- Kugelfallviskosimeter
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Das Kugelfallviskosimeter ist ein besondere Bauform eines Viskosimeters und dient der präzisen Messung der Viskosität durchsichtiger newtonscher Flüssigkeiten und Gase. Es entspricht den in DIN 53015 festgelegten Anforderungen und kann amtlich kalibriert werden. In Verbindung mit einem Umwälzthermostaten ist seine Messgenauigkeit sehr hoch. Erfunden wurde das Kugelfallviskosimeter von dem Chemiker Fritz Höppler. Daher ist dieses Messgerät auch unter dem Namen Höppler-Viskosimeter bekannt.
Messprinzip
Eine Kugel bewegt sich in rollender und gleitender Bewegung in einem geneigten zylindrischen Rohr, das mit dem zu prüfenden Fluid gefüllt ist. Es wird die Zeit gemessen, die die Kugel benötigt, um eine definierte Messstrecke zu durchlaufen. Durch Schwenken des Messteils kann auch der Rücklauf der Kugel zur Messung herangezogen werden. Mit Hilfe des Stokes’schen Sedimentationsgesetzes wird die dynamische Viskosität berechnet welche in mPa·s (10-3 Pa·s) angegeben wird.
Anwendungen
- Chemische Industrie (zum Beispiel Lösungen von Kunststoffen, Lösungsmittel, Harzlösungen, Tinte)
- Pharmazeutische Industrie (zum Beispiel Rohstoffe, Glyzerin)
- Nahrungsmittelindustrie (zum Beispiel Gelatine, Bierwürze, Zuckerlösung)
- Mineralölindustrie (zum Beispiel Öle, flüssige Kohlenwasserstoffe)
Quellen
- Bauer, Frömming, Führer: Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie
- Rudolf Voigt: Pharmazeutische Technologie
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