Krombacher Brauerei

Krombacher Brauerei
Krombacher Brauerei GmbH & Co. KG
Logo der Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 4. Februar 1803
Sitz Krombach (Kreuztal), Nordrhein-Westfalen
Leitung Dr. h.c. Friedrich Schadeberg, Bernhard Schadeberg, Helmut Schaller, Dr. Rolf Dörendahl, Uwe Riehs
Mitarbeiter 865 [1]
Umsatz 642,6 Mio.[1]
Branche Getränkeproduktion
Website www.krombacher.de

Die Krombacher Brauerei ist eine Brauerei aus Kreuztal (Nordrhein-Westfalen) und liegt im Stadtteil Krombach. Der Name des Unternehmens lautet Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG. Mit einem Ausstoß von rund 6,4 Millionen Hektolitern (2008) ist sie eine der größten deutschen Privatbrauereien. Die Sorte Krombacher Pils ist mit rund 4,6 Millionen Hektolitern (2008) die meistgekaufte Biermarke Pilsener Brauart Deutschlands.[2] Krombacher besitzt mit der Schweppes Deutschland GmbH die Markenrechte für Schweppes in Deutschland und Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Brauerei im nordrhein-westfälischen Krombach (Kreuztal).

Die Brauerei wurde am 4. Februar 1803 von Johannes Haas gegründet. Dessen Vater Johann Eberhard Haas unterhielt in Krombach eine Gastwirtschaft. Da nach einer Verordnung vom 25. Juli 1618 der Ausschank von Bier nur dann erlaubt war, wenn die Gastwirtschaft auch über ein eigenes Brauhaus und eine Malzdarre verfügte, richtete Johannes Haas die Brauerei in dem elterlichen Betrieb ein.

Das Wasser für die Hausbrauerei („Hasbrauerei“) holte man zunächst fassweise von einer Quelle am Fuße des Grumbergs im Westen des Dorfes mit dem Ochsenkarren zur Braustätte. 1854 musste Brauereibesitzer Haas der Kirche jährlich 17 Gulden (Florin) Pacht dafür zahlen, dass die Quellwasserleitung über kirchliche Grundstücke ins Dorf geführt wurde.

Die Umsiedlung auf das jetzige Gelände dürfte sich zwischen 1858 und 1879/82 vollzogen haben. In dieser Zeit wurden auch zwei Felsenkeller angelegt, die als Bierlager dienten.

Im Jahr 1896 verkaufte Hermann Haas die Brauerei für 360.000 Mark an den Dortmunder Otto Eberhardt (†17. August 1924). Eberhardt führte diese als Kommanditgesellschaft mit der Bezeichnung „Hasbrauerei Eberhardt und Cie“ weiter und wandelte sie 1905 in eine Aktiengesellschaft um.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das „Crombacher Pilsener“ eingeführt – was zu einem raschen Aufschwung führte. Im Oktober 1922 übernahm Bernhard Schadeberg (der Großvater des heutigen Geschäftsführers Bernhard Schadeberg) die Leitung des Unternehmens, das bis heute als Familienunternehmen geführt wird.[3] Die Eigentümer sind derzeit Friedrich Schadeberg und seine Schwester Barbara Lambrecht-Schadeberg, sein Sohn Bernhard Schadeberg und seine Tochter Petra Schadeberg-Hermann.

Die Krombacher Felsenquelle, die zusammen mit der Breitenbachtalsperre bei Hilchenbach das Wasser für die Brauerei liefert, wurde 1722 vom Berginspektor Fresenius entdeckt. Das weiche, mineralarme Wasser bietet die Grundlage für das gebraute Bier. Die Brauerei zählt zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Im Emblem der Brauerei ist das Wahrzeichen von Kreuztal, der Kindelsbergturm, zu sehen. Darunter der Littfe-Bach, welcher durch Krombach fließt.

