Krombacher Regenwaldprojekt

Krombacher Regenwaldprojekt
Krombacher Brauerei GmbH & Co. KG
Logo der Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG
Unternehmensform GmbH & Co. KG
Gründung 1803
Unternehmenssitz Krombach (Kreuztal), Nordrhein-Westfalen
Unternehmensleitung

Bernhard Schadeberg, Friedrich Schadeberg, Rolf Dörendahl, Helmut Schaller, Jürgen Grabias (bis Juli 2009), Uwe Ries (ab Juli 2009)

Mitarbeiter 866 [1]
Umsatz 608,5 Mio.[1]
Branche Getränkeproduktion
Website

www.krombacher.de

Die Krombacher Brauerei ist eine von drei Brauereien in der Stadt Kreuztal, Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen und liegt im Stadtteil Krombach. Der Firmenname lautet Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG. Mit einem Ausstoß von rund 6,4 Millionen Hektolitern (2008) ist sie eine der größten deutschen Privatbrauereien. Die Sorte Krombacher Pils ist mit rund 4,6 Millionen Hektolitern (2008) die meistgekaufte Pilsmarke Deutschlands.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Brauerei im nordrhein-westfälischen Krombach (Kreuztal).

Die Brauerei wurde 1803 von Johannes Haas gegründet. Dessen Vater Johann Eberhard Haas unterhielt in Krombach eine Gastwirtschaft. Da nach einer Verordnung vom 25. Juli 1618 der Ausschank von Bier nur dann erlaubt war, wenn die Gastwirtschaft auch über ein eigenes Brauhaus und eine Malzdarre verfügte, richtete Johannes Haas die Brauerei in dem elterlichen Betrieb ein.

Das Wasser für die Hausbrauerei ("Hasbrauerei") holte man zunächst fassweise von einer Quelle am Fuße des Grumbergs im Westen des Dorfes mit dem Ochsenkarren zur Braustätte. 1854 musste Brauereibesitzer Haas der Kirche jährlich 17 Gulden (Florin) Pacht dafür zahlen, dass die Quellwasserleitung über kirchliche Grundstücke ins Dorf geführt wurde.

Die Umsiedlung auf das jetzige Gelände dürfte sich zwischen 1858 und 1879/82 vollzogen haben. In dieser Zeit wurden auch zwei Felsenkeller angelegt, die als Bierlager dienten.

Im Jahr 1896 verkaufte Hermann Haas die Brauerei für 360.000 Mark an den Dortmunder Otto Eberhardt (†17. August 1924). Eberhardt führte diese als Kommanditgesellschaft mit der Bezeichnung "Hasbrauerei Eberhardt und Cie" weiter und wandelte sie 1905 in eine Aktiengesellschaft um.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das "Crombacher Pilsener" eingeführt – was zu einem raschen Aufschwung führte. Im Oktober 1922 übernahm Bernhard Schadeberg (der Großvater des heutigen Geschäftsführers Bernhard Schadeberg) die Leitung des Unternehmens, das bis heute als Familienunternehmen geführt wird.[3] Die Eigentümer sind derzeit Friedrich Schadeberg und seine Schwester Barbara Lambrecht-Schadeberg, sein Sohn Bernhard Schadeberg und seine Tochter Petra Schadeberg-Hermann.

Die Krombacher Felsenquelle, die zusammen mit der Breitenbachtalsperre bei Hilchenbach das Wasser für die Brauerei liefert, wurde 1722 vom Berginspektor Fresenius entdeckt. Das weiche, mineralarme Wasser bietet die Grundlage für das gebraute Bier. Die Brauerei zählt zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Im Emblem der Brauerei ist das Wahrzeichen von Kreuztal, der Kindelsbergturm, zu sehen. Darunter der Littfe-Bach, welcher durch Krombach fließt.

Produkte

Aktuelle Produkte

Krombacher Pils
  • Krombacher Pils
  • Krombacher Alkoholfrei
  • Krombacher Radler
  • Krombacher Radler Alkoholfrei
  • Krombacher Weizenbier (hefetrüb)
  • Krombacher Weizenbier Alkoholfrei (hefetrüb)
  • Cab (früher„Cola and Beer“, seit der Entwicklung von weiteren Produkten als Markenname "CAB" übernommen), Biermixgetränk aus Cola und Bier
  • Cab Lemon, Biermixgetränk aus Bier und Limone mit Drachenfruchtaroma
  • Cab BloodOrange, Biermixgetränk aus Krombacher Starkbier und Erfrischungsgetränk mit Blutorgange-Geschmack sowie Drachenfruchtaroma
  • Cab Banana, Biermischgetränk aus Krombacher Weizen und Banane
  • Rhenania Alt, obergäriges Altbier der Brauerei Rhenania, (am alten Standort nunmehr „Brauerei Königshof“) Krefeld. Rhenania Alt wird jetzt in der Eichener Brauerei gebraut.
  • Krombacher Pils Bierbrand
  • Eichener Pils
  • Eichener Gold
  • Schweppes Bitter Lemon
  • Schweppes Bitter Orange
  • Schweppes Indian Tonic Water
  • Schweppes Ginger Ale
  • Schweppes Soda Water
  • Schweppes Wild Berry
  • Schweppes Citrus Summer
  • Orangina Orange
  • Orangina Blood Orange
  • Rolinck Pils
  • Rolinck Lagerbier
  • Rolinck Free
  • Rolinck Bernstein
  • Rolinck Bastard
  • Rolinck Alster

