- Krulbollen
-
Das Bügelspiel ist ein mit dem Kegeln und dem Boulespiel verwandter Sport und Geschicklichkeitsspiel. Es wurde im Jahr 1331 zum ersten Mal in Lüttich erwähnt und heute noch im niederrheinisch/niederländischen Grenzgebiet gespielt.
Inhaltsverzeichnis
Material und Verlauf
Als Spielmaterial werden vier Kugeln aus Kunststoff (früher aus Holz) benutzt, jede ist etwa 4 kg schwer und hat einen Durchmesser von ca. 18 cm. Die Kugeln werden mit Hilfe eines Schlägers oder einer Schüppe bewegt.
Die Bügelbahn ist an drei Seiten mit einer ca. 70 cm hohen Holzwand umkleidet, um Verletzungen der Zuschauer zu vermeiden. An der Vorderseite der Bahn befindet sich eine Rinne. Insgesamt ist die Bahn 10 x 5 Meter groß; ca. 2,50 m von der hinteren Holzwand entfernt, ist ein eiserner Ring im Boden angebracht. Dieser wird Bügel genannt (daher auch der Name des Spieles), hat einen Durchmesser von ca. 28 cm und steht in einem Holzklotz mit ca. 50 cm Durchmesser. Ziel des Spieles ist es, seine eigene Kugel von der Rinnenseite aus durch diesen Bügel zu spielen. Das Bügelspiel wird im Einzel mit zwei und im Doppel mit vier Personen gespielt. Gewonnen hat derjenige der eine zuvor ausgemachte Punktezahl erreicht hat, in der Regel sind dies 30 Punkte.
In Flandern nennt sich das Spiel auch Krulbollen und besitzt eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Boulespiel.
Meisterschaften
Trotz seiner sehr begrenzten Verbreitung werden Deutsche Meisterschaften im Bügelspiel ausgetragen. Im Jahre 2007 wurde Hans-Otto Hess bei den 22. Internationalen Deutschen Meisterschaften in der Grefrather Dorenburg Deutscher Meister. [1]
Deutsche Vereine
Zur Zeit gibt es nur zwei Vereine in Deutschland. Der Bossel und Bügelclub Willich 1979 e.V. und der BC Dorenburg aus Grefrath, beide Vereine sind am Niederrhein beheimatet und haben sich dem Niederländischen Bügelverband angeschlossen wo sie gemeinsam mit den zahlreichen niederländischen Vereinen die Meisterschaften austragen.
Literatur
- M.A.Aalbregtse:Het krulbolspel in Zeeuws-Vlaanderen, in: Neerlands Volksleven, Jahrgang 20, Nr. 2 (1970)
Weblinks
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.