- Hundert Mann und ein Mädchen
-
Filmdaten Deutscher Titel: 100 Mann und ein Mädchen Originaltitel: One Hundred Men and a Girl Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1937 Länge: 84 Minuten Originalsprache: Englisch Stab Regie: Henry Koster Drehbuch: James Mulhauser,
Bruce Manning,
Charles KenyonProduktion: Charles Rogers,
Joe PasternakMusik: André Previn,
Friedrich HollaenderKamera: Joseph Valentine Schnitt: Bernard Burton Besetzung - Deanna Durbin: Patsy Caldwell
- Leopold Stokowski: Leopold Stokowski
- Adolphe Menjou: John Caldwell
- Eugene Pallette: John R. Frost
- Alice Brady: Mrs. Frost
- Mischa Auer: Michael Borodoff
- Alma Kruger: Mrs. Tyler
- Jameson Thomas: Russell
100 Mann und ein Mädchen ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Henry Koster, inszeniert im Jahr 1937, in der sich der Dirigent Leopold Stokowski (1882 - 1977) selber spielt. Das Drehbuch entstand nach einer Erzählung von Hanns Kräly . In Deutschland kam der Film erstmals im April 1946 in die Kinos. Im dritten Programm des Bayerischen Rundfunks wurde am 16 September 1970 eine Originalfassung mit deutschen Untertiteln ausgestrahlt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der unerfahrene Posaunist John Cardwell bittet den Dirigenten Leopold Stokowski um eine Anstellung. Dessen Manager Russell jedoch wirft John hinaus. Er findet eine Damengeldbörse und versucht, diese zurückzugeben. Der Portier wirft ihm die Tür vor der Nase zu. John kehrt in sein Appartement zurück und bezahlt mit dem gefundenen Geld seine Miete. Seiner Tochter Patsy erzählt er, er spiele in dem Orchester. Doch Patsy findet heraus, dass ihr Vater immer noch arbeitslos ist. Sie sucht Mrs. Frost, die Eigentümerin der Geldbörse, selber auf, um ihr die Börse zurückzugeben. Mrs. Frost, die gerade eine Gesellschaft gibt, ist von Patsy angetan, besonders als diese eine leidenschaftliche Ansprache über arbeitslose Musiker an die Gäste richtet.
Patsy nimmt die Idee eines Gastes auf, selber ein Orchester zu gründen. Mrs. Frost betätigt sich als Sponsor. Patsys Vater und seine Freunde und Bekannten bilden ein 100-Mann-Orchester. Sie beginnen mit kleinen Probeauftritten in Garagen. Mrs. Frost reist nach Europa, wobei sie ihr Versprechen, die Truppe zu unterstützen, vergessen hat. Patsy sucht den Ehemann, John R. Frost auf, der das Ganze für einen Gag hält. Patsys Vater überzeugt ihn vom Gegenteil.
Patsy wohnt unerkannt einer Probe des Dirigenten Stokowski bei, die auch von Reportern besucht wird. Dabei erzählt sie einem der Zeitungsreporter, Stokowski plane einen Auftritt mit einem 100-Mann-Orchester, das von John R. Frost gemanagt wird. Patsy schleicht sich danach in die Probe und singt mit dem Orchester. Der Dirigent ist angetan von ihrem Gesang, lehnt es aber ab, das Orchester ihres Vaters zu dirigieren. Die Zeitungen bringen die Meldung über Stokowski und das neue Orchester. Mr. Frost sieht die Chancen, das Orchester als Werbemittel für sein Unternehmen einzusetzen.
Patsy schmuggelt das Orchester in das Haus des Dirigenten. Stokowski ist von der improvisierten Aufführung so bewegt, dass er seine geplante Europa-Tournee absagt, um das Orchester zu dirigieren, unter der Voraussetzung, dass Patsy auf der Bühne singt.
Kritiken
„Charmant-beschwingte Musical-Komödie.“
– Lexikon des internationalen Films [1]
Auszeichnungen
- Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik an Charels Previn (als Leiter der Musikabteilung)
- Nominierung in der Kategorie Bester Film
- Nominierung in der Kategorie Beste Originalgeschichte für Hanns Kräly
- Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt für Bernard W. Burton
- Nominierung in der Kategorie Bester Ton für Homer G. Tasker
Hintergrund
Die Produktion der Universal Pictures hatte ein Budget von ca. 760.000 US-Dollar. In den USA erreichte der Film Einnahmen in der Höhe von fast 2,3 Millionen US-Dollar.[2].
