Konstruierte Realität

Konstruierte Realität

Der Radikale Konstruktivismus (RK) ist eine Erkenntnistheorie, eine Theorie des Wissens, die sich deutlich von anderen Konstruktivismen unterscheidet. Die Kernaussage des RK besagt, dass eine Wahrnehmung niemals ein Abbild der Realität liefert, sondern immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung eines Individuums ist. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich. Ausnahmslos jede Wahrnehmung ist subjektiv. Darin besteht die Radikalität des radikalen Konstruktivismus.

Ernst von Glasersfeld gilt als Begründer des radikalen Konstruktivismus. Er hat in den Arbeiten des Psychologen und Epistemologen Jean Piagets einen Weg gefunden, das Kernproblem der (westlichen) Épistémologie zu umgehen: „... erkennen zu wollen, was außerhalb der Erlebniswelt liegt.[1] Schon Piaget habe erklärt, „daß die kognitiven Strukturen, die wir ‚Wissen‘ nennen, nicht als ‚Kopie der Wirklichkeit‘ verstanden werden dürfen, sondern vielmehr als Ergebnis der Anpassung.[2] E. v. Glasersfeld prägt dafür den Begriff Viabilität. Dieser Begriff unterscheidet zwischen „einer ikonischen Beziehung der Übereinstimmung oder Widerspiegelung“ und einer „Beziehung des Passens“. Damit ist die Illusion überwunden, dass die „empirische Bestätigung einer Hypothese oder der Erfolg einer Handlungsweise Erkenntnis einer objektiven Welt bedeuten.“[3]

Weitere Wissenschaftler, die dem RK zugerechnet werden, sind der Physiker Heinz von Foerster, sowie die Neurobiologen Humberto Maturana und Francisco Varela (Beide möchten jedoch nicht als Konstruktivist bezeichnet werden). Maturana und Varela haben das Konzept der Autopoiesis entwickelt, Heinz v. Foerster formulierte eine kybernetische Epistemologie, d.h. eine Theorie des Wissenserwerbs auf der Grundlage der Kybernetik. Über das Konzept der Autopoiesis strahlte der RK auch in geistes- und sozialwissenschaftliche Bereiche aus, z. B. in den 1980er Jahren in die soziologische Systemtheorie von Niklas Luhmann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

E. v. Glasersfeld macht konstruktivistisches Gedankengut schon bei den Vorsokratikern aus. Schon die Skeptiker hätten viele Beweise für die Unzuverlässigkeit der menschlichen Sinnesorgane zusammengetragen.[4] Platon habe die Wirklichkeit der Dinge in seinem Höhlengleichnis veranschaulicht [5]. Die apophantische Theologie vertrat die Ansicht: Gott könne nicht mit menschlichen Begriffen erfasst werden, da diese ja ausnahmslos der menschlichen Erfahrung entstammten (wurde aber zur Häresie erklärt)[6]. Der Mönch Johannes Scotus Eriugena sagte im 9. Jahrhundert: Der Mensch kann seine Natur nicht so bestimmen, dass er in der Lage wäre zu sagen, was er ist. [7] John Locke habe den Begriff Reflexion wie viel später Piaget benutzt [8]. George Berkeley war der Ansicht, Zahlen seien ein Geschöpf des Geistes und hingen daher vollständig vom Betrachter ab [9] David Hume folgerte: Wenn wir also sagen, daß ein Ding mit einem anderen verknüpft ist, dann meinen wir lediglich, daß die beiden Objekte in unseren Gedanken verknüpft sind und diese unsere Schlussfolgerungen hervorrufen, wodurch sie sich wechselseitig ihre Existenz beweisen'[10]. Giambattista Vico, einer der ersten Konstruktivisten im Sinne E. v. Glasersfelds, wies 1710 darauf hin, dass die Wörter verum (wahr) und factum (Tatsache) für die Lateiner austauschbar waren[11]. Immanuel Kant gab zu bedenken: Bisher nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen richten; [...] Man versuche es daher einmal, ob wir nicht in den Aufgaben der Metaphysik damit besser fortkommen, daß wir annehmen, die Gegenstände müssen sich nach unserer Erkenntnis richten [...].[12]. Hermann von Helmholtz schrieb, dass: das Prinzip der Kausalität in der in der Tat nichts anderes ist als die Voraussetzung der Gesetzmäßigkeit in all den Erscheinungen der Natur.[13].

Der RK entstand in der Konsequenz aus den Ergebnissen der o.g. Wissenschaftler und des wissenschaftlichen Zeitgeistes in den 1970er Jahren. Von Glasersfeld verknüpfte 1974 erstmalig das Wort „radikal“ mit der genetischen Erkenntnistheorie von Jean Piaget. Sein Ziel war es, die Konsequenzen aus der genetischen Erkenntnistheorie Piagets zu ziehen. Von Glasersfeld erweiterte den Ansatz von Piaget um die Herausbildung des Ich, die Funktion der Sprache und der Kommunikation sowie um die Anwendung konstruktivistischer Grundlagen im arithmetischen Unterricht.

1978 fand in San Francisco eine Tagung zum Thema „Konstruktion von Wirklichkeiten“ statt. Veranstalter waren Von Foerster und Varela. Im Mittelpunkt stand die Überzeugung der teilnehmenden Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen wie Biologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Logik, Linguistik, Anthropologie und Psychotherapie, dass die traditionelle Erkenntnistheorie nicht länger aufrechterhalten werden konnte.[14]

Der RK wurde vor allem durch die populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen von Paul Watzlawick (Anleitung zum Unglücklichsein, Wie wirklich ist die Wirklichkeit) bekannt.