Produkte

Aktuelle Produkte

Krombacher Pils
  • Krombacher Pils
  • Krombacher Alkoholfrei
  • Krombacher Radler
  • Krombacher Radler Alkoholfrei
  • Krombacher Weizenbier (hefetrüb)
  • Krombacher Weizenbier Alkoholfrei (hefetrüb)
  • Krombacher Weizen dunkel
  • Krombacher Dunkel
  • Krombacher Dark (nur Export)
  • Cab (früher„Cola and Beer“, seit der Entwicklung von weiteren Produkten als Markenname "CAB" übernommen), Biermixgetränk aus Cola und Bier
  • Cab Banana, Biermischgetränk aus Krombacher Weizen und Banane
  • Cab Cherry, Biermischgetränk aus Krombacher Weizen und Kirsche
  • Rhenania Alt, obergäriges Altbier der Brauerei Rhenania, (am alten Standort nunmehr „Brauerei Königshof“) Krefeld. Rhenania Alt wird jetzt in der Rolinck Brauerei gebraut.
  • Krombacher Pils Bierbrand
  • Eichener Pils
  • Eichener Gold
  • Schweppes Bitter Lemon
  • Schweppes Bitter Orange
  • Schweppes Indian Tonic Water
  • Schweppes Ginger Ale
  • Schweppes Soda Water
  • Schweppes Wild Berry
  • Schweppes Citrus Summer
  • Schweppes Sparkling Tea Black Tea Peach & Jasmine Geschmack
  • Schweppes Sparkling Tea Green Tea Citrus & Ginger Geschmack
  • Schweppes Sparkling Tea Rooibos Orange & Lemongrass Geschmack
  • Orangina Orange
  • Orangina Blood Orange
  • Rolinck Pilsener
  • Rolinck Alkoholfrei
  • Rolinck Diät Pilsener
  • Rolinck Bernstein
  • Rolinck Bastard
  • Rolinck Radler
  • Alex Rolinck Lagerbier
  • Westfälisch-Alt

Frühere Produkte

  • Krombacher Fairlight, Leichtbier mit 2,9% Alkoholgehalt
  • Krombacher Extra Mild [vom Markt genommen]
  • Cab Energy, Biermixgetränk aus Krombacher Pils und Erfrischungsgetränk mit Guaraná und erhöhtem Koffeingehalt sowie mit Drachenfruchtaroma
  • Cab Blood Orange, Biermixgetränk mit Blutorange und Vodka-Flavour. Eines der wenigen Biermixgetränke mit 4,8% vol. Alkohol.
  • Cab Lemon, Biermixgetränk aus Bier und Limone mit Drachenfruchtaroma

Krombacher Regenwaldprojekt

Beim Krombacher Regenwaldprojekt handelte es sich um eine Initiative der Brauerei mit Günther Jauch als Paten. Als Werbeaussage galt: Für jeden Kasten Bier wird ein Quadratmeter Regenwald unter Schutz gestellt. Das Regenwaldprojekt wird im Nationalpark Dzanga Sangha Reserve in der Wirtschaftspräfektur Sangha-Mbaéré im Süden der Zentralafrikanische Republik mit einer Fläche von ca. 4000 km² tätig.[4] Praktisch gesehen wurde ein Teil der Einnahmen jedoch nur an eine Regenwaldstiftung des WWF weitergereicht, die unmittelbar auch nur Zugriff auf bereits ausgewiesene Naturschutzgebiete in Afrika hat. Ein Erwerb von Bäumen, wie es die Werbung suggerierte, fand somit nie statt.[5]

Das OLG Hamm stufte die Initiative 2003 als wettbewerbswidrig ein, da die Werbeaussagen gegen die guten Sitten im Wettbewerb im Sinne des § 1 UWG verstoßen, soweit sie pauschal einen Kasten Bier mit dem Schutz eines Quadratmeter Regenwaldes in Afrika gleichsetzen.[6]

Das Urteil wurde durch den BGH aufgehoben, der eine Irreführung des Verbrauchers verneinte. [7]

Seit dem Jahr 2002 konnte durch das Krombacher Regenwald-Projekt eine Fläche von ca. 9.700 Hektar geschützt werden. [8]

Im Jahr 2011 gab die Brauerei bekannt, dass sie im Rahmen des Krombacher Klimaschutzprojekts rund 176.000 ha Moor in Borneo wiedervernässen will. Das Regenwaldprojekt wird unterdessen weitergeführt.

