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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Steiermark Politischer Bezirk Deutschlandsberg (DL) Fläche 17,58 km² Koordinaten 46° 47′ N, 15° 13′ O46.79138888888915.213333333333350-780Koordinaten: 46° 47′ 29″ N, 15° 12′ 48″ O Höhe 350-780 m ü. A. Einwohner 2.199 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 125 Einwohner je km² Postleitzahlen 8530, 8541 Vorwahlen 03462, 03467 Gemeindekennziffer 6 03 15 NUTS-Region AT225 Adresse der
GemeindeverwaltungHollenegg Nr. 34
8530 HolleneggOffizielle Website Politik Bürgermeister Franz Resch (ÖVP) Gemeinderat (2005)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Hollenegg Hollenegg ist eine Gemeinde mit ca. 2300 Einwohnern im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Hollenegg liegt in der Weststeiermark im Sulmtal. Katastralgemeinden sind Aichegg, Hohlbach, Hollenegg, Kresbach, Kruckenberg, Neuberg, Rettenbach, Trag.
Geschichte
Eine Burg Hollenegg wurde 1165 erstmals erwähnt. Der Ort war Teil der 1122 entstandenen Mark Steiermark, die 1180 als Herzogtum Steiermark von Bayern getrennt wurde. Ab 1192 wurde das Gebiet durch die Babenberger in Personalunion zwischen Österreich und der Steiermark regiert. Von 1282 bis 1918 stand das Gebiet unter der Herrschaft der Habsburger. Am 6. November 1918 kam Hollenegg als Teil der Steiermark zur Republik Deutsch-Österreich. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam er zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war er Teil der englischen Besatzungszone in Österreich.
Daten zur Gründung der Ortsgemeinde Hollenegg sind in den Unterlagen der Gemeindeneuordnung 1850 kundgemacht.[1]
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche von Hollenegg ist dem Hl. Ägydius geweiht, sie ist Teil von Schloss Hollenegg. Als Pfarre ist Hollenegg erstmals 1445 genannt.[2] Die Kirche erhielt 1891 eine neue Orgel, die bisherige Orgel wurde nach St. Wolfgang übertragen.[3]
St. Wolfgang ob Hollenegg ist eine kleine Wallfahrtskirche auf einer Anhöhe (767 m) oberhalb von Hollenegg. Sie bietet einen Panoramablick über die Ost-, Süd- und Weststeiermark. Die Kirche ist 1494 in gotischem Stil erbaut, nur ihr Chor ist erhalten. Der Hochaltar vom 2. Viertel des 17. Jahrhunderts zeigt den Hl. Wolfgang, mit der Gottesmutter Maria und weiteren Heiligen. Die Orgel wurde aus der Pfarrkirche hierher übertragen, sie wird um das Jahr 1780 datiert.[4]
Die Patrizikirche ist wie St. Wolfgang eine Localie der Pfarrkirche, sie ist dem Hl. Patricius geweiht und bestand schon vor 1599. Ihre Orgel aus der Zeit um 1800 ist die ehemalige Orgel der Kirche St. Wolfgang. Die Kirche wurde 1777 unter Benützung einer älteren Apsis vom Baumeister Schlosskirche erbaut.[3]
Die ursprüngliche Burg von Hollenegg (die Motte Alt-Hollenegg) befand sich ungefähr 300 Meter nördlich und 50 Meter tiefer als das Schloss Hollenegg. Sie wurde 1999/2000 archäologisch untersucht und gehört zu den größeren Anlagen dieser Art: Eine Motte ist eine einfache Verteidigungsanlage auf einem Hügel, bestehend aus Erdhaufen und Befestigungen aus Holz. Ein Gebäude innerhalb der Befestigung war ebenfalls ein Holzbau, konnte aber auch aus Fachwerk oder Stein bestehen. Der Mottenhügel Nr. 1 wird spätestens in das 12. Jahrhundert datiert, ein Hügel Nr. 2 in das 13. Jahrhundert. In weiterer Folge wurde der Ort mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und einer Zisterne ausgebaut. Fundstücke wie Gläser und Waffenteile zeugen vom Wohlstand der Besitzer. Ende des 14. Jahrhunderts scheinen die Gebäude abgetragen worden zu sein, dass dies mit dem Ausbau des Schlosses Hollenegg in Verbindung steht, ist aber nicht belegbar.[5]
Im hinteren Teil der Stullnegg befindet sich die Ruine Spangstein, das „Ahnherrnschloss“ (auch Annaherrn, Arnhern genannt). Das Gebäude wurde Mitte des 13. Jahrhundert von Dienstmannen der Pettauer erbaut.[6] Sie wird in der Bevölkerung mit einer grausamen Sage in Verbindung gebracht, in der eine Tochter des Burgherrn, die sich weigerte, gegen ihren Willen verheiratet zu werden, von ihrem Vater getötet wurde.[7]. Die Burg ist stetigem Verfall ausgeliefert, wo um 1950 noch etliche Gebäude zu erkennen waren sind heute nur noch wenige Reste vorhanden. Die Anlage gehörte zu einer Reihe von Burgen und befestigten Plätzen im Bereich von Schwanberg, welche die dort liegenden Übergänge über die Koralm zu bewachen hatten.[6]
Wandern in Hollenegg
Eine der schönsten Wanderungen führt vom Bahnhof Hollenegg oder vom Parkplatz beim Schloss Hollenegg vorbei an Patrizi Kirche über die Klement Kapelle zum Kreuzwehstein (Teufelsstein)und weiter über den „Messnerbauer“ zur Wallfahrtskirche. Weiter wandern wir zum Gasthaus Gregorhansl und über die Wieserheusel Kapelle nach Deutschlandsberg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Burg Hollenegg wurde um 1570 durch Francesco Marmoro ausgebaut und ist seit 1821 im Besitz der Fürsten Liechtenstein.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
Bürgermeister ist Franz Resch.
Historische Landkarten
Das Gebiet von Hollenegg in den drei Landesaufnahmen in der Zeit von ca. 1789 bis 1910 „Gegend Hohlenegg“ und Schloss in der Josephinischen Landesaufnahme, um 1790
Hollenegg südlich von Deutschlandsberg in der Franziszeischen Landesaufnahme, ca. 1835
Aufnahmeblatt der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, um 1878
Einzelnachweise
- ↑ Gemeindekundmachung 1850: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. I. Jahrgang 1850. XXI. Stück Nr. 378. Seite 432. Beilage „Kreis Gratz“ (Beilage Graz). Seiten 104–105 dieser Beilage.
- ↑ Bezirkstopographie: Helmut-Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3. ISBN 3-901938-15-X. Zweiter Teilband Bezirkslexikon, Seite 157–163.
- ↑ a b Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 184.
- ↑ Woisetschläger, Krenn: Dehio. Seite 494–495.
- ↑ Bezirkstopographie Erster Teilband, Allgemeiner Teil, Seite 43–44.
- ↑ a b Bezirkstopographie: Erster Teilband, Allgemeiner Teil. Darin: Gernot Peter Obersteiner: Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848., Seite 56.
- ↑ Franz Brauner: Was die Heimat erzählt. Steirische Heimathefte, Heft 12: Die Weststeiermark. Das Kainach-, Sulm- und Laßnitztal. Verlag Leykam (Pädagogische Abteilung) Graz 1953. Seite 86–87: Vom Ahnherrn-Raubschloß
Weblinks
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