Kriminalserie

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Der Kriminalfilm (kurz: Krimi) ist ein Genre der Filmkunst.

Inhaltsverzeichnis

Subgenres des Kriminalfilms

Polizeifilm

Im Mittelpunkt des Polizeifilms steht die Arbeit der Polizei und die Verfolgung der Täter. Als Protagonisten tauchen einzelne oder mehrere Ermittler auf. Eine große Zahl von Polizeifilmen entstand ab der Mitte der 1940er Jahren in den USA. Diese Filme gaben eine Authentizität der gezeigten Fälle und der Polizeiarbeit vor und sind dem Genre des Film noir zuzuordnen. So begannen sie zumeist mit einem Einleitungstext, der die folgende Handlung als Wiedergabe einer tatsächlichen Ermittlung ausgab. Die Reihe von Kinofilmen wurde in den 1950er Jahren in amerikanischen Fernsehserien wie Dragnet oder Dezernat M fortgesetzt. In Deutschland folgte später die erfolgreiche Fernsehreihe Stahlnetz, mit Filmen wie beispielsweise Das Haus an der Stör, die die Vorgabe der Authentizität amerikanischer Vorbilder übernahm. Dazu gehören auch die in Hamburg angesiedelten Serien Hafenpolizei, Polizeifunk ruft und Hamburg Transit. Folgende deutsche Serien wie Tatort oder Der Alte verwarfen diese Inszenierungstechnik wieder.

In einigen Filmen vermischen sich das Polizei- und das Gangsterthema stärker als in reinen Polizeifilmen. Hier spielen Korruption und Fehler im Polizei- und Justizapparat eine übergeordnete Rolle. Übergänge etwa zum Gefängnisfilm und im Einzelfall auch zum politischen Film sind fließend.

Eine Unterform des Polizeifilms ist der Detektivfilm, in dem die ermittelnden Personen in der Regel Detektive sind und keine Polizisten.

Filmbeispiele:

Fernsehserien:

Gangsterfilm

Bonnie Parker diente als Vorlage zum Film The Bonnie Parker Story (1958)

Kennzeichnend für den Gangsterfilm ist die Schilderung von illegalen Aktivitäten, wobei der soziale und/oder psychische Werdegang der Verbrecher, oft im Zusammenhang mit ganzen Verbrecherorganisationen, im Mittelpunkt steht. Der Gangsterfilm hatte seine Blütezeit in den 30er-Jahren in den USA und entwickelte sich seitdem in verschiedene Richtungen.

Das Genre des Gangsterfilms ist ein weites Feld, in dem der so genannte classic circle, der die Filme Der kleine Caesar, Der öffentliche Feind und Scarface beinhaltet, jedoch als Kernelement verstanden wird. Darin wurden eine Reihe von thematischen, ikonographischen und ideologischen Standards gesetzt, die für sich bereits als „Genremerkmale“ verstanden werden könnten. Um die über 75-jährige Geschichte des Gangsterfilms aber voll erfassen zu können, dürfen diese Standards nur noch als Referenzpunkt gesehen werden, von dem aus zahlreiche Variationen entstanden sind. [1]

Als Untergenres des Gangsterfilms werden häufig der Heist-Movie und der Serienkillerfilm angesehen.

Siehe Hauptartikel: Gangsterfilm

Gerichtsfilm, Pathologie und sonstige Begleitwissenschaften

Der Gerichtsfilm beschäftigt sich mit der juristischen Auseinandersetzung mit einem zuvor begangenen Verbrechen. Nicht selten ist das Verbrechen an sich auch Bestandteil der Handlung. Das gerichtliche Prozedere wird zum Rahmen für den Handlungsverlauf, der beispielsweise in einem urteilenden Richterspruch enden kann. Auch das Verbrechen selbst und die Verbrechensaufklärung ist, insbesondere in den Fernsehserien des Subgenres, Teil der Handlung.

In der neueren Zeit gibt es zunehmend Filme, in denen die begleitende Wissenschaft, allen voran die Pathologie und Psychologie, den Schwerpunkt bilden.

