Kropatscheck

Kropatscheck

Hermann Kropatscheck (* 11. Februar 1847 in Nahhausen; † 1906) war ein deutscher konservativer Publizist und Politiker.

Er studierte an der Universität Halle Geschichte und Philologie und promovierte 1869 zum Dr. phil. Im Jahr 1870 wurde er Hilfslehrer in Halle, ehe er am Deutsch-Französischen Krieg teilnahm. Im Jahr 1873 wurde Kropatschek Lehrer am Gymnasium in Wismar und 1878 Oberlehrer in Brandenburg an der Havel.

Im Jahr 1883 trat er aus dem Schuldienst aus und wurde Redakteur der konservativen Kreuzzeitung. Chefredakteur war Kropatschek von 1895 bis 1906.

Bereits 1879 wurde er als Mitglied der Deutschkonservativen Partei in das preußische Abgeordnetenhaus und 1884 in den Reichstag gewählt. Im Abgeordnetenhaus widmete er sich vor allem um die Schul- und Bildungspolitik. Im Reichstag spielte er eine wichtige Rolle in seiner Fraktion in der Sozial- und Handwerkerpolitik.

Kropatschek war 1890 zusammen mit dem Hofprediger und antisemitischen Politiker Adolf Stöcker, dem Nationalökonom Adolph Wagner sowie dem Pfarrer Ludwig Weber an der Gründung des Evangelisch-Sozialen Kongresses beteiligt. Dieser sollte dem Erfolg der Sozialdemokratie aber auch der zunehmenden Säkularisierung breiter Bevölkerungsschichten entgegenwirken.[1]

Er war 1890 Mitglied der Dezemberkonferenz zu Bildungsreform. Zwischen 1891 und 1892 war er Mitglied der Siebener-Kommission zur Reform des höheren Bildungswesens. Auch an der Konferenz von 1900 war er beteiligt. Kropatschek war Mitglied der ständigen Kommission für das technische Unterrichtswesen in Preußen.

Als Autor war er beteiligt an dem Schulatlas für die Oberklassen höherer Lehranstalten.

Einzelnachweise

  1. Stefan Rebenich: Theodor Mommsen und Adolf Harnack: Wissenschaft und Politik im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, 1997, S. 520 Digitalisat

Literatur

  • A. Plate: Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus. Ausgabe für die 20. Legislaturperiode. Berlin 1904, S. 333

Weblinks


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