Seine größte Wirkung entfaltete der RK im Bereich der Wissenschaftstheorie. Hier haben die relativistischen bzw. pragmatischen Ansätze eine gewisse Nähe zum RK, indem sie den Absolutheitsanspruch wissenschaftlicher Erkenntnis ablehnen. Insbesondere die Theorie des Beobachters wurde häufig rezipiert: Während im Realismus der Beobachter die Welt gleichsam von einem neutralen Standpunkt aus betrachtet, sich beobachtend nicht als Teil der Welt versteht, den Einfluss des Beobachters ausschließen will, weist der RK darauf hin, dass dieser Standpunkt nicht eingenommen werden kann: Der Beobachter ist immer Teil der Welt und hat immer einen subjektiven Standpunkt und beeinflusst so immer auch die Beobachtung selbst.

Theorie

Der RK ist einfach ausgedrückt eine „unkonventionelle Weise die Probleme des Wissens und Erkennens zu betrachten[15]

Der RK besagt, dass das gesamte Wissen nur in den Köpfen von Individuen existiert und dass ein denkendes Individuum sein Wissen nur auf der Grundlage der eigenen Erfahrung über seine Körpersinne zusammenfügen kann. Kein Individuum kann die Grenzen seiner persönlichen Erfahrung überschreiten. Die Erkenntnis eines „objektiven Wissens“, der Wahrheit, der ontologischen Realität ist daher nicht möglich. Auch wenn viele Menschen die gleiche wissenschaftliche Erkenntnis für sich erfolgreich verwenden, wird diese dadurch nicht objektiv wahr.

Jede Wahrnehmung ist das Ergebnis eines Sinnesreizes und dessen Verarbeitung im Nervensystem. Die Veränderung von Sinnesdaten in elektrische Impulse im Nervensystem macht es unmöglich, einen Rückschluss zu ziehen auf die Natur des Ding an sich, d. h. auf die ursprüngliche Beschaffenheit des auslösenden Agens. "Niemand wird je imstande sein, die Wahrnehmung eines Gegenstands mit dem postulierten Gegenstand selbst, der die Wahrnehmung verursacht haben soll, zu vergleichen"[16], d. h. Wahrnehmung und Erkenntnis sind konstruktive, nicht abbildende Tätigkeiten.[17]

Erkenntnis liefert kein Bild der realen Welt, sie liefert nur eine subjektive Konstruktion, die zur Welt „passt“ (wie ein Schlüssel zum Schloss passt). Sie ist wie ein „begriffliches Werkzeug, dessen Wert sich nur nach ihrem Erfolg im Gebrauch bemisst“.[18] Das stimmt mit Platons Höhlengleichnis und der Sichtweise von Kant überein: „[...] die Dinge, die unsere Sinne und unsern Verstand darstellen, sind nur Erscheinungen, d. i., Gegenstände unserer Sinne und unseres Verstandes, die das Zusammentreffen der Gelegenheitsursachen und der Wirkung des Verstandes sind.[19]. Die „Gelegenheitsursache“ ist das, was unsere Wahrnehmungsorgane aufnehmen, in Form von elektrischen Impulsen an das Gehirn weiterleiten und dort von diesem zu einem Bild von Welt (oder Weltausschnitt) interpretiert, zusammengefügt, eben konstruiert wird. Kant bezeichnet dies auch als die Objektqualität zweiten Grades.

Das Gehirn ist dabei kein „Monitor“, der eingehende Signale in ein Bild verwandelt, sondern bei der Interpretation fließt die gesamte Erfahrung des Individuums in die Konstruktion ein.[20]

Das Gedächtnis ist das wichtigste Sinnesorgan: Das meiste, was wir wahrnehmen, stammt aus dem Gedächtnis. Wir nehmen stets durch die 'Brille' unseres Gedächtnisses wahr, denn das, was wir wahrnehmen, ist durch frühere Wahrnehmung entscheidend mitbestimmt.[21]


Grundprinzipien

Grundprinzipien des RK sind - mit Bezug auf Piaget[22]:

  1. Wissen wird nicht passiv aufgenommen, weder durch die Sinnesorgane noch durch Kommunikation.
  2. Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut.
  3. Die Funktion der Kognition ist adaptiver Art, und zwar im biologischen Sinn des Wortes, und zielt auf Passung oder Viabilität.
  4. Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der ‚Erkenntnis‘ einer objektiven, ontologischen Realität.

Im Gegensatz zur Erkenntnistheorie Kants versteht sich der RK als eine Theorie des Wissens. Wissen ist damit „ein Werkzeug, das nach seiner Nützlichkeit beurteilt werden muß und nicht als metaphysischer Entwurf anzusehen ist.[23]

Biologische Grundlagen - Begrifflichkeiten

Piaget erklärt Wissen biologisch. Aus der systematischen Beobachtung von Kindern versteht er „Kognition als biologische Funktion und nicht als Ergebnis unpersönlicher, universaler und ahistorischer Faktoren[24] Der radikale Bruch mit dem üblichen philosophischen Ansatz der Erkenntnistheorie liegt darin, dass es nicht um eine ontologische Welterklärung geht, sondern um die Erklärung der Welt, wie sie der Organismus erlebt.

Entscheidend ist die Fähigkeit des Kindes in seiner Entwicklung, sich an Gegenstände zu erinnern. Diesen Vorgang nennt v. Glasersfeld Re-Präsentation, das Objekt wird wiedervorgestellt. Dabei wird das Objekt nach einer vergangenen Erfahrung aus dem Gedächtnis zum Zeitpunkt der Re-Präsentation neu konstruiert.

