- Kostenvorteil
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Als Kostenvorteil bezeichnet man ein volkswirtschaftliches Konzept zur Messung der Wettbewerbsfähigkeit auf Märkten. Dem Konzept liegt die Idee zugrunde, dass die zur Herstellung eines Gutes notwendigen Kosten einen entscheidenden Einfluss auf die Absetzbarkeit der Güter am Markt haben. Angewandt wird das Konzept v. a. für den Handel auf internationalen Märkten im Rahmen der Außenhandelstheorie. Kostenvorteile bei der Herstellung eines Gutes können sowohl absolut als auch im Verhältnis zu anderen Gütern (komparativ) berücksichtigt werden.
Absolute Kostenvorteile
Hauptartikel absoluter Kostenvorteil
Das Modell der absoluten Kostenvorteile ist der Kerngedanke der klassischen Außenhandelstheorie. Der Ökonom Adam Smith entwickelte diese Theorie 1776 in seinem Buch An Inquiry into the Nature And Causes of the Wealth of Nations (verkürzter deutscher Titel: Wohlstand der Nationen). Dort führt Smith aus, dass jedes Land die Güter produzieren soll, die es billiger als das Ausland herstellen kann. Im Handel mit den anderen Ländern kann es diese dann gegen andere Güter tauschen. Letztendlich profitieren durch die so erfolgte Spezialisierung alle am Außenhandel beteiligten Länder.
Komparative Kostenvorteile
Hauptartikel komparativer Kostenvorteil
Die Theorie der absoluten Kostenvorteile hat den Nachteil, dass sie nur den Handel erklärt, der zwischen Ländern mit wechselseitigen absoluten Kostenvorteilen herrscht. Hat ein Land bei keinem Gut absolute Vorteile, könnte es nach Smiths Theorie keine Güter exportieren. Mit seinem Theorem der komparativen Kostenvorteile lieferte David Ricardo eine Erklärung, warum auch solche Länder am Außenhandel teilnehmen.
Nach der Theorie der komparativen Kostenvorteile sind internationaler Handel und internationale Arbeitsteilung selbst für solche Länder von Vorteil, die alle Güter nur zu höheren Kosten erzeugen können als das Ausland. Sie müssen sich nur auf die Produktion jener Güter spezialisieren, die sie vergleichsweise (komparativ) am günstigsten herstellen können. Begründen lässt sich dies damit, dass ein Land, das in allen Bereichen über absolute Kostenvorteile verfügt, bei der Produktion dieser an eine Kapazitätsgrenze stößt. Daher wird es sich (in einem Zwei-Güter-Modell) auf die Produktion desjenigen Gutes spezialisieren, bei dem es nicht nur einen absoluten, sondern auch einen komparativen Kostenvorteil hat. Das andere Gut wird vom zweiten Land bereitgestellt. In der Realität lässt sich dies vor allem auf Handelsbeziehungen zwischen hoch und niedrig industrialisierten Ländern anwenden.
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