- Konzil von Florenz
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Konzil von Basel/Ferrara/Florenz Datum 1431 - 1445 Akzeptiert von Römisch-Katholische Kirche Vorangehendes Konzil Konstanz Nächstes Konzil Lateran V Einberufen von Martin V. Präsidium Beteiligung Diskussionsthemen Konzilsdokumente Liste ökumenischer Konzile Das Konzil von Basel-Ferrara-Florenz ist das 17. Konzil der römisch-katholischen Kirche und fand von 1431 (Basel) bis 1445 (Rom) statt.
Offiziell fand das Konzil in den drei Orten statt, da aber das Konzil von Basel selbstständig weitergeführt wurde, hat sich in der Forschung die Betrachtung dieses Konzils als zwei voneinander unabhängige Versammlungen - einmal Basel, einmal Ferrara-Florenz - durchgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Konzil von Basel
Einberufen wurde das Konzil von Papst Martin V., der 1417 auf dem Konzil von Konstanz gewählt worden war, aber anders als dieses den Primat des Papstes, also das Stehen des Papstes über dem Konzil, vertrat.
Die in Basel versammelten Konzilsväter gaben sich aber bald ein eigenes Statut und eine eigene Tagesordnung, die ihre Vorstellung vom Vorrang des Konzils über den Papst darlegten -- diese Position nennt man Konziliarismus.
Martin V. starb kurz nach dem Beginn des Konzils. Papst Eugen IV. (1431–1447) konnte mit dem Konzil wenig anfangen und löste es noch 1431 auf, um es 1433 dann doch wieder einzuberufen.
Die Basler Konzilsväter führten das Konzil aber als Konzil von Basel weiter.
Verlegungen des Konzils
Die päpstliche Partei verließ das Basler Konzil am 7. März 1437. Am 30. Dezember in jenem Jahr verlegte der Papst das Konzil nach Ferrara, wo es am 8. Januar 1438 eröffnet wurde, und im Februar 1439 aus Geldnot nach Florenz und gab ihm neue Inhalte. Nach der Abreise der Griechen im Sommer 1439 hielt das Konzil noch fünf Sitzungen bis 1442 ab, während deren es Unionen mit den Armeniern (12. November 1439) und den Jakobiten (4. Februar 1442) beschloss, ehe es 1442 nach Rom verlegt wurde. Die beiden letzten Sitzungen in Rom am 30. September 1444 und 7. August 1445 brachten noch Unionen mit der syrischen, der chaldäischen (Nestorianer) und mit der maronitischen Kirche.
In Ferrara und Florenz ging es in erster Linie um die Union mit den Griechen (Griechisch-Orthodoxe Kirche) und mit anderen Ostkirchen. Dabei wurde aber auch erneut der Vorrang der katholischen Kirche und ihres Oberhauptes, des Papstes betont. Die Gesandten des schwer von den osmanischen Türken bedrängten Kaisers von Byzanz Johannes VIII. Palaiologos, der auf westliche Militärhilfe hoffte, stimmten dabei weitreichenden Forderungen nach Übernahme westlicher Bräuche und Glaubenslehren zu. So erfolgte am 6. Juli 1439 in der Hauptkirche von Florenz der feierliche Abschluss der Union.
In ihrem eigenen Volk stießen sie damit jedoch auf wenig Gegenliebe. Markus von Ephesus (Markus Eugenicus, Erzbischof von Ephesus) organisierte den kirchlichen Widerstand gegen die aufgezwungene Union und verweigerte seine erforderliche Unterschrift. Die erhoffte Militärhilfe blieb ohnehin aus. Auf einer Synode in Jerusalem sprachen die östlichen Patriarchen das Anathema über die unierten Griechen aus und zwangen damit den Kaiser, wieder zur Orthodoxie zurückzukehren. Nach dem Fall Konstantinopels 1453, für den viele Griechen den Zorn Gottes über die falsche Union verantwortlich machten, wurde auch offiziell die Kirchenunion von Florenz wieder aufgelöst.
Im Sinne des Konziliarismus ist auch das Konzil von Ferrara – Florenz gescheitert, da es zwar einige Beschlüsse fasste und vom Papst und den Gesandten aus Byzanz anerkannt wurde, die Beschlüsse wurden aber weder in der West- noch in der Ostkirche dauerhaft umgesetzt, und blieben somit letztlich wirkungslos. Die liegengebliebene Reformarbeit wurde dann einige Jahrzehnte später zum Mitauslöser der Reformation.
Literatur
- Basel-Ferrara-Florenz, Konzil von, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 5, S. 284–296.
Weblinks
Von Griechischer Orthodoxie und Römischem-Katholizismus anerkannte ökumenische Konzile:
Nicäa I | Konstantinopel I | Ephesos | Chalcedon | Konstantinopel II | Konstantinopel III | Nicäa IIÖkumenische Konzile der römisch-katholischen Kirche:
Konstantinopel IV | Lateran I | Lateran II | Lateran III | Lateran IV | Lyon I | Lyon II | Vienne | Konstanz | Basel/Ferrara/Florenz | Lateran V | Trient |
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