Ein weiterer entscheidender Schritt in der Entwicklung des Kindes ist getan, wenn es einem Objekt eine eigene Existenz zumisst. Das Objekt gilt nunmehr also nicht als verschwunden, wenn das Kind es nicht sieht. Damit kann das Objekt sich auch bewegen, altern, wandeln, und wird trotzdem wiedererkannt. Es wird auch als Objekt in kausalen Prozessen erkannt.

Das Kind verbindet nun mit diesem Objekt allgemein Erwartungen. Werden diese Erwartungen mit nur geringen Abweichungen erfüllt, nennt der RK diesen Vorgang Assimilation. Die Erfahrung mit diesem Objekt wird bestätigt, verstärkt, v. Glasersfeld spricht auch von einer Verstärkung des Wiedererkennungsmusters.

Wird diese Erwartung nicht erfüllt, entsteht eine Störung, die der RK Perturbation nennt. Diese Perturbation führt zu einer Veränderung der vorhandenen Erkennungsmuster. Es wird ein neues Erkennungsmuster unter Einbeziehung der neuen Bedingungen erzeugt, so dass in Zukunft die Erwartungen in der Situation wieder erfüllt werden. Der RK nennt diesen Vorgang Akkommodation. Das Kind hat etwas gelernt - die Perturbation wurde beseitigt.

Durch den Vorgang der Beseitigung der Perturbation durch Akkommodation wird der Zustand des Gleichgewichts für das Individuum wieder hergestellt. Diesen Vorgang nennt der RK Äquiliberation. V. Glasersfeld sieht darin eine neuartige Lerntheorie. Nach v. Glasersfeld arbeitet Äquiliberation wie ein Regelsystem mit negativer Rückkopplung und gilt nicht nur für den begrifflichen Bereich sondern auch für den Bereich der sozialen Interaktion. Soziale Interaktionen sind eine viel reichhaltigere Quelle für Perturbationen und die darauf folgenden Akkommodationen als die auf der sensomotorischen Ebene veranlassten Störungen.

Handlungsschemata

v. Glasersfeld schließt daraus, dass kognitive Organismen mindestens vier Merkmale besitzen müssen[25]:

  1. die Fähigkeit, und darüber hinaus die Neigung, im Strom der Erfahrung Wiederholungen festzustellen
  2. die Fähigkeit zur Erinnerung, Erfahrungen wieder aufzurufen, zu re-präsentatieren
  3. die Fähigkeit, Vergleiche und Urteile in bezug auf Ähnlichkeit und Unterschiedlichkeit vorzunehmen
  4. die Eigenschaft, gewisse Erfahrungen anderen vorzuziehen und somit elementare Wertekriterien zu besitzen.

Das Individuum baut daher Handlungsschemata auf, um adäquat mit der Welt umzugehen.

Auf der sensomotorischen Ebene dienen diese Handlungsschemata dem Überleben. Auf der mentalen Ebene, der Ebene der „reflexiven Abstraktion“ der Bildung viabler Begriffe, können Handlungsschemata beliebig ausprobiert und auf ihre Viabilität getestet werden. Auf dieser Ebene kann das Individuum daher Gedankenexperimente durchführen.[26] Erfahrungen können beliebig geteilt, zusammengefügt und neu gruppiert werden.

Das Individuum wird jeden Moment von Sinneseindrücken überschwemmt und wählt daher immer aktiv aus, was zentraler Gegenstand seiner Aufmerksamkeit ist. Dieser Vorgang muss nicht bewusst gesteuert sein. Die Aufmerksamkeit kann aber auch auf Gedankenexperimenten ruhen, also auf der Tätigkeit des Geistes. Das Individuum ist Akteur in beiden Situationen.

Ein Konzept des ICH

So wie ein Individuum sein Bild von der Welt Stück für Stück aus seinen Erfahrungen konstruiert, so kann auch sein Bild/Wissen vom eigenen ICH auf ähnliche Weise aufgebaut werden. In der allgemeinen Erfahrung denken wir bei ICH an die individuelle Identität oder Kontinuität einer Person. Dieses ICH ist Ort allen Erlebens und gleichzeitig etwas aktiv Handelndes. Es kann sich bewegen und so Einfluss auf seine Wahrnehmung nehmen. „In gewissen Grenzen kann es sogar entscheiden, eine Erfahrung zu machen oder nicht.[27]

Wenn das „grundlegende ICH“ eines Menschen ausgebildet ist, entwickelt sich in der Pubertät das soziale ICH. Wir übernehmen als Akteure spezifische Verhaltensmuster und Rollen, die zu wesentlichen und unverwechselbaren Teilen dessen werden, „was wir dann unser Ich nennen[28].

Der Konstruktivismus kann nach v. Glasersfeld bisher (1996) nur viable Konzepte des ICH bieten, in denen es Ort des Erlebens über die Sinnesorgane ist. „Das Ich als wirkender Akteur der Konstruktion oder das Ich als Ort des subjektiven Bewußtseins scheint jedoch eine metaphysische Annahme zu sein und liegt daher außerhalb des Bereiches empirischer Konstruktion.[29] Er stellt fest, dass ihm (1996) keine viable Erklärung des Bewusstseins bekannt ist.

