- Angewandte Geographie
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Die Angewandte Geographie ist neben der Allgemeinen Geographie und der Regionalen Geographie der dritte große Teil des Fachbereichs Geographie. Während bei der Allgemeinen Geographie die natürlichen und menschlichen Geofaktoren und bei der Regionalen Geographie die natürlichen und menschlichen Räume in den Vordergrund rücken, geht es der Angewandten Geographie um die Nutzung geographischen Wissens und Könnens zur Lösung gesellschaftlicher raumbezogener Probleme.
Der Begriff knüpft an die gleiche Unterscheidung in den Naturwissenschaften an: zum Beispiel Angewandte Physik, Angewandte Chemie oder Angewandte Botanik; gemeint sind dabei diejenigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die die Fähigkeiten und das Wissen ihres Fachs auch außeruniversitär "verwerten", also "praktisch" anzuwenden vermögen.
Unter „gesellschaftlichen Problemen“ werden Aufgaben verstanden, die sich der öffentlichen Hand und der privaten Wirtschaft stellen. Angewandte Geographie besteht also dann, wenn der Anwendungszweck mit dem Erfüllen von Aufgaben zu tun hat, die sich nicht die Geographen selbst stellen, sondern die der Geographie gestellt werden. Bei der Lösung dieser Aufgaben werden ständig die Grenzen zwischen Hochschule und "Praxis" überschritten. Diese Aufgabenerfüllung ist grundsätzlich nie abgeschlossen, sondern eine Daueraufgabe, die laufende Rückkopplung von Konzepten, Maßnahmen und Ergebniskontrolle verlangt.
Siehe auch
Literatur
- Rohr, Götz H.-G. von (1994): Angewandte Geographie. 2. Auflage. (= Das geographische Seminar). Braunschweig: Westermann.
Weblinks
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