- Anguana
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Die Anguana (von lat. aqua = Wasser; auch Aguana, Guana, Eguana, Agana, Enguana) sind Dämoninnen aus der ladinischen bzw. romanischsprachigen Mythologie, vgl. Südtiroler Sagen.
Es heißt, dass sie ein Leben lang Unglück bringen sollen, wenn man sie beleidigt. Sie sind zumeist in der Nähe von Quellen und Bächen anzutreffen, weshalb eine Verbindung mit den Nixen nicht ausgeschlossen ist. Sie können sowohl als schöne, junge, attraktive Frauen, als auch als alte, hässliche Frauen in Erscheinung treten. Sie weisen Ähnlichkeiten mit den Vilen auf. Vom Wesen her sollen sie gutartig sein und ein Glückssegen ihrerseits soll dieses auch wirklich bewirken.
Angeblich leben sie an Bächen, Quellen oder in Höhlen und waschen Leinen. Auch sollen sie sich nur zur Morgen- und Abenddämmerung blicken lassen. Zuweilen sollen sie auch Ehen mit den Menschen eingehen, ähnlich wie auch die Feen, allerdings darf der Mann dann nicht ihr blondes Haar berühren. Darüber hinaus sollen sie "unendliche Geschenke"(also Dinge, die nie zu Ende gehen) überreichen.
In der Nähe von Nonsberg glaubte man, dass sie Hexen oder andersartige Wesen wären, die aber durch das Konzil von Trient gebannt worden sind und deshalb nicht mehr "herumspuken" könnten.
In der ladinischen Sprache werden sie sprachlich verkürzt als Gana (Einzahl) oder Ganes (Mehrzahl) bezeichnet. Es gibt unterschiedliche Bezeichnungen. In Wengen (Südtirol) zum Beispiel gibt es den Rü dela Gana. Dort sollen früher die männlichen Pantegans und die weiblichen Panteganes geheißen haben.
Neben den Ganes gibt es noch die Salvans (Salvangs) als Waldmenschen (von lat. silva = Wald).
Literatur
- Ulrike Kindl: Märchen aus den Dolomiten, Eugen Diederichs Verlag München 1992 ISBN 3-424-01094-4
- Leander Petzoldt: Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister, 3. Auflage München 2003, Seite 22–23 ISBN 3-406-49451-X
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