- Angelleine
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Die Angelschnur wird in Längen von bis zu mehreren hundert Metern auf der Angelrolle vorgehalten. Sie dient dem Auswerfen und je nach Angelmethode dem Schleppen, Treibenlassen und Absenken des Köders. Wird ein schwerer, kämpferischer Fisch angehakt, muss genug Schnur vorhanden sein, um beim Drill vorübergehende Fluchten zu erlauben, bis der Fisch ermüdet ist. Es ist nicht sachgerecht, den Fisch an der Angelschnur aus dem Wasser zu ziehen, da seine Bewegungen und die Schnurbelastung dann unkontrollierbar sind; die Anlandung wird vielmehr mit dem Kescher oder notfalls dem Gaff durchgeführt.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der voluminösen schwimmenden Fliegenschnur sowie den dünnen monofilen und geflochtenen Schnüren. Die geflochtene Schnur aus Dyneema, auch HPPE oder Spectra genannt, ein Polyethylen, ist bei gleichem Durchmesser viel belastbarer als monofile Schnur, kann sich jedoch kaum ausdehnen, was zum einen ein Vorteil wegen des direkteren Kontaktes ist, zum anderen aber auch ein Nachteil durch die fehlende Pufferung beim Drill darstellt. Zum Spinnfischen werden, da dort immer auf Raubfische gefischt wird, meistens geflochtene Schnüre verwendet, um schneller und effektiver anschlagen zu können, aber auch bei der Köderführung und Bisserkennung ergeben sich durch die geringe Dehnung Vorteile. Ein Nachteil der geflochtenen Schnur ist ihr ovaler Querschnitt, durch welchen sich diese Schnüre beim Aufwickeln auf der Stationärrolle schneller als monofile Schnüre verdrallen, mittlerweile gibt es aber annähernd rund geflochtene. Weiterhin gefrieren geflochtene Schnüre bei Temperaturen unter 0 °C, wenn sie sich mit Wasser vollgesogen haben. Moderne Schnüre sind deshalb oft zumindest imprägniert oder gleichzeitig beschichtet.
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