Die Musik des 100-Mann-Orchesters wird von Mitgliedern des Philadelphia Orchestra intoniert, mit dem Leopold Stokowski regelmäßig als Gast-Dirigent arbeitete. Die Darsteller des Orchesters sind Musikanten aus Los Angeles, die, wie beim Playback, das Spiel imitieren. 1937, also zur Zeit der Dreharbeiten, war der Chefdirigent des Philadelphia Orchestra der gebürtige Ungar Eugene Ormandy. Filmkomponist Andrè Previn und der Leiter der Musikabteilung Charles Previn sind verwandt. André (geboren in Berlin) ist der Sohn eines Cousins von Charles.
Alice Brady drehte nach diesem Film nur noch fünf weitere Filme, bevor sie im Oktober 1939 an Krebs starb. 1939 verstarb auch Jameson Thomas (an Tuberkulose). Hier ist er in seinem vorletzten Film zu sehen. Der Komödiant Billy Gilbert, ein ehemaliger Preisboxer, ist in einer Nebenrolle als Garagenbesitzer zu sehen.
Die Spezial-Effekte des Films stammen von John P. Fulton. Als Assistent für das Production Design arbeitete der später dreifach oscardekorierte Jack Martin Smith. Der in Berlin geborene Regisseur Henry Koster sitzt hier das zweite Mal für einen US-Film auf dem Regiestuhl.
Der gebürtige Hamburger Hanns Kräly, seit 1925 in Hollywood und 1930 mit einem Oscar geehrt, arbeitete oft mit Ernst Lubitsch zusammen. 10 Jahre nach Krälys Tod schrieb Curth Flatow auf Grundlage Krälys Geschichte ein loses Remake des Films, das 1960 unter der Regie von Wilhelm Thiele entstand und mit dem Titel Sabine und die hundert Männer in die Kinos kam (mit Sabine Sinjen, Dietmar Schönherr und Dieter Borsche).
Soundtrack
- 4. Satz der 5. Sinfonie e-moll von Pjotr Iljitsch Tschaikowski
- It's Raining Sunbeams von Friedrich Hollaender und Sam Coslow
- Rákóczi-Marsch aus La damnation de Faust von Hector Berlioz
- A Heart That's Free von Alfred G. Robyn und Thomas Railey
- Ouvertüre zur Oper Zampa ou La Fiancée de marbre von Ferdinand Hérold
- For He's a Jolly Good Fellow, Volkslied
- Präludium zu Akt 3 der Oper Lohengrin von Richard Wagner
- 4. Satz (Alleluja) aus der Motette Exsultate, jubilate von Wolfgang Amadeus Mozart
- Lento a capriccio aus Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt
- Arie Libiamo ne' lieti calici aus der Oper La Traviata von Giuseppe Verdi
Der Librettist der Arie war Francesco Maria Piave.
Weblinks
- 100 Mann und ein Mädchen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritik der Variety (englisch)
- Kritik des Classic Film Guide (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=15030
- ↑ http://www.imdb.com/title/tt0029347/business
Filme von Henry KosterDie Abenteuer der Thea Roland | Das häßliche Mädchen | Peter | Kleine Mutti | Tagebuch der Geliebten | Katharina, die Letzte | Drei süsse Mädels | 100 Mann und ein Mädchen | Die flotte Pariserin | Die ewige Eva | Musik für Millionen | Erfüllte Träume | Tanz ohne Ende | Jede Frau braucht einen Engel | … und der Himmel lacht dazu | Der falsche Revisor | Varieté-Prinzessin | Mein Freund Harvey | Die Reise ins Ungewisse | Cornelia tut das nicht | Fünf Perlen | Liebe, Pauken und Trompeten | Meine Cousine Rachel | Das Gewand | Desirée | Ein Mann namens Peter | Die jungfräuliche Königin | Guten Morgen, Miss Fink | Zwischen Himmel und Hölle | Die Macht und ihr Preis | Mein Mann Gottfried | Fräulein | Die nackte Maja | Das Buch Ruth | Mandelaugen und Lotosblüten | Mr. Hobbs macht Ferien | In Liebe eine 1 | Geliebte Brigitte | Dominique – Die singende Nonne
Wikimedia Foundation.