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Kriegshaber
Planungsraum von AugsburgKoordinaten 48° 22′ 36″ N, 10° 51′ 30″ O48.37666666666710.858333333333Koordinaten: 48° 22′ 36″ N, 10° 51′ 30″ O Fläche 4,35 km² Einwohner 16.117 (1. Jan. 2006) Bevölkerungsdichte 3705 Einwohner/km² Postleitzahl 86156 Gliederung Stadtbezirke - 18 Kriegshaber
Kriegshaber ist ein Stadtteil im Westen von Augsburg mit etwa 16.100 Einwohnern und ist der VII. Planungsraum Augsburgs, der wiederum aus dem gleichnamigen 18. Stadtbezirk besteht.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Im Norden grenzt Bärenkeller, im Osten Oberhausen, im Süden Pfersee, sowie im Westen die Städte Neusäß und Stadtbergen an Kriegshaber.
Geschichte
Erste Besiedlungsspuren durch Kelten sind durch Funde aus der Hallstattzeit spätestens seit 500 v. Chr. bekannt. Die Gründung des Dorfes ist mit einiger Gewißheit in das 6. oder 7. Jahrhundert zu datieren, wie ein nachgewiesenes alemannisches Gräberfeld nahe legt.
Um das Jahr 1000 wurde Kriegshaber erstmals unter dem Namen Chrechesavar erwähnt, es folgten mehrere Abwandlungen. Seit 1550 war die Gemeinde schließlich unter dem Namen Kriegshaber bekannt. Nach der Vertreibung der Juden aus Augsburg im 15. Jahrhundert fanden viele von ihnen in „Kriechshabern“, wie der Ort um 1428 hieß, eine neue Heimat. Sie betätigten sich hauptsächlich als Händler. Durch die Synagoge Kriegshaber in der Ulmer Straße und den im Jahr 1627 erstmals erwähnten jüdischen Friedhof ist ihre Anwesenheit noch heute belegt.
Bis zum Jahr 1805 war der Ort Teil der habsburgischen Markgrafschaft Burgau, woran das Gebäude „Zollhaus“ erinnert. 1807 wurde darin die erste eigene Schule eröffnet. 1868 wurde die katholische Kirche Heiligste Dreifaltigkeit geweiht. Die Freiwillige Feuerwehr Kriegshaber wurde 1874 gegründet. Ein eigenes Krankenhaus feierte im Jahr 1885 Eröffnung. Bereits 1910 erweiterte man die Augsburger Straßenbahn nach Kriegshaber.
Während des Ersten Weltkrieges wurde die bisher selbständige Gemeinde zum 1. April 1916 wegen Überschuldung, in die sie insbesondere durch Ausgaben für das Schul- und Armenwesen geraten war, in die Stadt Augsburg einverleibt, wie es damals genannt wurde. Außerdem befürchtete man den Ausbruch von Seuchen, da es weder eine Trinkwasserversorgung noch eine Abwasserkanalisation in Kriegshaber gab. Die Industrialisierung hatte sich im Gegensatz zu Augsburg obendrein nicht gut entwickelt, da es beispielsweise an der in Augsburg eingesetzten Wasserkraft fehlte. So bat man freiwillig um eine Eingemeindung und wurde nicht wie später beispielsweise Haunstetten oder Lechhausen mit Gewalt in die Stadt eingegliedert. Das neu zur Stadt Augsburg hinzugekommene Gebiet wurde schnell als Wohngebiet erschlossen.
Als Folge der Eingemeindung wurde eine Strom- und Trinkwasserversorgung, sowie Kanalisation installiert. Die eingebrachten Flächen nutzten der Stadt, war hier doch Platz um das Westkrankenhaus, eine Kinderklinik und später das Zentralklinikum Augsburg zu errichten.
NCR verlegte 1945 seinen deutschen Hauptsitz in den Augsburger Stadtteil Kriegshaber, da die bisherige deutsche Unternehmensvertretung in Berlin nun in der sowjetischen Besatzungszone lag. Die während des zweiten Weltkrieges begonnene katholische Kirche St. Thaddäus wurde 1948 geweiht und 1956 mit der Weihe der sechs Glocken endgültig fertiggestellt. 1961 konnte die evangelische Kirche St. Thomas - Architekt Olaf Andreas Gulbransson - geweiht werden.
Verkehr
Durch Kriegshaber führen die Bundesstraßen 300 von Westen nach Osten und 17 von Norden nach Süden, die im Bereich des Stadtteils autobahnähnlich ausgebaut ist.
Der öffentliche Nahverkehr wird durch eine Straßenbahnlinie, eine Stadtbuslinie und Regionalbuslinien erbracht. Anschluss an den Nahverkehr der Deutschen Bahn besteht am Bahnhof Oberhausen.
Vereine
TSV Kriegshaber - Fußball- und Turnverein
FF Kriegshaber - Freiwillige Feuerwehr Kriegshaber
KF Kriegshaber - Kolpingsfamilie Augsburg-KriegshaberWeblinks
- Informationen über Kriegshaber
- Weiterführende Links von und über Kriegshaber
- Jüdische Geschichte Kriegshaber
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