- Krückenlähmung
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Klassifikation nach ICD-10 G56.2 Läsion des N. ulnaris ICD-10 online (WHO-Version 2006) Das Loge-de-Guyon-Syndrom ist eine Schädigung des Nervus ulnaris an der Kleinfingerseite (ulnar) des Handgelenks. Sie geht mit Empfindungsstörungen und der Lähmung von Hand- und Fingermuskeln einher.
Die Loge de Guyon ist eine physiologische Engstelle an der Handwurzel, an der zwischen zwei Handwurzelknochen (Os hamatum und Os pisiforme) Nervenäste und Gefäße hindurchtreten. Benannt wurde sie nach dem Pariser Chirurgen und Urologen Jean Casimir Félix Guyon.
Inhaltsverzeichnis
Klinik
Typischerweise kommt es durch längeren äußeren Druck, beispielsweise durch Krücken (Krückenlähmung) oder die Lenkergriffe auf tagelangen Rad- oder Motorradtouren (Fahrradlähmung) zu einer Schädigung des Endastes des Nervus ulnaris. Durch die Fixierung in der Loge de Guyon kann dieser der Bedrängung nicht ausweichen. Erste Symptome einer Läsion sind kribbelnde Missempfindungen (Parästhesien) des kleinen Fingers und des Ringfingers (hier nur die ulnare {die dem Kleinfinger zugewandte} Beugeseite der Hand). Zum voll ausgeprägten Krankheitsbild gehört ferner eine muskuläre Schwäche (Parese) für die Fingerspreizung und für das Zusammenführen der Finger (Musculi interossei).
Diagnose
Für den Nachweis eines Loge-de-Guyon-Syndroms muss die isolierte Schädigung des Endastes des Nervus ulnaris (Ramus profundus nervi ulnarii), der bogenförmig in der Hohlhand Richtung Daumenballen verläuft, nachgewiesen werden. Der Nachweis erfolgt elektrophysiologisch. Dazu wird mittels motorisch evozierter Potentiale die Überleitungszeit zwischen einem Reizpunkt des Nervus ulnaris unmittelbar oberhalb des Handgelenks und der elektrisch gemessenen Muskelkontraktion in einem vom Ramus superficialis versorgten Muskel (Kleinfingerballenmuskel = Musculus abductor digiti minimi) im Vergleich zu einem vom Ramus profundus versorgten Muskel (erster Zwischenknochenmuskel = Musculus interosseus dorsalis primus) gemessen. Wenn letztere Zeit absolut und/oder im Seitenvergleich verlängert ist, ist die Schädigung belegt.
Differentialdiagnose
Therapie
Bei Beseitigung des schädigenden Reizes erholt sich der Nerv meist spontan (was einige Wochen dauern kann), da seine Kontinuität nicht unterbrochen ist (es liegt also eine Neurapraxie oder höchstens eine Axonotmesis vor). In Einzelfällen kann eine chirurgische Dekompression nötig sein.
Prävention
Die Wahl eines Lenkers, der Umgreifen in verschiedene Handpositionen zulässt und die Verwendung gepolsterter Handschuhe reduzieren die mechanische Druckwirkung. In der Regel sind diese Maßnahmen zur Vorbeugung ausreichend.
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