Sonstiges

  • Am 12. Mai 2006 gab die Krombacher Brauerei bekannt, dass sie die Rechte von „Schweppes“ für Deutschland und Österreich übernommen habe sowie die Vertriebsrechte für Orangina. In den meisten anderen Ländern liegen die Markenrechte an Schweppes bei der Dr Pepper Snapple Group.
Schild an der Einfahrt zur Brauerei Rolinck
  • Anfang Januar 2007 wurde mitgeteilt, dass das Unternehmen die Privatbrauerei A. Rolinck aus Steinfurt erworben hat. Der Markenname Rolinck sowie die einzelnen Produkte sollen erhalten bleiben.
  • Die Insel, welche in Werbespots des Unternehmens zu sehen ist, liegt in einem Vorstaubecken der Wiehltalsperre in einem Trinkwasser-Schutzgebiet beim Dorf Nespen. Mittlerweile hat die ansässige Gemeinde Reichshof gemeinsam mit dem Aggerverband, dem Eigentümer der Wiehltalsperre, die "Krombacher Insel" erlebbar gemacht. [9] Durch die Errichtung einer Aussichtsplattform ist die Insel zu einem beliebten Wanderziel geworden. Des Weiteren wurden Aufnahmen der Aggertalsperre und der Obernautalsperre verarbeitet[10]
  • Die Melodie aus den Werbespots ist ein Ausschnitt aus dem Song „Belfast Child“ von den Simple Minds, welcher auf dem Traditional She Moved Through the Fair beruht. Seit September 2010 wird als Melodie ein Ausschnitt aus dem Song Stars will lead the way ebenfalls von den Simple Minds verwendet.[11]
  • Im Juli 2008 tauchten Spekulationen auf, dass Heineken die Brauerei übernehmen wolle. Die Verkaufsgerüchte wurden jedoch von der Inhaberfamilie zurückgewiesen. [12]

Sponsoring

Die Krombacher Brauerei ist einer der Haupt-Sponsoren in mehreren sportlichen Bereichen. Gesponsert werden insbesondere die Übertragungen der Formel 1, der UEFA Champions League und Biathlon sowie die Fußballvereine VfL Wolfsburg, VfB Stuttgart, Arminia Bielefeld, Eintracht Braunschweig, Sportfreunde Siegen und KSV Hessen Kassel. Außerdem unterstützt sie die Handballvereine HSG Nordhorn-Lingen, VfL Gummersbach[13], HSG Wetzlar und TuS Ferndorf, die Frankfurt Lions (Eishockey) und die Basketballballvereine FC Bayern München (Basketball)[14], Paderborn Baskets und BG 74 Göttingen.

Seit der Bundesliga-Saison 2007/08 ist die Krombacher Brauerei darüber hinaus Programmsponsor der ARD-Sportschau[15] sowie der Fußball-Talkshow „Doppelpass“, die jeden Sonntag auf Sport1 gesendet wird.

Seit Beginn der Rückrunde 2008/09 der Fußball-Bundesliga ist die Krombacher Brauerei offizieller Partner der Bundesliga.[16]

Weitere Brauereien im Stadtgebiet Kreuztal

  • Die zweite Kreuztaler Brauerei, die Eichener Brauerei, liegt im Stadtteil Eichen, ist erheblich kleiner und gehört seit 2002 ebenfalls zur Krombacher Brauerei.
  • Eine dritte Brauerei liegt im Kreuztaler Stadtteil Littfeld. Es handelt sich um eine kleine Hausbrauerei. Das dort gebraute Ilsen-Bräu ist nicht im allgemeinen Handel erhältlich, sondern kann nur direkt bei der Brauerei bezogen werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Geschäftsbericht 2009, abgerufen am 3. September 2010
  2. http://www.bierspot.de/news/Krombacher_Gruppe_meldet_deutliche_Umsatzsteigerung/249.html
  3. Buch Krombach - Geschichte eines Siegerländer Dorfes, Verlag die Wielandschmide Kreuztal 2001, ISBN 3-925498-68-0
  4. krombacher.de - Bonjour Dzanga Sangha!
  5. Kritisch zum Krombacher Regenwaldprojekt auch Thilo Bode, Die Essensfälscher. Frankfurt a. M. 2010. S. 109ff.
  6. Urteil vom 18. November 2003, AZ: 4 U 105/03
  7. Urteile vom 26. Oktober 2006, Az.: I ZR 33/04 und I ZR 97/04
  8. http://www.bierspot.de/news/krombacher_veroeffentlicht_nachhaltigkeitsbericht_980.html
  9. "Krombacher Insel" an der Wiehltalsperre - http://www.reisen-mag.de/wiehltalsperre-krombacher-insel-aussichtspunkt-_id1388.html
  10. http://aeropho.to/krombacher.htm
  11. [1]
  12. Der Westen.de, gesichtet 27. August 2008
  13. http://www.vfl-gummersbach.de/index2.php?template=vfl_partner&action=premium_partner
  14. presseportal vom 31. August 2011
  15. http://www.horizont.net/news/marketing/pages/show71234.html
  16. dfl.de: DFL gewinnt Krombacher Brauerei als „Partner der Bundesliga“
50.9905555555567.9561111111111

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