Ethik

Ernst von Glasersfeld folgert: „Der Konstruktivismus kann keine Ethik produzieren“. Dennoch ergeben sich aus dem Radikalen Konstruktivismus ethische Konsequenzen, wie etwa, dass die Verantwortung für alles Tun und Denken demjenigen zugerechnet werden muss, der sie tut und denkt: dem einzelnen Individuum. Das Individuum selbst kann also durchaus ethisch handeln. Die Aussage v. Glasersfelds bezieht sich nur auf die Theorie selbst. Er betont auch, ihm sei keine Erkenntnistheorie bekannt, aus der Ethik ableitbar wäre.[30]

Eine Voraussetzung für ethisches Handeln sieht v. Glasersfeld allerdings darin, dass Individuen auf andere Individuen angewiesen sind. Nur so kann ein Mensch schließlich bestätigtes Wissen erreichen. Es muss anerkennen, das andere Menschen wie er selbst autonome Konstrukteure sind. Würde er sie zwingen, seine Ideen zu übernehmen, zerstörte er damit automatisch die Möglichkeit eben diese Bestätigung seiner Ideen zu erhalten. Im Gegensatz zu anderen Philosophien kann also der RK zumindest diesen einen fundamentalen Grund dafür nennen, das Menschsein anderer Menschen anzuerkennen.[31]

Für Heinz von Foerster ist Ethik ein Versuch zur Vereinheitlichung. Er setzt seinen ethischen Imperativ so: „Heinz, handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird![32] [33]

Die Anderen

Andere Menschen sind aus der Sicht des RK a) Konstruktionen eines Individuums, über die es Erwartungsschemata bildet und b) Teil der Welt „da draußen“. Im Zusammenstoß mit der Welt da draußen (= der Realität) können die Erwartungsschemata des Individuums erfüllt oder enttäuscht werden und in diesem Fall entstehen Perturbationen. Diese nennt v. Glasersfeld: Perturbationen sozialer Art. Sie sind viel häufiger als andere Anlässe von Perturbationen. Die Konstruktion des Anderen wird vom Individuum angepasst.[34]

Damit ist aus der Sicht des RK auch klargestellt, dass Wissen nur als Konstruktion des jeweiligen Individuums vorliegt, andere Individuen haben auch Wissen, z. B. von den gleichen Vorgängen, aber ihre eigenen Konstruktionen darüber, die mit den eigenen Konstruktionen bestenfalls kompatibel sind. Solches Wissen besitzt Viabilität zweiter Ordnung, (nicht konstruktivistisch spricht man von bestätigten Tatsachen von gemeinsamen Wissen). Es ist intersubjektiv.

Unterschiede zu H. v. Foerster, - H. Maturana und F. Varela

Ernst von Glasersfeld entwickelte den Radikalen Konstruktivismus aus seinem eigenen Erleben mit Sprache und in der Auseinandersetzung mit dem Philosophen Wittgenstein. Er fand schließlich in den Arbeiten Piagets einen Schlüssel zu der Erkenntnistheorie, der Wissenstheorie, die er als Radikalen Konstruktivismus bezeichnete.

Andere Wissenschaftler kommen auf ganz anderen Wegen zu konstruktivistischen Theorien.

Maturana ist Neurobiologe und entwickelte eine Theorie zur Existenz lebendiger Systeme als autonome dynamische Einheiten. Ab 1970 beschäftigt er sich als Neurophysiologe mit erkenntnistheoretischen Problemen über den Weg der „Biologie des Erkennens“. Zusammen mit Varela hat er maßgeblich das Konzepts der Autopoiese entwickelt. Varela ist Biologe, Philosoph und Neurowissenschaftler. Weder Varela noch Maturana möchten als Konstruktivisten bezeichnet werden.

Heinz von Foerster

Kybernetische Epistemologie

Heinz von Foerster, Professor für Biophysik und langjähriger Direktor des legendären Biological Computer Laboratory in Illinois, hat auf der Grundlage der Kybernetik eine Theorie des Wissenserwerbs formuliert, die erklärt, wie menschliches Wissen ohne Zugang zu einer objektiven Realität entstehen kann.

Heinz von Foerster macht auf das Prinzip der undifferenzierten Kodierung aufmerksam: „Die Reaktion einer Nervenzelle enkodiert nicht die physikalischen Merkmale des Agens, das ihre Reaktion verursacht. Es wird lediglich das ‚so viel‘ an einem bestimmten Punkt meines Körpers enkodiert, nicht aber das ‚was‘.[35]

Erkennen (als Tätigkeit des Nervensystems) wird von ihm interpretiert als Errechnen einer Realität. Mit Errechnen ist ein ständiger Prozess gemeint, der nie zu einem abschließenden Resultat gelangt. Wissen existiert somit nicht statisch, in der Form einer stabilen Wirklichkeitsrepräsentation oder in molekularer Form, sondern wird immer wieder neu errechnet; v. Foerster bezeichnet diese Form als operatives Wissen.

„Um einen Tisch zu erkennen und „Das ist ein Tisch“ zu sagen, muss ich weder im Gehirn die Buchstaben T I S C H stehen haben, noch braucht eine winzige Repräsentation eines Tisches (oder gar die „Idee“ des Tisches) irgendwo in mir zu sitzen. Ich brauche aber eine Struktur, die mir die verschiedenen Manifestationen einer Beschreibung errechnet“[36]

Heinz von Foerster revidiert damit seine ursprüngliche Idee eines Gedächtnisses auf Molekülbasis zugunsten eines „operativen Gedächtnisses“, das sich Erinnerung immer neu errechnet.[37]

Maturana/Varela

Maturana sieht Sprache eher in Bezug auf ihre soziale Funktion. Er überschreitet mit seinen Aussagen zur sozialen Koppelung und zur Kultur eine Grenze, die EvG klar zieht: Aus dem (radikalen) Konstruktivismus könne und dürfe man keine Werte und keine Ethik ableiten. Das könne eine Erkenntnistheorie grundsätzlich nicht leisten.

