Kuckuckslichtnelke

Kuckuckslichtnelke
Kuckucks-Lichtnelke
Zeichnung Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)

Zeichnung Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Gattung: Pechnelken (Lychnis)
Art: Kuckucks-Lichtnelke
Wissenschaftlicher Name
Lychnis flos-cuculi
L.

Die Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi, Syn. Silene flos-cuculi) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Eine ganze Reihe von Pflanzen trägt den Kuckuck im Namen. Bei dieser Pflanze wird die Blütezeit im Mai, Juni mit dem Ruf des Kuckucks in Verbindung gebracht. Der Gattungsname Lychnis kommt von der griechischen Bezeichnung für Leuchte (Lampe) und weist auf das leuchtende Rot hin, mit der die Art im Frühjahr blüht.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Blüten der Kuckucks-Lichtnelke

Die Kuckuckslichtnelke ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die 30 bis 90 cm hoch wird. Die Pflanze bildet hohe aufrechte blühende Stängel, kurze Stängel ohne Blüten und eine Blattrosette aus. Der Blütenstand ist locker rispig als Trugdolde ausgebildet.

Die gestielten Grundblätter sind am Rand gewimpert und spatelartig geformt. Die oberen gegenständigen Stängelblätter sind lanzettlich geformt. Die Kelchblätter bilden eine 6 bis 10 Millimeter lange 10-nervige unbehaarte Kelchröhre. Die fünf rosaroten Kronblätter sind 15 bis 25 mm lang und vierfach tief geschlitzt, dabei bilden sie eine Nebenkrone aus. Die Blüte hat fünf Griffel und einen Durchmesser von ungefähr vier Zentimetern. Die meisten Pflanzen blühen zwar rot, aber es kommen auch weiße Exemplare vor. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli.

Die bis acht Millimeter lange, kugelige Fruchtkapsel öffnet sich oben mit 5 Zähnen. Dort entlässt sie dunkelbraune, nierenförmige, etwa ein Millimeter große Samen, deren Oberfläche dicht mit winzigen Spitzen besetzt ist.

Vorkommen und Ökologie

Die Kuckucks-Lichtnelke ist in den gemäßigten Zonen Europas und West-Asiens bis in Höhen von 2000 Meter NN heimisch. Im 19. Jahrhundert wurde sie nach Amerika eingeschleppt, wo sie sich verbreitete. Sie bevorzugt feuchte, mäßig fette Wiesen, Moore und Sümpfe. In stark überdüngten Wiesen findet man sie nicht, dafür aber in nassen, nährstoffarmen Gräben im Umfeld.

In den ökologischen Zeigerwerten nach Ellenberg wird die Art als Halbschattenpflanze für mäßigwarmes Seeklima angegeben. Die angezeigte Bodenbeschaffenheit ist stark wechselnd feucht.

Die Befruchtung der Pflanze erfolgt durch Insektenbestäubung. Wegen des tiefen Kelches sind dazu aber nur langrüsselige Insekten wie Schmetterlinge in der Lage. Die Vermehrung geschieht auch vegetativ durch Sprossung, was oft zu größeren Ansammlungen führt.

Die Chromosomenzahl beträgt n = 12.[2]

Sonstiges

Eine andere Deutung des Namens Kuckucksnelke beruht auf dem volkstümlichen Namen Kuckucksspeichel, der ihnen anhängt. Damit sind die kleinen Schaumbälle gemeint, die in Wirklichkeit die Nester der Schaumzikadenlarven sind.

Früher hatte die Pflanze eine geringe Bedeutung in der Volksmedizin, heute ist sie aber nur noch als Zierpflanze in Gärten oder an Gartenteichen im Gebrauch.

Quellen und weiterführende Informationen

Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:

  • Dietmar Aichele und Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da? Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas, Stuttgart, Franckh-Kosmos, 54. Auflage 1991, ISBN 3-440-05615-5, S. 242.

Einzelnachweise

  1. Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur: Wildpflanzen Mitteleuropas, ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5, S. 73.
  2. Georg Tischler: Die Chromosomenzahlen der Gefäßpflanzen Mitteleuropas, Junk, S-Gravenhage, 1950.

Weblinks

Bilder: [1] [2] [3] [4] [5]


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