Kräly

Kräly

Hanns Kräly (in den USA Hans Kraly; * 16. Januar 1884 in Hamburg; † 11. November 1950 in Los Angeles) war ein deutscher Schauspieler und Drehbuchautor. Er arbeitete von 1915 bis 1929 an 30 Filmen gemeinsam mit dem Regisseur Ernst Lubitsch.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Hanns Kräly begann für Paul Davidsons Gesellschaft PAGU als Komödien-Darsteller beim Film zu arbeiten. 1912 schrieb er sein erstes Drehbuch für den Film Die Kinder des Generals von Urban Gad. In Gads Engelein-Filmkomödien mit Asta Nielsen spielte er den Hauslehrer. 1913 bei Dreharbeiten lernte Kräly Ernst Lubitsch kennen; beide waren Darsteller in Carl Wilhelms Die Firma heiratet. Für Lubitschs Regiedebüt Aufs Eis geführt lieferte Kräly 1915 die Vorlage.

Als angestellter Autor und Schauspieler der PAGU arbeitete er ab Schuhpalast Pinkus (1916) fest mit Ernst Lubitsch zusammen. Zu den komödialen Höhenpunkten ihrer Arbeit gehört die Satire über amerikanische Neureiche Die Austernprinzessin (1919). Kräly verarbeitete auch exotische und historische Stoffe und schrieb die lasziven Verführerinnenrollen für die polnische Darstellerin Pola Negri, die mit Die Augen der Mumie Ma, Carmen (beide 1918), Madame Dubarry (1919) und Sumurun (1920) internationale Aufmerksamkeit erzielte.

Auf Einladung von Mary Pickford folgte Hanns Kräly Ernst Lubitsch 1922 in die USA. Mit Rosita (1923) sollten sie Pickford helfen, ihr Kindfrau-Image loszuwerden. Pickford war vom Ergebnis enttäuscht, doch Lubitsch und Kräly (von nun an meist als Hans Kraly) setzten ihre Arbeit für die neu gegründete MGM fort. Nach Forbidden Paradise (1924) und The Student Prince in Old Heidelberg (1927) galt ihr Stil als Lubitsch Touch - Krälys Beitrag fand kaum Erwähnung, obgleich seine Drehbücher für Nicht-Lubitsch-Filme wie The Eagle (1925) mit Rudolph Valentino in der Hauptrolle oder die Arbeiten für den Regisseur Sidney Franklin vom gleichen Humor durchdrungen sind. Lubitschs letzter Stummfilm Eternal Love (1929) markiert auch das Ende der Zusammenarbeit. Im selben Jahr schrieb Kräly die Drehbücher für zwei Filme mit Greta Garbo. 1931 verließ er MGM.

Von 1933 bis 1942 war Hanns Kräly für verschiedene Filmgesellschaften tätig. 100 Mann und ein Mädchen (1937) war noch ein erfolgreicher Film, doch seine Karriere endete mit der Geschichte für einen billigen Horrorfilm.

Auszeichnungen

Hanns Kräly erhielt 1930 einen Oscar für The Patriot. Für The Last of Mrs. Cheyney war ebenfalls bei der Oscarverleihung 1930 (April) nominiert, One Hundred Men and a Girl brachte ihm 1938 eine Oscarnominierung.

Filmografie

Drehbuch

  • 1912: Die Kinder des Generals
  • 1915: Die Klabriaspartie
  • 1915: Aufs Eis geführt
  • 1916: Schuhpalast Pinkus
  • 1917: Eine Walzernacht
  • 1917: Das fidele Gefängnis
  • 1918: Nach zwanzig Jahren
  • 1918: Verlorene Töchter
  • 1918: In Sachen Marc Renard
  • 1918: Die Augen der Mumie Ma
  • 1918: Carmen
  • 1918: Meyer aus Berlin
  • 1918: Das Mädel vom Ballett
  • 1918: Der Fall Rosentopf
  • 1918: Doktor Palmore
  • 1918: Fantasie des Aristide Caré
  • 1918: Ich möchte kein Mann sein
  • 1918: Der gelbe Schein
  • 1918: Der Prozess Hauers
  • 1918: Die drei van Hells
  • 1919: Meine Frau, die Filmschauspielerin
  • 1919: Hundemamachen
  • 1919: Schieberchen und Co
  • 1919: Comtesse Dolly
  • 1919: Die Austerprinzessin
  • 1919: Das rosa Trikot
  • 1919: Das Grand Hotel Babylon
  • 1919: Das Caviar-Mäuschen
  • 1919: Madame Dubarry
  • 1919: Die Fahrt ins Blaue
  • 1919: Die Puppe
  • 1919: Monica Vogelsang
  • 1919: Rausch
  • 1920: Die Wohnungsnot
  • 1920: Sumurun
  • 1920: Arme Violetta
  • 1920: Anne Boleyn
  • 1920: Kohlhiesels Töchter
  • 1920: Romeo und Julia im Schnee
  • 1921: Die Bergkatze
  • 1922: Das Weib des Pharao
  • 1923: Alles für Geld
  • 1923: Die Flamme
  • 1923: Bohème
  • 1923: Rosita
  • 1923: Das Paradies im Schnee
  • 1923: Black Oxen
  • 1924: Komödianten des Lebens
  • 1924: Three Women
  • 1924: Forbidden Paradise
  • 1924: Her Night of Promise
  • 1925: The Eagle
  • 1925: His Sister from Paris
  • 1925: Kiss Me Again
  • 1926: So This Is Paris
  • 1926: The Duchess of Buffalo
  • 1926: Kiki
  • 1927: Quality Street
  • 1927: The Student Prince in Old Heidelberg
  • 1928: The Patriot
  • 1928: The Garden of Eden
  • 1929: Eternal Love
  • 1929: Betrayal
  • 1929: Wild Orchids
  • 1929: The Last of Mrs. Cheyney
  • 1929: The Kiss
  • 1929: Devil-May-Care
  • 1930: Lady of Scandal
  • 1930: A Lady's Morals
  • 1930: Die Sehnsucht jeder Frau (deutsche Version von A Lady to Love)
  • 1931: Private Lives
  • 1933: My Lips Betray
  • 1933: By Candlelight
  • 1935: Broadway Gondolier
  • 1937: 100 Mann und ein Mädchen (One Hundred Men and a Girl)
  • 1939: Broadway Serenade
  • 1941: It Started with Eve
  • 1941: West Point Widow
  • 1942: The Mad Ghoul

Darsteller

  • 1912: Wie sich das Kino rächt
  • 1912: Pantoffelhelden
  • 1912: Das Mädchen ohne Vaterland
  • 1913: Engelein
  • 1914: Die Firma heiratet
  • 1914: Engeleins Hochzeit
  • 1916: Schuhpalast Pinkus
  • 1917: Eine Walzernacht
  • 1917: Prinz Sami
  • 1917: Der papierene Peter
  • 1917: Der Erdstrommotor
  • 1919: Meine Frau, die Filmschauspielerin

Weblinks


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