Sprache, Kommunikation, Soziale Koppelung, Kultur

Die Annahme von Humberto Maturana und Francisco Varela, dass jedes Individuum seine subjektive Welt konstruiert, ohne Zugang zu einer objektiven Realität, bedeutet nicht, dass keine soziale Kontrolle der Konstruktionsleistungen unter den Menschen stattfindet. Die Sprache ermöglicht den Menschen Bereiche der sogenannten Konsensualität (im Sinne einer Einigung über die Beschaffenheit eines Umstandes oder einer Sache) und der über-individuellen Sinnstiftung, in denen sie existieren und die für sie Wirklichkeit sind. Diesen Bereich nennen Maturana/Varela den Bereich sozialer Koppelung.

Menschliche Individuen erzeugen eine zweite Realitätsdimension dadurch, dass sie Anderen mittels des Gebrauchs von Begriffen unterstellen, dass ihre eigenen Konstruktionen den der Anderen gleichen und erleben sich selbst als Teil einer Gemeinschaft, indem sie annehmen und behaupten, dass die eigenen Konstruktionen denen der Anderen zumindest weitgehend entsprechen. Sie erfinden also neben der singulären eigenen Welt eine soziale Welt der Gemeinschaft, die sich durch sprachliche Verhaltenskoordination auszeichnet und mehrdimensionale Bedeutungszusammenhänge (Politik, Religion, Brauchtum, Wissenschaft,etc.) schafft, die sie als Kultur bezeichnen können.

In diesen beiden Punkten unterscheiden sich E.v. Glasersfeld und Maturana. Der erfolgreiche Gebrauch von Begriffen durch mehrere Individuen geschieht nicht durch Unterstellung und Behauptung, sondern bei der Konstruktion einer Re-Präsentation, die mit dem betreffenden Begriff verbunden ist. Nur dann, wenn meine Re-Präsentation z. B. zum Begriff Tisch zu den Re-Präsentationen anderer passt, kann erfolgreich über Tische kommuniziert werden. Ein direkter Vergleich kann jedoch nicht hergestellt werden. Sind z. B. infolge kultureller Unterschiede bei anderen keine entsprechenden Re-Präsentationen vorhanden, kann aus der Sicht von E.v. Glasersfeld auch keine Kommunikation (über Tisch) stattfinden.

Die Erfahrung von Stabilität und Kontinuität der eigenen konstruierten Wirklichkeit ist über die sinnliche Wahrnehmung des Individuums hinaus abhängig von der Bestätigung dieser Wahrnehmung durch andere Beobachter. Diese Konsensualität wird über die Sprache erarbeitet; durch den Aufbau gemeinsamer Konstruktionen in der Koexistenz von menschlichen Beobachtern kommt es zum Aufbau von sozial akzeptierten Wirklichkeiten, z. B. eines gemeinsamen ethischen Systems oder „gleicher“ Ansichten über eine Angelegenheit.

E.v. Glasersfeld spricht hier von intersubjektivem Wissen, betont aber, dass es keine Möglichkeit gibt, einen direkten Vergleich herzustellen. Für ihn gibt es kein 'gemeinsames ethisches System' sondern immer nur individuelle ethische Systeme, die bestenfalls miteinander kompatibel sind.

Stabilität wird dadurch erreicht, dass „Menschen ständig ihre eigene Koordination von Sinneserfahrungen anderen Menschen unterschieben, wobei es aufgrund dieser Wechselseitigkeit zu einer Bestätigung und Stabilisierung der konstruierten Wirklichkeit kommt“ [38].

E.v. Glasersfeld lehnt diese Vorstellung des 'Unterschiebens' ab. Er fragt sich, wie das konstruktivistisch vor sich gehen soll.

Ein Kind lernt Sprache radikal-konstruktivistisch betrachtet nicht als ein System der Informationsübertragung, sondern als eine Form der Verhaltenskoordination. Es muss (durch Versuch-und-Irrtum- Strategien) lernen, die Vielzahl von sprachlichen Äußerungen der Erwachsenen mit erwünschten Reaktionsweisen seinerseits zu verbinden. So koordinieren die Worte Besteck/Demokratie unsere Handlungen im Hinblick darauf, was ein Mensch tut, wenn er mit Besteck/Demokratie umgeht. Durch das Wort „Besteck“ (und genauso durch alle anderen Wörter) wird also nicht Information übermittelt, sondern es wird im Empfänger etwas Spezifisches ausgelöst, was von seiner Struktur und damit indirekt von seiner Sozialisation her determiniert ist.

E.v. Glasersfeld sieht das genau andersherum: Das Kind lernt seine sprachlichen Äußerungen so zu konstruieren, dass andere (Erwachsene und andere Kinder) es verstehen. Das 'Verbinden sprachlicher Äußerungen mit erwünschten Reaktionsweisen' funktioniert in beide Richtungen. Das im Beispiel angeführte 'Wort' Besteck nennt E.v. Glasersfeld 'Begriff'. Ein Begriff vermittelt auch bei E.v. Glasersfeld kein Bild von Besteck, er koordiniert aber nicht ausschließlich unsere Handlungen, wie man mit einem Besteck umgeht, sondern den Begriff Besteck mit der Re-Präsentation von Besteck, die auch das Wissen über den Umgang damit umfasst. Der Begriff vermag aber bei anderen Individuen deren entsprechende Re-Präsentation aufzurufen. Darin liegt für E.v. Glasersfeld die Macht der Sprache.

