- Kontraktausländer
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Die o-yatoi gaikokujin (jap. お雇い外国人; „Kontraktausländer“) waren ausländische Experten, Ingenieure, Lehrer und Andere, beschäftigt, um an der Modernisierung Japans mitzuwirken. Sie wurden am Ende des Shōgunats und während der Meiji-Zeit ins Land gerufen und erreichten eine Zahl von insgesamt mehr als 3.000 (mit Tausenden mehr im Privatsektor) im Jahre 1868.
Ihre Aufgabe war, ausländische Technologien einzuführen, und ihren japanischen Ersatzleuten beizubringen, ihre Positionen zu übernehmen. Einige waren, zusätzlich zu ihrer Position als Regierungsangestellte, auch Missionare. Sie wurden hoch bewertet, 1874 betrug die Zahl der oyatoi 520. Während dieser Zeit beliefen sich ihre Gehälter auf ¥ 2.272 Millionen oder 33,7 Prozent des Jahresetats. Trotz ihres Wertes war ihnen nicht erlaubt, auf Dauer in Japan zu bleiben und viele, die das Land ablehnend fanden, entschieden sich, es am Ende eines ein- oder zweijährigen Vertrages zu verlassen.
Das Oyatoi-System wurde 1899 mit dem Ende der Extraterritorialität abgeschafft. Trotzdem bestehen ähnliche Beschäftigungsverhältnisse für Ausländer in Japan weiter, v.a. im staatlichen Bildungssystem und im professionellen Baseball. Bis 1899, wurden mehr als 800 Kontrakt. Experten von der Regierung, und viele weitere privat beschäftigt.
Das Thema wird unter anderem im Film Last Samurai (2003) aufgegriffen.
Inhaltsverzeichnis
Bekannte o-yatoi gaikokujin
Humanmedizin und Tiermedizin
- Erwin von Bälz auf Japanisch
- Leopold Müller, Militärarzt
- Theodor Eduard Hoffmann, Militärarzt
- Johannes Ludwig Janson, Tierarzt
- Ferdinand Adalbert Junker von Langegg, Arzt
Jurisprudenz, Verwaltung und Wirtschaftswissenschaften
- Georg Michaelis, Jurist
- Ottmar von Mohl, Zeremonienmeister
- Albert Mosse, Jurist
- Otfried Nippold, Jurist
- Heinrich Waentig, Ökonom und Jurist
- Hermann Roesler
- Ludwig Loenholm, Jurist
- Gustave Emile Boissonade (Hosei-Universität)
Militärwesen
- Jules Brunet, französischer Artillerie-Offizier.
- Léonce Verny, französischer Erbauer des Yokosuka-Arsenals.
- Klemens Wilhelm Jakob Meckel
Naturwissenschaften und Mathematik
- Thomas Corwin Mendenhall, US-amerikanischer Physiker
- Edward S. Morse, Zoologe.
- Charles Otis Whitman, Zoologe, Nachfolger von Edward S. Morse
- Heinrich Edmund Naumann, Geologe. Kam im August 1875 mit 21 Jahren an. Unterrichtete an der Kaiserlichen Universität Tokio und wurde somit der erste Professor der Geologie in Japan. Seine Errungenschaften beinhalten u.a. die erste tektonische Karte des Landes (Fossa-Magna-Museum (auf Japanisch))
- Curt Adolph Netto, Metallurge
- Gottfried Wagener
- Sir James Alfred Ewing, schottischer Physiker und Ingenieur, der die japanische Seismologie begründete.
- Oskar Kellner (weitere Informationen auf Japanisch)
- Oskar Löw
Ingenieurwissenschaften
Kunst und Musik
- Edoardo Chiossone
- Luther Whiting Mason
- Ernest Fenollosa
- Franz von Eckert
- Rudolf Dittrich
Geistes- und Erziehungswissenschaften
- Raphael von Koeber, Philosophie
- Ernest Fenollosa, Erzieher
- Basil Hall Chamberlain, Japanologe und Professor für Japanisch an der Kaiserlichen Universität Tokyo
- Lafcadio Hearn
- Viktor Holtz, Lehrer
Missionare
- William Griffis (1843–1928), US-amerikanischer Missionar, Schriftsteller. Unterrichtete in Japan 1870–1874.
- Guido Verbeck
- Horace Wilson, US-Missionar und Lehrer, der Baseball in Japan einführte.
Andere
- Captain Francis Brinkley
- Henry Dyer
- Johannis de Rijke
- George Arnold Escher
- Thomas James Waters
- Josiah Conder (weitere Informationen 1, weitere Informationen 2 auf Japanisch, Bilder)
- Edmund Morel
- William Smith Clark (Landwirtschaftsschule Sapporo (Universität Hokkaidō))
- Horace Capron
- Edwin Dun (Edwin Dun Memorial House in der engl. Wikipedia)
- William Brooks
- Luther Whiting Mason
- Charles Edouard Gabriel Leroux
- John Milne
- Thomas Alexander
- John Alexander Low Waddell
- Charles Dickinson West
- William Edward Ayrton
- Henry Walton Grinnell
Siehe auch
- Deutsch-japanische Beziehungen
- Ausländer-Friedhöfe in Japan
- Französisch-japanische Beziehungen
- JET Programme
Weblinks
- Dentsu Advertising Museum (im Internet Archive, Stand April 2007)
- http://www.lib.u-tokyo.ac.jp/tenjikai/tenjikai97/ auf Japanisch
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