Koukonisi

Koukonisi

Vorlage:Infobox Insel/Wartung/Bild fehlt

Koukonisi (Κουκονήσι)
Gewässer Ägäisches Meer
Geographische Lage 40° N, 25° O39.885125.267310.65Koordinaten: 40° N, 25° O
Koukonisi (Κουκονήσι) (Griechenland)
Koukonisi (Κουκονήσι)
Länge 520 km
Breite 350 km
Fläche 0,14 km²dep1
Höchste Erhebung 10,65 m
Einwohner (unbewohnt)

Koukonisi (griechisch Κουκονήσι (n. sg.)) ist eine kleine unbewohnte griechische Insel im Golf von Moudros (Κόλπος Μουδρου) der Insel Limnos. Die Insel liegt nördlich von Moudros und gehört zu dessen Gemeindebezirk. Koukonisi ist über eine befestigte Straße von der etwa 400 m entfernten Küste zu erreichen.

Geschichte

Ein Netz frühbronzezeitlicher Siedlungen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. konnte durch systematische Ausgrabungen in Myrina und Koukonisi nachgewiesen werden, deren Entwicklungsstand dem von Poliochni entsprach. Aufgrund von Oberflächenfunden im nördlichen Teil der Insel wird eine Besiedelung bereits in neolithischer Zeit vermutet.

Die bevorzugte Lage im Golf von Moudros ermöglichte die dauerhafte Besiedlung über mehr als zweitausend Jahre. Einerseits handelt es sich um einen der sichersten natürlichen Häfen in der Ägäis, anderseits ermöglichte das größte und fruchtbarste Gebiet der Insel Limnos landwirtschaftliche Überproduktion für den Handel. Da heute die Meerestiefe bei etwa 0,50 Meter liegt, bildete Koukonisi wahrscheinlich ehemals eine Halbinsel.

Die Auswertungen von drei Grabungskampagnen (1992, 1994 bis 1996 und 1999) belegen eine durchgehende Besiedelung seit Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. mit einer Blütezeit der Siedlung in der frühen und mittleren Bronzezeit. Zweimal ist die Zerstörung der Siedlung durch Erbeben nachweisbar. Steinpflasterung und Abwassersystem sind für etwa 2500 v. Chr. belegt. Funde mykenischen Ursprungs wie charakteristische Tonfiguren bezeugen die Existenz einer dauerhaften mykenischen Siedlung zwischen 1400 und 1100 v. Chr.. Die aufeinander folgenden Bauphasen, sowie die Menge und Vielfalt hochwertiger Funde beweisen intensive Handelsbeziehungen mit Troja, dem griechischen Festland sowie der zentralen Ägäis und Kreta.

Heute wird auf der Insel Getreideanbau betrieben.

Literatur

  • Eva Alram-Stern (Hrsg.): Die Ägäische Frühzeit. 2. Serie. Forschungsbericht 1975–2002. Die Frühbronzezeit in Griechenland mit Ausnahme von Kreta. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 978-3-7001-3268-4, S. 931–932.
  • Ourania Kouka: Siedlungsorganisation in der Nord- und Ostägäis während der Frühbronzezeit (3. Jahrtausend v. Chr.). In: Internationale Archäologie. 58, Marie Leidorf Verlag, Rahden 2002, ISBN 978-3-89646-330-2, S. 23–25 (Dissertation:Universität Heidelberg, 1996).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mudros — Gemeinde Moudros Δήμος Μούδρου (Μούδρος) DEC …   Deutsch Wikipedia

  • Moudros — Μούδρος Location …   Wikipedia

  • Moudros — Stadtgemeinde Moudros (1997–2010) Δήμος Μούδρου (Μούδρος) …   Deutsch Wikipedia

  • Poliochni — (neugriechisch Πολιόχνη, altgr. Poliochnē) ist eine prähistorische Stadt auf der griechischen Insel Limnos in der Ägäis. Die ältesten der sieben archäologischen Ausgrabungsschichten weisen auf eine früheste Besiedlung im 5. oder 4.… …   Deutsch Wikipedia

  • Verwaltungsgliederung von Limnos — Die Gemeinde Limnos (griechisch Δήμος Λήμνου) wurde auf Grund des Kallikratis Programms aus den vier Vorgängergemeinden Myrina, Atsiki und Nea Koutali und Moudros der griechischen Insel Limnos zum 1. Januar 2011 gebildet. Sie umfasst die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”