„Das neugeborene Individuum übernimmt im Laufe seiner Sozialisation weitgehend die Annahmen, Werte, Denkstrukturen und Weltanschauungen einer bereits institutionalisierten Wirklichkeit.“ [39].

E.v. Glasersfeld betont immer wieder, dass eine solche Übernahme radikal-konstruktivistisch nicht stattfinden kann. Grundlegend müssen alle Annahmen, Werte, Denkstrukturen und Weltanschauungen vom Individuum selbst auf eigene Weise konstruiert werden.

Kulturelle Wirklichkeiten sind für den Menschen aber nicht absolut zwingend, denn er hat die Möglichkeit, diese zu reflektieren (= sich ihres Konstruktionscharakters zu vergewissern) und umzudefinieren. Die determinierende Wirksamkeit der durch Sozialisation vermittelten Kulturtechniken wird gebrochen von der kognitiven Autonomie des Individuums.

Für E.v. Glasersfeld besteht die kognitive Autonomie des Individuums darin, dass es immer nur selbst seine eigenen Konstruktionen aufbauen und verändern kann, demzufolge auch selbst dafür verantwortlich ist.

Kommunikation ist nach Maturana definiert als „das gegenseitige Auslösen von koordinierten Verhaltensweisen unter den Mitgliedern einer sozialen Einheit“ [40].

Der konstruktivistische Ansatz weist also die Vorstellung zurück, dass durch Kommunikation Informationen im traditionellen Sinn von einem Sender auf einen Empfänger übertragen werden, denn „diese Vorstellung geht von nicht strukturdeterminierten Einheiten aus, für die Interaktionen vorschreibenden (instruierenden) Charakter haben, was bedeuten würde, dass das was in einem System geschieht durch das perturbierende Agens und nicht durch die strukturelle Dynamik des Systems determiniert ist. Dabei ist doch selbst im Alltag offensichtlich, dass Kommunikation so nicht stattfindet: Jede Person sagt was sie sagt, und hört, was sie hört, gemäß ihrer eigenen Strukturdeterminiertheit; dass etwas gesagt wird, garantiert nicht, dass es auch gehört wird. (...) Das Phänomen der Kommunikation hängt nicht von dem ab, was übermittelt wird, sondern von dem, was im Empfänger geschieht. Und dies hat wenig zu tun mit >übertragener Information<.“[41].

Die zentralen Merkmale menschlicher sozialer Systeme sind: der von ihren Mitgliedern erzeugte sprachliche Bereich der Ko-Existenz sowie die Erweiterung der Eigenschaften seiner Mitglieder. Es verhält sich also auf der Ebene der sozialen Systeme biologisch betrachtet gerade umgekehrt wie auf der Ebene der lebenden Systeme: „Der Organismus schränkt die individuelle Kreativität der ihn bildenden Einheiten (= Organe) ein, da diese Einheiten für den Organismus existieren. Das menschliche soziale System erweitert die individuelle Kreativität seiner Mitglieder, da das System für die Mitglieder existiert.“ [42]. In der konstruktivistischen Anthropologie ist die Funktion der Sprache und der daraus erwachsenden sozialen Systeme die Erweiterung der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Ontogenese, was einen evolutionären Vorteil bedeutet. Wenn menschliche Gemeinschaften Zwangsmechanismen zur Stabilisierung aller Verhaltensdimensionen ihrer Mitglieder heranziehen, so die umgekehrte Schlussfolgerung der Autoren, verlieren diese Systeme ihre „soziale Eigenschaft“, da sie die Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Mitglieder nicht erweitern, sondern einschränken [43]. (

Diese Darstellung bei Maturana/Varela findet sich nicht bei E.v. Glasersfeld. Er vertritt die Auffassung, dass der RK als Erkenntnistheorie nichts über Werte aussagen kann, weil Werte Konstruktionen sind. Bei E.v. Glasersfeld findet sich auch keine konstruktivistische Anthropologie.

Kultur bedeutet bei Maturana/Varela den gesamten Verbund an ontogenetisch erworbenen Verhaltensmustern, die innerhalb der kommunikativen Dynamik eines sozialen Milieus eine generationenübergreifende Stabilität aufweisen. Die Koppelung zwischen den Generationen sowie die Mischung aus Dynamik und Kontinuität innerhalb verschiedener Traditionslinien entsteht durch die ständige Selektion von viablen Verhaltensweisen, durch Nachahmung und durch die erwähnte Mehrdeutigkeit von sprachlicher Kommunikation. „Kulturelles Verhalten entsteht also nicht aus einem besonderen Mechanismus; es stellt nur einen besonderen Fall von Kommunikation dar. Das Besondere daran ist, dass es als Konsequenz eines sozialen Lebens über Generationen hinweg entsteht, wobei die Mitglieder dieses sozialen Gefüges dauernd durch neue abgelöst werden“[44].

