- Krückenschnitt
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Der Wappenschnitt ist eine durch krumme Begrenzungslinien nach heraldischen Regeln durchgeführte Wappenschildteilung. Bei der Wappenbeschreibung oder Blasonierung wird entsprechend der Schnittform eine schnitttypische Bezeichnung verwendet. Viele Schnittfiguren teilen den Schild durch einfache Kontur. Aber in der Neuzeit sind durch die Gebrauchsgrafiker und Heraldiker immer kompliziertere Schnittformen ersonnen worden. Die seit Jahrhunderten gebräuchlichen Wappenschnitte mutierten zu Doppelschnitten.
Das Gegenstück zum Wappenschnitt, der oft kurz nur Schnitt genannt wird, ist die Zerlegung durch gerade Linien. So wird mit waagerechten Linien die Teilung und mit senkrechten Linien die Spaltung des Wappenfeldes erzielt. Der Wappenschild wird in Felder (Orte, Quartiere oder in Reihen, Spalten) zerlegt.
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
Der Bogenschnitt sind ein- oder ausgerundete Spitzen, die aus dem Seitenrand des Schildes kommen und dann auch als Wolfszähne (links im Wappen) benannt werden.
So gibt es den Wolkenschnitt, Zinnenschnitt, Kerbschnitt, Kleeblattschnitt, Sägezahnschnitt und viele andere wappentypische Teilungslinien. Der Variantenreichtum nimmt nicht nur durch die Doppelausführung des Musters, sondern auch durch die Teilungsrichtung (Lage im Wappen) zu. Als Beispiel ist der Schrägzinnenschnitt zu nennen. Hier verläuft der Schnitt nicht waagerecht oder senkrecht, sondern diagonal von oben rechts nach unten links im Wappen. Es besteht auch die Möglichkeit von oben links nach unten rechts. Die Anlage des Schnittmotives (Achse des Schnittes) folgt dem oberen Schildrand.
Auch sind kopfgestellte Wappenschnitte verbreitet. Diese werden als gestürzt blasoniert. Die Vielfalt der Wappenschnitte lassen dadurch schnell und unverwechselbare Wappen entstehen.
Wappenschnittliste
Eine reiche Skala stellen die ebenfalls zu den Schildteilungen zählenden vielfältigen Schnitte dar:
- Astschnitt: geästet, schräggestellte Zinnen
- Bogenschnitt: auch ein- oder ausgerundet gebogene Spitzen, die aus dem Seitenrand kommen, nennt man Wolfszähne
- Cymbelschnitt: Eisenhutschnitt oder Zinnenschnitt der spitzer ausgeführt ist
- Doppelwolkenschnitt: wie eingekerbte Herzen
- Doppelzinnenschnitt
- Flachzinnenschnitt
- Jochschnitt
- Kerbschnitt: aus kleinen Rundungen bestehend, gekerbt
- Kreuzzinnenschnitt: auch Kreuzschnitt, wenn Kreuze auf den Zinnen stehen
- Lappenschnitt
- Lindenblattschnitt: Form des Schneckenschnittes
- Palisadenschnitt: Schildteilung erfolgt mit Palisaden; die Darstellung in der Heraldik als kurze hauptgespitzte Pfähle; Beschreibung ist palisadenförmig geteilt
- Pfahlschnitt
- Sägezahnschnitt
- Schrägzinnenschnitt: Zinnenschnitt, schräg
- Schuppenschnitt: aus kleinen Ausrundungen bestehend, ausgeschuppt
- Spitzenschnitt: bei wenigen Spitzen wird die Zahl angegeben, z. B. mit 4 gestürzten Spitzen
- Stufenschnitt: wenn die Linie abwechselnd nach links und rechts rechtwinklig gebrochen wird. Liegt der höhere Teil an der rechten Seite, so heißt das mit rechter Stufe geteilt andernfalls mit linker
- Tannengipfelschnitt
- Tannenreisschnitt
- Wogenschnitt
Siehe auch
Weblinks
Bernhard Peter:Einführung in die Heraldik:Schnittige Teilungen
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