Frühere Produkte

  • Krombacher Extra Mild [vom Markt genommen]
  • Cab Energy, Biermixgetränk aus Krombacher Pils und Erfrischungsgetränk mit Guaraná und erhöhtem Koffeingehalt sowie mit Drachenfruchtaroma

Krombacher Regenwaldprojekt

Beim Krombacher Regenwaldprojekt handelte es sich um eine Initiative der Brauerei mit Günther Jauch als Paten. Als Werbeaussage galt: Für jeden Kasten Bier wird ein Quadratmeter Regenwald unter Schutz gestellt. Das Regenwaldprojekt wird im Nationalpark Dzanga Sangha Reserve in der Wirtschaftspräfektur Sangha-Mbaéré im Süden der Zentralafrikanische Republik mit einer Fläche von ca. 4000 km² tätig.[4] Praktisch gesehen wurde ein Teil der Einnahmen jedoch nur an eine Regenwaldstiftung des WWF weitergereicht, die unmittelbar auch nur Zugriff auf bereits ausgewiesene Naturschutzgebiete in Afrika hat. Ein Erwerb von Bäumen, wie es die Werbung suggerierte, fand somit nie statt.

Das OLG Hamm stufte die Initiative 2003 als wettbewerbswidrig ein, da die Werbeaussagen gegen die guten Sitten im Wettbewerb im Sinne des § 1 UWG verstoßen, soweit sie pauschal einen Kasten Bier mit dem Schutz eines Quadratmeter Regenwaldes in Afrika gleichsetzen.[5]

Sonstiges

  • Am 12. Mai 2006 gab die Krombacher Brauerei bekannt, dass sie die Rechte von „Schweppes“ für Deutschland und Österreich übernommen habe sowie die Vertriebsrechte für Orangina.
Schild an der Einfahrt zur Brauerei Rolinck
  • Anfang Januar 2007 wurde mitgeteilt, dass das Unternehmen die Privatbrauerei A. Rolinck aus Steinfurt erworben hat. Der Markenname Rolinck sowie die einzelnen Produkte sollen erhalten bleiben.
  • Die Insel, welche in Werbespots des Unternehmens zu sehen ist, liegt in einem Vorstaubecken der Wiehltalsperre in einem Trinkwasser-Schutzgebiet beim Ort Odenspiel. Des Weiteren wurden Aufnahmen der Aggertalsperre und der Obernautalsperre verarbeitet[6]
  • Die Melodie aus den Werbespots ist ein Ausschnitt aus dem Song Belfast child von den Simple Minds, welcher auf dem Traditional She Moved Through the Fair beruht.
  • Im Juli 2008 tauchten Spekulationen auf, dass Heineken die Brauerei übernehmen wolle. Die Verkaufsgerüchte wurde jedoch von der Inhaberfamilie zurückgewiesen. [7]

Sponsoring

Die Krombacher Brauerei ist einer der Haupt-Sponsoren in mehreren sportlichen Bereichen. Zurzeit werden insbesondere die Übertragungen der Formel 1, der UEFA Champions League und Biathlon sowie die Fußballvereine Arminia Bielefeld, Eintracht Braunschweig, Sportfreunde Siegen und KSV Hessen Kassel gesponsert. Außerdem unterstützt sie die Handballvereine HSG Nordhorn-Lingen, VfL Gummersbach[8] und HSG Wetzlar, die Frankfurt Lions (Eishockey) und die beiden Basketballballvereine Paderborn Baskets, BG 74 Göttingen

Seit der Bundesliga-Saison 2007/08 ist die Krombacher Brauerei darüber hinaus Programmsponsor der ARD-Sportschau[9] sowie der Fußball-Talkshow „Doppelpass“ die jeden Sonntag auf DSF gesendet wird.

Mit Beginn der Rückrunde 2008/09 der Fußball-Bundesliga wird die Krombacher Brauerei offizieller Partner der Bundesliga.[10]

Weitere Brauereien im Stadtgebiet Kreuztal

  • Die zweite Kreuztaler Brauerei, die Eichener Brauerei, liegt im Stadtteil Eichen, ist erheblich kleiner und gehört seit 2002 ebenfalls zur Krombacher Brauerei.
  • Eine dritte Brauerei liegt im Kreuztaler Stadtteil Littfeld. Es handelt sich um eine kleine Hausbrauerei. Das dort gebraute Ilsen-Bräu ist nicht im allgemeinen Handel erhältlich, sondern kann nur direkt bei der Brauerei bezogen werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Geschäftsbericht 2007, abgerufen am 24. Juni 2008
  2. http://www.bierspot.de/news/Krombacher_Gruppe_meldet_deutliche_Umsatzsteigerung/249.html
  3. Buch "Krombach - Geschichte eines Siegerländer Dorfes", Verlag die Wielandschmide Kreuztal 2001, ISBN 3-925498-68-0
  4. krombacher.de - Bonjour Dzanga Sangha!
  5. Urteil vom 18. November 2003, AZ: 4 U 105/03
  6. http://aeropho.to/krombacher.htm
  7. Der Westen.de, gesichtet 27.08.08
  8. http://www.vfl-gummersbach.de/index2.php?template=vfl_partner&action=premium_partner
  9. http://www.horizont.net/news/marketing/pages/show71234.html
  10. dfl.de: DFL gewinnt Krombacher Brauerei als "Partner der Bundesliga"

50.9905555555567.95611111111117Koordinaten: 50° 59′ 26″ N, 7° 57′ 22″ O


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