Siehe Bemerkung in vorherigem Absatz

Abgrenzung

  • Der Konstruktivismus grenzt sich zum Falsifikationismus und vom Solipsismus ab. Zwar entspricht der Prozess der Entwicklung neuer und besserer Theorien jenem, der im Rahmen des Falsifikationismus angenommen wird. Allerdings wird verneint, dass diese Theorien die Realität auch besser (oder überhaupt) beschreiben können. Da wir die Realität ja nicht kennen, kann auch nicht behauptet werden, das diese oder jene Theorie diese Realität besser beschreibt. Beschreibt Newton oder Einstein die Realität besser? Es lässt sich nur sagen, dass sich mit der Relativitätstheorie weniger Widersprüche ergeben als mit der Physik Newtons.
  • Dem Instrumentalismus, der in großen Teilen davon ausgeht, Theorien entwickelten sich evolutionär und unpassende Modelle der Realität würden somit zwangsläufig von passenderen, näher an der Realität stehenden Vorstellungen von der Welt ersetzt, stellt der Konstruktivismus entgegen, dass eine Annäherung an eine objektive Realität durch bessere Theorien deshalb nicht erreicht werden kann, weil kein Vergleich mit der objektiven Realität möglich ist.
  • Es lässt sich auch eine deutliche Nähe zur Erkenntnistheorie Kants feststellen. Auch für Kant ist das „Ding an sich“ - so wie es wirklich ist - nicht erkennbar, wohl aber das Ding, so wie es sich für uns Menschen darstellt (vgl. Kritik der reinen Vernunft). Bei Kant gibt es einen Weg, der von den Dingen, wie sie uns erscheinen, zu unseren Vorstellungen von den Dingen führt. Hier unterscheidet sich der Radikale Konstruktivismus von Kant: Von unserer Wahrnehmung führt kein Weg zu irgendwelchen objektiven Vorstellungen von Dingen, weil ein Vergleich der Erscheinung der Dinge mit dem Ding an sich nicht möglich ist und so 'Objektivität' gar nicht erreicht werden kann.

Kritik

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Das Konzept des radikalen Konstruktivismus stößt in wissenschaftstheoretischen Abhandlungen auch auf Kritik. Die wesentlichen kritisierten Punkte lassen sich nach Schnell et al. folgendermaßen zusammenfassen[45]: Die Begründung für den radikalen Konstruktivismus basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die nach seiner eigenen Definition keine Gültigkeit haben können, denn ein nicht vorhandener Zugang zur Wirklichkeit, wie ihn der radikale Konstruktivismus postuliert, kann als Teil der Wirklichkeit nicht erkannt werden. Somit hat der Radikale Konstruktivismus ein „Selbstanwendungsproblem“. Dem ist jedoch nicht so. Der Konstruktivismus bezieht sich beispielsweise nicht korrespondenztheoretisch auf die Ergebnisse der Gehirnforschung: er behauptet nicht, dass der Mensch Erkenntnisse konstruiert, weil die Ergebnisse der Gehirnforschung mit der Realität korrespondieren. Vielmehr bezieht er sich in einer kohärenztheoretischen Weise auf diese Ergebnisse: der Konstruktivismus geht also lediglich davon aus, dass diese Ergebnisse nicht im Widerspruch zu seinen Annahmen stehen. Methodologisches Prinzip ist nicht (realistische) Korrespondenz, sondern interne Kohärenz. Gerade die kohärenztheoretische Selbstanwendung dient einigen Spielarten des Konstruktivismus als Kontrollinstanz.

Literatur

Ernst v. Glasersfeld
  • Der Radikale Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme, Frankfurt/M, 1996; TB 1997
Originaltitel: Radical Constructivism, A Way of Knowing and Learning, 1995, London
  • Wissen, Sprache und Wirklichkeit, Braunschweig, Wiesbaden 1987
  • Über Grenzen des Begreifens, Bern 1996
  • Wege des Wissens. Konstruktivistische Erkundungen durch unser Denken, Heidelberg, 1997
  • Wie wir uns erfinden (mit Heinz v. Foerster), Heidelberg 1999 - 9. Aufl. 2004
Heinz v. Foerster
  • Einführung in den Konstruktivismus. von Heinz von Foerster, Ernst von Glasersfeld, und Peter M. Hejl (Piper-TB - 2006)
  • Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker. 3. Auflage, Carl Auer, Heidelberg 1999
  • Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie'. Braunschweig/Wiesbaden 1985,
  • Teil der Welt. Fraktale einer Ethik oder Heinz von Foersters Tanz mit der Welt, Heinz von Foerster, Monika Bröcker, und Georg Ivanovas, Carl Auer, Heidelberg 2006
Weitere und weiterführende Literatur:
  • Glanville, Ranulph: Objekte. Berlin, 1988
  • Maturana, Humberto R. und Varela, Francisco J.: Der Baum der Erkenntnis. Bern und München, 1987
  • Rusch, Gebhard und Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.): Konstruktivismus: Geschichte und Anwendung DELFIN 1992). Frankfurt am Main, 1992
  • Rusch, Gebhard und Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.): Konstruktivismus und Sozialtheorie (DELFIN 1993). Frankfurt am Main, 1993
  • Rusch, Gebhard und Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.): Piaget und der Radikale Konstruktivismus (DELFIN 1994). Frankfurt am Main, 1994
  • Rusch, Gebhard und Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.): Konstruktivismus und Ethik (DELFIN 1995). Frankfurt am Main, 1995
  • Rusch, Gebhard und Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.): Interne Repräsentationen. Neue Konzepte der Hirnforschung (DELFIN 1996). Frankfurt am Main, 1996
  • Schmidt, Siegfried J.: Die Zähmung des Blicks. Konstruktivismus - Empirie - Wissenschaft. Frankfurt am Main, 1998
  • Unger, Fritz: Kritik des Konstruktivismus. Heidelberg, 2003


Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. von Glasersfeld, Ernst: Konstruktion der Wirklichkeit und der Begriff der Objektivität, in: Gumin, Meier (Hrsg.): Einführung in den Konstruktivismus, München 1992, Piper, S. 29
  2. v. Glasersfeld, 1992, S. 29
  3. alle drei Zitate: v. Glasersfeld, 1992, S. 30
  4. Ernst von Glasersfeld: Der Radikale Konstruktivismus, o.V., Frankfurt am Main 1996, S. 59. (Beispiel: Temperaturfühlen ist relativ) – Als Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft: 1997 (1. Aufl.)
  5. Ebenda, S. 61
  6. Ebenda, S. 61f
  7. Zitiert nach ebenda, S. 62
  8. Ebenda, S. 67ff
  9. Ebenda, S. 70ff
  10. Zitiert nach ebenda, S. 72
  11. Ebenda, S. 75
  12. Zitiert nach ebenda, S. 79
  13. Zitiert nach ebenda, S. 83
  14. Ebenda, S. 49
  15. von Glasersfeld, 1996, S. 22
  16. von Glasersfeld, Ernst: Konstruktion der Wirklichkeit und der Begriff der Objektivität, in: Gumin, Meier (Hrsg.): Einführung in den Konstruktivismus, München 1992, Piper, S. 12
  17. Vgl. von Glasersfeld, 1992, S. 30
  18. von Glasersfeld, 1996, S. 55
  19. Immanuel Kant, in: Kant, Werke, Band VII, S. 71
  20. Wolfgang Pahl gibt in anderm Zusammenhang dieses Verhältnis von „Gelegenheitsursache“ und Interpretationsumfang des Gehirns mit 25:70 an. Wolfgang Pahl: Umdenken statt Apfelbäumchen pflanzen. Plädoyer für ein evolutionäres Weltbild. S. 82. Vgl. Auch M. Spitzer. Vgl. auch die Äußerungen des Gehirnforschers Gerhard Roth in: Jürgen Nakott (Bild der Wissenschaft): "Neues aus der Gehirnforschung - Jeder irrt, der zu wissen glaubt, was ein anderer denkt". http://www.visionen.ch/wwwboard/messages/497.html
  21. Gerhard Roth: Das konstruktive Gehirn: Neurobiologische Grundlagen von Wahrnehmung und Erkenntnis, In: Siegfried Schmidt (Hrsg): Kognition und Gesellschaft. Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus 2, Frankfurt/M, 1992, S. 317; M. Spitzer: Lernen, 2007 bekräftigt dies: Auf 10.000.000 Verbindungen im Gehirn kommt nur eine von oder zu den Sinnesorganen, S. 54
  22. von Glasersfeld, 1996, S. 96
  23. von Glasersfeld, 1996, S. 97
  24. von Glasersfeld, 1996, S. 101
  25. von Glasersfeld, 1996, S. 121
  26. von Glasersfeld, 1996, S. 123
  27. v. Glasersfeld, 1996, S. 204
  28. Ebenda
  29. von Glasersfeld, 1996, S. 210
  30. Ernst von Glasersfeld im Dritten Siegener Gespräch, abgedruckt in: Ernst von Glasersfeld: Radikaler Konstruktivismus. 1996, S. 335-336.
  31. Vgl. v. Glasersfeld, 1996, S. 209
  32. Heinz von Foerster und Pörksen Bernhard: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker. 3. Auflage, Carl Auer, Heidelberg 1999 ISBN, S. 24. H.v. Foerster setzt bewußt vor den ethischen Imperativ seinen eigenen Vornamen, weil er keinen kategorischen Imperativ, der allgemein gültig sein soll schaffen will, sondern nur einen Leitsatz für sich in Worte fast.
  33. Heinz von Foerster: Understanding Understanding. 2002, S. 303
  34. v. Glasersfeld, 1996, S. 196ff
  35. Von Foerster, Heinz: Sicht und Einsicht (Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie) (1985); Braunschweig/ Wiesbaden, S.29
  36. Von Foerster, Heinz: Sicht und Einsicht (Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie) (1985); Braunschweig/ Wiesbaden, S25f.
  37. Heinz von Foerster, Ernst von Glasersfeld: Wie wir uns erfinden - eine Autobiographie des radikalen Konstruktivismus, 2004
  38. Wyrwa, Holger: Pädagogik, Konstruktivismus und kognitive Sicherheit (Entwurf einer konstruktivistischen Denkerziehung) (1996); Aachen/Mainz, 1. Aufl., S.26
  39. Wyrwa, Holger: Pädagogik, Konstruktivismus und kognitive Sicherheit (Entwurf einer konstruktivistischen Denkerziehung) (1996); Aachen/Mainz, 1. Aufl., S.30
  40. Maturana, H. R./Varela, F. J.: Der Baum der Erkenntnis (Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens) (1987); Bern/München (Goldmann Taschenbuch), S.210
  41. Maturana, H. R./Varela, F. J.: Der Baum der Erkenntnis (Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens) (1987); Bern/München (Goldmann Taschenbuch), S.212
  42. Maturana, H. R. / Varela, F. J.: Der Baum der Erkenntnis (Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens) (1987); Bern/München (Goldmann Taschenbuch), S.217
  43. Maturana, H. R./Varela, F. J.: Der Baum der Erkenntnis (Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens) (1987); Bern/München (Goldmann Taschenbuch), S.217
  44. Maturana, H. R./Varela, F. J.: Der Baum der Erkenntnis (Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens) (1987); Bern/München (Goldmann Taschenbuch), S.217
  45. Schnell, Hill, Esser (1999): Methoden der empirischen Sozialforschung, 6.Aufl., München: Oldenbourg, S.110ff.

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