- Kreis der Pioniere
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Chug Chaluzi (Kreis der Pioniere) war die einzige religiös-zionistische Widerstandsgruppe in Deutschland. Sie wurde am 27. Februar 1943, in der Bundesallee 79 im Berliner Ortsteil Friedenau, von Jizchak Schwersenz und seiner Freundin Edith Wolff gegründet.
Im Februar 1943, als mit der sogenannten „Fabrikaktion“ die letzten noch in Berlin lebenden Juden deportiert werden sollten, hatte der bereits untergetauchte Lehrer Jizchak Schwersenz unter dem Chug Chaluzi Kinder und Jugendliche aus verschiedenen jüdischen Jugendbünden um sich versammelt. Ziel der Jugendgruppe war es, Fluchtwege ins Ausland zu suchen oder die Befreiung durch die alliierten Armeen in der Illegalität zu erwarten. Nach der geglückten Flucht von Schwersenz in die Schweiz wurde die Gruppe von Gad Beck fortgeführt. Anhand der Gruppe lässt sich der gebräuchliche, durch die Historiografie des 20. Juli 1944 geprägte Widerstandbegriff problematisieren: „Widerstand“ hieß hier „widerstehen“ im Sinne einer Überlebensstrategie. Noch im Untergrund vermittelte die Gruppe religiöse und zionistische Inhalte an ihre jugendlichen Mitglieder. Tatsächlich gelang der überwiegenden Mehrheit der Mitglieder dieser Gruppe das Überleben durch die Hilfe von Nichtjuden, Einzelne wurden jedoch auch in dieser Gruppe Opfer der Vernichtung. Der Chug Chaluzi ist damit die einzige Widerstandsgruppe innerhalb Deutschlands, die aus jüdisch-religiösen Motiven heraus handelte.
Gedenktafel
Die Inschrift der Gedenktafel in der Bundesallee 79 in Berlin-Friedenau:
In diesem Haus wohnte
Edith Wolff, genannt „Ewo“ (1904–1997)
aufgewachsen in einem christlich-jüdischen Elternhaus gründete
sie hier am 27.02.1943 mit Jizchak Schwersenz und anderen
untergetauchten jüdischen Freunden die Jugend-Widerstandsgruppe
Chug Chaluzi. Am 19. Juni 1943 wurde Ewo verhaftet, sie überlebte
18 Konzentrationslager und Zuchthäuser.Einzelnachweise
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