Beispiele zum Gerichtsfilm:

Beispiele zur Pathologie und Psychologie:

Gefängnisfilm und Ausbruchsgeschichten

Beispiele:

Thriller

Hauptartikel: Thriller

Beim Thriller (von engl. to thrill „mitreißen, fesseln“) steht statt des Rätsels um den gesuchten Täter die Gefährdung des Helden im Mittelpunkt. Im Gegensatz zur klassischen Detektivgeschichte wird der Ermittler im Thriller zum Ziel des Täters. Stellt er im Detektivroman eine unantastbare Person dar, muss er im Thriller um sein Leben fürchten und sich nicht selten handgreiflich gegen seine Widersacher durchsetzen. Es wird zusätzliche Spannung erzeugt. Der Thriller wird dementsprechend weit mehr von Action- und Horror-Elementen des Filmgenres geprägt als der klassische Detektivroman. Ein Happy End ist nicht mehr garantiert.

Spionagefilm/Agentenfilm

ein auch dem Krimi zugeordnetes, beinahe eigenständiges Subgenre.

Beispiele:

Film noir

Hauptartikel: Film noir

Kriminalkomödie

Hauptartikel: Kriminalkomödie

Humor findet sich durchaus häufiger als vermutet im Krimi wieder. Zum Teil ist der ernsthafte Aspekt des jeweiligen Krimis durch lustige oder zumindest erfreuliche Teile aufgelockert, zum Teil sind einzelne Werke gänzlich und primär auf Humor ausgerichtet. Als Indikator zumindest beim Film kann zumeist die unterlegte Musik dienen.

Die Grenzen sind wie üblich fließend. Wie groß die Möglichkeiten sind sieht man auszugs- und beispielsweise an der (stillen) Kombination von Humor / Komödie und Tragödie / Drama im Film "Max, der Taschendieb" mit Heinz Rühmann.

Gerade beim Kinder- und Jugendkrimi werden zumeist komödiantische Elemente verwandt, etwa bei Astrid Lindgrens Kalle Blomquist oder -aktueller- bei Eulen von Carl Hiaasen. Häufig werden die komischen Elemente auch an bestimmte Figuren geknüpft. Dies gilt etwa für Klößchen bei TKKG.

Whodunit

Hauptartikel: Whodunit

Verballhornung des englisches "Who Done It", Wer-hat’s-getan. Bezeichnung des klassischen Ablaufs einer Detektivgeschichte mit der Ermittlung des Täters und der meist nur fiktiv möglichen, gedachten Rätselmöglichkeit für den Leser oder Zuschauer. Das Wort ist vor allem im Gegensatz zu einem in der Handlung anders aufgebauten Krimi zu sehen und zu verstehen, bei dem die Tat und die Täter selbst bereits vor der Aufklärung dem Leser bekannt und verständlich ist oder die Tat selbst die Handlung darstellt. Nicht jede Detektiv- oder Polizeigeschichte ist daher ein Whodunnit.

Literatur zum Kriminalfilm

  • Knut Hickethier (Hrsg.), Katja Schumann et al.: Filmgenres: Kriminalfilm. Universal-Bibliothek Nr. 18408. Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-018408-8
  • Georg Seeßlen: Detektive. Mord im Kino. Grundlagen des populären Films. Schüren, Marburg 1998, ISBN 3-89472-425-0
  • Meinolf Zurhorst: Lexikon des Kriminalfilms. Mit mehr als 400 Filmen von 1900 bis heute. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-05210-2
  • Hans-G. Kellner, J. M. Thie, Meinolf Zurhorst, Georg Seeßlen: Der Gangster-Film. Regisseure, Stars, Autoren, Spezialisten, Themen und Filme von A - Z. Enzyklopädie des populären Films, Band 8. Roloff und Seeßlen, München 1977, ISBN 3-88144-118-2 und ISBN 3-88144-128-X
  • Alain Charlot: Die 100 besten Kriminal-Filme (OT: Les 100 chefs-d'oeuvre du suspense). Heyne Film- und -Fernsehbibliothek Nr. 155. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-04930-6
  • John Gabree: Der klassische Gangster-Film (OT: Gangsters). Heyne-Filmbibliothek Band 22. Heyne, München 1981, ISBN 3-453-86022-5
  • Marianne Engels-Weber [Red.] et. al.: Quotenfänger Krimi. Das populärste Genre im deutschen Fernsehen. Katholisches Institut für Medieninformation, Köln 1999, ISBN 3-934311-05-9
  • Hans Gerhold: Kino der Blicke. Der französische Kriminalfilm - eine Sozialgeschichte. Fischer-Cinema. Fischer, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-596-24484-6

Einzelnachweise

  1. vgl. Mason, S. XIVf.

Weblinks


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