- Koordinatenschalter
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Der Koordinatenschalter ist ein Bauteil der Fernsprechvermittlungstechnik. Ein Koordinatenschalter ist eine Art überdimensionales Relais mit einem System über Kreuz gelegter „Stangen“ und „Brücken“. Je nachdem, welche einzelnen Stangen- und Brückenmagnete im Koordinatenschalter angesteuert werden, schalten die in deren Kreuzungspunkt liegenden Kontaktsätze die gewünschte Verbindung durch. Dies stellt gegenüber dem Hebdrehwähler eine Verbesserung bei der Qualität der Fernsprechverbindung dar. Geräusche sind weitgehend verschwunden, der Wartungsaufwand ist für dieses mechanische Wählsystem extrem gering.
Die Entwicklung des Koordinatenschalters stammt aus den 1930er Jahren. Er wurde vor allem in der Fernsprechvermittlungstechnik der DDR eingesetzt. In der Bundesrepublik kam in den Vermittlungsstellen der Deutschen Bundespost der Edelmetall-Motor-Drehwähler (EMD-Wähler) zum Einsatz.
Koordinatenschalter dienten der Durchschaltung von Fernsprechverbindungen in sogenannten „indirekt“ gesteuerten Vermittlungssystemen, d. h. die Wählimpulse, die der rufende Teilnehmer mit seiner Wählscheibe sendete, stellten „nicht direkt“ einen Wähler (wie z. B. beim EMD-System) in die gewünschte Position ein, sondern sie wurden erst von einem Spezial-Relais, dem Zählmagneten abgezählt. Dieser Zählmagnet besaß zehn kleine Anker, war sehr kompakt konstruiert (Platzbedarf von zwei Flachrelais 48), arbeitete nach dem Prinzip des Haftrelais und konnte so bis zu zehn Impulse (das entspricht der Ziffer „0“ auf der Wählscheibe) „abzählen“. Erst nach Ende der Wahlinformation für diese Wahlstufe wurden dann die entsprechenden Stangen- und Brückenmagnete des Koordinatenschalters eingeschaltet und so der im Kreuzungspunkt liegende Kontaktsatz aktiviert.
Breite Anwendung fand der Koordinatenschalter in Telefonanlagen.
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