- Kreuzhügel
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Der Berg der Kreuze (Kryžių kalnas anhören?/i) ist ein katholisch und touristisch geprägter Wallfahrtsort in Litauen unweit von Šiauliai (deutsch: Schaulen, polnisch: Szawle) an der Straße nach Riga. Die Pilger pflegen Kreuze auf den Hügel zu stellen, verbunden mit einem Wunsch oder Dank. Die Wallfahrt erfolgt individuell und ist an keine Termine gebunden.
Zu sowjetischen Zeiten wurde mehrfach versucht, die Wallfahrt zu unterbinden. Mindestens dreimal wurden die Kreuze mit Planierraupen niedergewalzt. Da sich die Litauer hier durchsetzten, wurde der Berg der Kreuze auch ein nationales Symbol.
Der Hügel gilt als mittelalterlicher Burghügel, ist also teils künstlich angelegt. Kreuze dürften hier erst im 19. Jh. aufgestellt worden sein. 1900 waren es erst 130, 1940 etwa 400. Heute stehen ca. 55.000 Kreuze auf diesem Hügel, nicht gerechnet die zahlreichen kleinen Kreuzanhänger. Die vom Hügel und den umgebenden Kreuzen eingenommene Fläche beträgt mehr als einen Hektar.
Zu Entstehung des Hügels, dem Aufstellen der Kreuze sowie der damit ausgelösten Wirkungen gibt es zahlreiche Sagen und Legenden.
Am 7. September 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. diesen Ort und zelebrierte in einer Holzkapelle unter freiem Himmel vor etwa 100.000 Gläubigen eine Messe. Er stiftete ein großes Kreuz (der Fotograf des Panoramabildes steht mit dem Rücken dazu). Seither gilt der Kreuzberg auch als heiliger Ort für Katholiken aus aller Welt, was man auch an den Kreuzen mit Inschriften aus aller Welt erkennen kann.
Der Berg der Kreuze wurde am 28. Dezember 2006 durch einen Brand auf einer Fläche von etwa 50 m² beschädigt.[1]
56.01533123.41656Koordinaten: 56° 0′ 55″ N, 23° 25′ 0″ O
Quellen
Weblinks
- Papst Johannes Paul II
- Berg der Kreuze
- Artikel aus dem Hamburger Abendblatt
- Bilder zum Berg der Kreuze
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