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Návary Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Jindřichův Hradec Gemeinde: Staré Město pod Landštejnem Fläche: 470 ha Geographische Lage: 48° 59′ N, 15° 13′ O48.97777777777815.213333333333630Koordinaten: 48° 58′ 40″ N, 15° 12′ 48″ O Höhe: 630 m n.m. Einwohner: 0 (1. März 2001) Postleitzahl: 378 81 Verkehr Straße: Artolec - Staré Město pod Landštejnem Návary (deutsch Auern) ist ein Ortsteil der Gemeinde Staré Město pod Landštejnem in Tschechien. Er liegt vier Kilometer südwestlich von Staré Město pod Landštejnem nahe der österreichischen Grenze und gehört zum Okres Jindřichův Hradec .
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf ist am südlichen Fuße des Návary (Auernberg, 680 m) gelegen. Westlich erhebt sich der Křížový vrch (Kreuzhügel, 666 m), nordwestlich der Větrov (Wetzlershügel, 714 m) und südlich der Kraví vrch (Reichershügel, 675 m). Im Süden liegt der 12 ha große Teich Návarský rybník (Auernteich).
Geschichte
Das zur Herrschaft Landstein gehörige Dorf wurde als „Villa Navar“ 1375 erstmals urkundlich genannt. Für 1487 ist ein herrschaftlicher „Richter zu Nawern“ beurkundet, seit 1790 ist die Namensform „Auern“ unverändert. [1] Das Einkommen der Einwohner ergab sich vor allem aus dem Anbau von Hafer, Gerste, Roggen, Kartoffel, Rüben, Obst und Gemüse, sowie aus der Jagd und Fischzucht. Die Matriken befinden sich seit 1668 in Altstadt.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Auern mit dem Ortsteil Wetzlers eine politische Gemeinde im Bezirk Neuhaus. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain [2] 1919. bestimmte, das der nur von deutsch Südmährern bewohnte Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik wurde. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten im Oktober deutsche Truppen im Ort ein, der bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (8.Mai 1945) wurden die im Münchener Abkommen an Deutschland übertragenen Territorien wieder der Tschechoslowakei zugeordnet, Zeitgleich mit umliegenden Orten, versammelten am 29.Mai 1945 ortsfremde militanten Tschechen die deutschen Bewohner des Ortes und vertrieben sie über die Grenze nach Österreich. Im August 1945 bestimmten die Siegermächte im Potsdamer Kommuniqués (Protokoll) die Nachkriegsordnung, darin akzeptierten sie die ethnische Säuberung, die summarische Vertreibungen Deutscher ohne jede Prüfung individueller Schuld, aus der Tschechoslowakei. Aufgrund des Beneš-Dekretes 108 wurde ihr Vermögen konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt.
1947 wurde Návary zum Ortsteil der Gemeinde Veclov und dem Okres Dačice zugeordnet. Seit 1961 gehört das Dorf wieder zum Okres Jindřichův Hradec. Seit 1971 ist es ein Ortsteil von Staré Město pod Landštejnem. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 10 Wohnhäusern und hatte keine ständigen Einwohner.
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen Andere 1880 327 327 0 0 1890 310 309 0 1 1900 284 284 0 0 1910 270 270 0 0 1921 245 233 3 9 1930 231 209 16 6 1991 0 2001 0 Sehenswürdigkeiten
- Kapelle St. Martin, zur Pfarre Staré Město pod Landštejnem gehörig
Literatur
- Bruno Kaukal: Wappen und Siegel, (1992), Auern S.28
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Neubistritz von A bis Z, (2008), Auern S.37
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ H. Hadam: Landstein- Geschichte der Burg und Herrschaft , 1978
- ↑ Felix Ermacora: Der unbewältigte Friede: St. Germain und die Folgen; 1919 -1989 , Amalthea Verlag, Wien, München, 1989, ISBN 3-85002-279-X
- ↑ Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984
- ↑ http://www.czso.cz/csu/2009edicniplan.nsf/t/010028D080/$File/13810901.pdf
Kategorien:- Ort im Okres Jindřichův Hradec
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