Kuhhandel (Spiel)

Kuhhandel (Spiel)
Kuhhandel
Spieler bereitet einen Kuhhandel
Spieler bereitet einen Kuhhandel
Daten zum Spiel
Autor Rüdiger Koltze
Grafik Josef Blaumeiser (1985)
Verlag Ravensburger (1985, 2001),
F.X. Schmid (1996),
FX/Ravensburger (1999),
FX/Ravensburger (2009),
Asmodée Éditions,
u.a.
Erscheinungsjahr 1985, 1996, 1999, 2001, 2009
Art Kartenspiel mit Bluffelementen
Mitspieler 3 bis 5
Dauer 45 Minuten
Alter ab 10 Jahren
Auszeichnungen

Spiel des Jahres 1985: Auswahlliste
à la carte Kartenspielpreis 1996: Platz 7

Kuhhandel ist ein Gesellschaftsspiel mit speziellen Spielkarten von Rüdiger Koltze für drei bis fünf Personen. Das im Verlag Ravensburger 1985 erschienene Kartenspiel wurde im selben Jahr auf der Auswahlliste des Kritikerpreises Spiel des Jahres aufgeführt. 1996 erschien eine Neuauflage bei F.X. Schmid. Das Spiel erschien auch in anderen Sprachen, so zum Beispiel auf niederländisch als Koehandel und auf englisch als You're Bluffing!. 2009 erschien Kuhhandel Master, welches neben dem alten Spielprinzip noch neue Tiere und andere Ideen miteinbrachte.

Inhaltsverzeichnis

Ziel des Spiels

Ziel des Spiels ist es, am Ende möglichst viele und möglichst wertvolle Tierquartette zu besitzen.

Spielablauf

Reihum hat jeder Spieler die Wahl zwischen zwei Aktionen:

  1. Soweit der Talon noch vorhanden ist, kann er eine Auktion veranstalten, d.h. die oberste Tierkarte des Talon versteigern. Den Erlös kann der Versteigerer, der selbst nicht mitbietet, einstreichen. Das Vorkaufsrecht erlaubt es ihm allerdings, das Tier an sich zu nehmen, wenn er den Höchstbietenden auszahlt.
  2. Falls ein andere Spieler ein oder mehrere Tiere desselben Quartetts wie er besitzt, kann er einem Mitspieler einen Kuhhandel um zwei oder gleich vier Tiere dieses Quartetts anbieten. Nachdem der Herausforderer einen verdeckten Betrag ausgewählt hat und für die Tiere anbietet, hat der herausgeforderte Spieler ebenfalls zwei Optionen:
    1. Er nimmt den angebotenen Betrag an und überlässt dem Herausforderer die Tiere.
    2. Er bietet selber einen verdeckten Betrag für die Tiere an, und die Beträge werden ausgetauscht. Die Tiere gehen an den Spieler, der mehr geboten hat. Der eigentlich gezahlte Preis ist also die (möglicherweise geringfügige) Differenz der Beträge.

Jeder Spieler hält sein Geld (ebenfalls in Form von Spielkarten) verdeckt auf der Hand. Da bei einer Versteigerung kein Wechselgeld gezahlt wird und weil die Angebote beim Kuhhandel verdeckt ausgetauscht werden, ist es schwierig einzuschätzen, wie viel Geld die Mitspieler auf der Hand halten. Weitere Verwirrung stiften die wertlosen Geldkarten, Spielkarten mit dem Betrag Null.

Ende des Spiels

Es wird so lange gespielt, bis der Talon aufgebraucht ist und alle Quartette verteilt sind, d.h. keine Kuhhändel mehr möglich sind. Die Gesamtpunktzahl ergibt sich aus dem Produkt der Anzahl der Quartette und der Summe ihrer Wertigkeiten. Das Geld ist am Ende wertlos.

Strategien und Tipps zum Spiel

Phase 1 - Versteigerung

  • Schaue welches Tier etwa welchen "Marktpreis" hat und steige sofort ein, wenn du das Gefühl hast es sei ein Schnäppchen
  • Biete in kleinen Schritten mit
  • Spezialisiere dich auf gewisse Tiere und schaue, dass du trotzdem noch ein paar einzelne für mögliche Handel hast
  • Biete immer möglichst mit, denn der Versteigerer könnte ja vom Vorverkaufsrecht Gebrauch machen und dann bekommst du die Kohle
  • Wenn du das höchste Gebot hast und das Gefühl nicht loswirst, der Versteigerer macht vom Vorverkaufsrecht Gebrauch, treibe den Preis selber in die Höhe
  • Versuche möglichst zu beachten, wie viel Geld deine Mitspieler haben und fordere sofort einen Handel heraus, wenn du ihn klar schlagen kannst
  • Gib selber auf keinen Fall in der ersten Phase alles Geld aus, so dass dies deine Mitspieler sofort ausnützen könnten
  • Da es kein Rückgeld gibt, ist der Spieler mit am meisten Kleingeld klar bevorteilt, was du insofern ausnützen kannst, als dass es dir allenfalls gelingt alles Kleingeld zu horten
  • Biete aber selber bei fehlendem Kleingeld ungeniert mit und lass dir dies nicht anmerken
  • Fehlt deinem Gegenüber Kleingeld, biete selber immer in 50 oder 100 Schritten, dies wird ihn abhalten zu erhöhen
  • Halte deine Geldkarten immer gebündelt oder verdeckt

Phase 2 - Handel

Überlege dir bei jedem Handel, wie wichtig dir das Tier ist. Daraus lassen sich zwei Taktiken und ein Mittelweg ableiten:

Tier wird unbedingt gebraucht

  • Lass dich möglichst herausfordern, damit du die Anzahl Karten deines Herausforderers siehst.
  • Lege soviel, wie dein Mitspieler wahrscheinlich nicht legen wird.
  • Setze aber nie dein ganzes Geld, außer ganz am Schluss als letzter Handel.
  • Verwende diese Taktik vor allem bei Tier-Paaren.

Tier wird nicht benötigt, dafür das Geld

  • Fordere immer möglichst selber Leute heraus, welchen der Handel wichtig ist
  • Lege möglichst wenig aber nie ganz null
  • Wenn du drei Tiere hast und dein Gegenüber nur eines kannst du im ersten Anlauf auch absichtlich verlieren

Mittelweg

  • Überlege dir, wie viel genau dir sowie deinem Herausforderer das Tier wert ist und versuche ihn zu überbieten

Originalversion

Ursprünglich wurden beim Kuhhandel die Geldbeträge nicht ausgetauscht. Beide Spieler legten ihre Angebote offen, und der Verlierer durfte seines behalten. Es wurde nicht mit der Anzahl der Quartette multipliziert, also nur die Summe der Wertigkeiten gebildet. Außerdem konnte der Spieler zusätzlich 500 Punkte bekommen, wenn er als erster eine von drei Quartett-Kombination (Hahn/Gans, Katze/Hund oder Schaf/Ziege) erreicht hatte.

Weblinks


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