, da Constantius, wie oben schon erwähnt, dem „Arianismus“ anhing. Insgesamt wird der Kaiser in den Quellen eher negativ dargestellt (wenn auch nicht durchgehend), eine Beurteilung, welche die moderne Forschung (siehe oben) allerdings mehrheitlich nicht mehr teilt.

  • Michael H. Dodgeon, Samuel N. Lieu: The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars (AD 226–363). Routledge, London 1995, ISBN 0-415-10317-7
    (Englisch übersetzte Quellenausschnitte. Von Bedeutung vor allem bezüglich der römisch-persischen Kampfhandlungen.)

Sekundärliteratur

  • Pedro Barceló: Constantius II. und seine Zeit. Die Anfänge des Staatskirchentums. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-94046-4.
    (Grundlegendes Werk, da es sich um die erste Biografie Constantius’ II. handelt.)
  • Roger C. Blockley: Ammianus Marcellinus on the Persian Invasion of A. D. 359. In: Phoenix 42 (1988), S. 244–260.
  • Richard Klein: Constantius II. und die christliche Kirche (Impulse der Forschung 26). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977, ISBN 3-534-07542-0.
  • Hartmut Leppin: Constantius II. und das Heidentum. In: Athenaeum 87 (1999), S. 457–480.
  • Jacques Moreau: Constantius II. In: Jahrbuch für Antike und Christentum. Bd. 2 (1959), S. 162–179 (Literatur).
  • Karin Mosig-Walburg: Zur Schlacht bei Singara. In: Historia 48 (1999), S. 330–384.
  • David S. Potter: The Roman Empire at Bay. 180–395. Routledge, London/New York 2004.
  • Klaus Rosen: Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3-608-94296-3
    (Umfangreiche Biografie Julians, in der aber auch auf Constantius II. eingegangen wird.)
  • Ernst Stein: Geschichte des spätrömischen Reiches. Bd. 1, Wien 1928 (franz. 1959; teils überholte, aber überaus faktenreiche und quellennahe Darstellung).
  • Michael Whitby: Images of Constantius. In: Jan W. Drijvers u.a. (Hrsg.): The late Roman world and its historian. Interpreting Ammianus Marcellinus. Routledge, London 1999, S. 77–88, ISBN 0-415-20271-X.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Vgl. Richard Klein, Die Kämpfe um die Nachfolge nach dem Tode Constantins des Großen, in: Richard Klein, Roma versa per aevum. Ausgewählte Schriften zur heidnischen und christlichen Spätantike (Spudasmata 74), herausgegeben von Raban von Haehling und Klaus Scherberich, Hildesheim, Zürich, New York 1999, S. 1–49, der Constantius entlastet.
  2. Zosimos 2,42.
  3. Vgl. Joseph Bidez, Kaiser Julian, Hamburg 1956, S. 45.
  4. Grundlegend dazu: Mosig-Walburg, Zur Schlacht bei Singara; zu der Identität des persischen Prinzen siehe Dies., Zu Spekulationen über den sasanidischen 'Thronfolger Narsê' und seine Rolle in den sasanidisch-römischen Auseinandersetzungen im zweiten Viertel des 4. Jahrhunderts n. Chr., in: Iranica Antiqua 35 (2000), S. 111–157. Allgemein zu den Kämpfen zwischen Römern und Persern in der Regierungszeit Constantius’ II. vgl. Dodgeon und Lieu, The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars, S. 164ff.
  5. Allgemein zur Usurpation des Magnentnius siehe John F. Drinkwater, The revolt and ethnic origin of the usurper Magnentius (350–353), and the rebellion of Vetranio (350), in: Chiron 30 (2000), S. 131–159. Zu Vetranio siehe Bruno Bleckmann, Constantina, Vetranio und Gallus Caesar, in: Chiron 24 (1994), S. 29–68. Einen detaillierten Bericht liefert auch Otto Seeck, Geschichte des Untergangs der antiken Welt, Bd. 4, 1920, S. 92ff.
  6. Ammian 21,16,15.
  7. Vgl. dazu Bruno Bleckmann, Constantina, Vetranio und Gallus Caesar, in: Chiron 24 (1994), S. 29–68 und Pedro Barceló: Caesar Gallus und Constantius II., ein gescheitertes Experiment?, in: Acta Classica XLII (1999), S. 23–34.
  8. Ammian 16,10. Siehe auch Richard Klein, Der Rombesuch des Kaisers Constantius II. im Jahre 357, in: Richard Klein, Roma versa per aevum. Ausgewählte Schriften zur heidnischen und christlichen Spätantike (Spudasmata 74), herausgegeben von Raban von Haehling und Klaus Scherberich, Hildesheim–Zürich–New York 1999, S. 50–71.
  9. Vgl. Shaun Tougher, The Advocacy of an Empress. Julian and Eusebia, in: The Classical Quarterly New Series 48 (1998), S. 595–599. Aus der Vielzahl der Julianbiografien sei die aktuelle von Klaus Rosen empfohlen: Rosen, Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser, die Julian teils recht kritisch bewertet.
  10. Ammian 17,5. Übersetzung entnommen aus: Ammianus Marcellinus, Das Römische Weltreich vor dem Untergang. Bibliothek der Alten Welt, übersetzt von Otto Veh, eingeleitet und erläutert von Gerhard Wirth, Zürich und München 1974.
  11. Ammianus war selbst während der Kämpfe und dem Fall Amidas anwesend und entkam nur mit knapper Not. Er hat uns einen detaillierten Bericht über die Kämpfe hinterlassen: Ammian 18,7ff. und 19,1ff. Vgl. auch John F. Matthews: The Roman Empire of Ammianus. London 1989, S. 57ff.
  12. Vgl. unter anderem Klaus Rosen, Beobachtungen zur Erhebung Julians 360-361 n.Chr., in: Richard Klein (Hrsg.), Julian Apostata, WdF 509, Darmstadt 1978, S. 409–447; Joachim Szidat, Die Usurpation Julians. Ein Sonderfall?, in: François Paschoud und Joachim Szidat (Hrsg.), Usurpationen in der Spätantike, Stuttgart 1997, S. 63–70.
  13. Dazu siehe Timothy D. Barnes, Athanasius and Constantius: Theology and Politics in the Constantinian Empire, Cambridge/Mass. 1993.
  14. Codex Theodosianus 16,10,15
  15. Codex Theodosianus 16,10,6.
  16. Zur Religionspolitik Constantius’ vgl. Klein, Constantius II. und die christliche Kirche.
  17. Vgl. etwa Arnold Hugh Martin Jones, The Later Roman Empire, Bd. 1, Baltimore 1986 (ND von 1964), S. 116–118. Siehe nun auch Pedro Barceló, Constantius II. und seine Zeit. Vgl. dazu auch die entsprechende Plekos-Rezension.
  18. Ammian 21,16,16.
  19. Ammian 21,16,17. Vgl. dazu Timothy D. Barnes, Ammianus Marcellinus and the Representation of Historical Reality, Ithaca 1998, S. 134.
  20. Ammian 21,16,1f. Zur negativen Charakterisierung des Kaisers vgl. Barnes, Ammianus Marcellinus, S. 132–138, sowie Whitby, Images of Constantius.
  21. Ammian 17,12f.


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