Kujawa

Kujawa
Shar-Pei
FCI-Standard-Nr. 309
Herkunftsland China
Patronat FCI
Klassifikation FCI
  • Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde und verwandte Rassen.
  • Sektion 2.1 Molosser, doggenartige Hunde
Rassenamen laut FCI Shar Pei
Widerristhöhe 44–51 cm
Gewicht 20–25 kg weiblich, 23–29 kg männlich
Liste der Hunderassen

Der Shar-Pei (chin. 沙皮狗, shāpí gǒu, kant. sa1 pei4 gau2) ist eine von der FCI (Nr. 309, Gr. 2, Sek. 2.1) anerkannte Hunderasse aus China. Das Zuchtbuch wird von der FCI geführt.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Geschichtliches

Shar-Pei mit Felltyp Brush Coat

Der chinesische Shar-Pei ist eine alte Rasse, die seit Jahrhunderten in den südlichen Provinzen Chinas, am Südchinesischen Meer existiert hat. Die Rasse hat ihren Ursprung in Dialack, einem Gebiet nahe Guangzhou (Kanton), sehr verbreitet war sie in der Stadt Dah Let in der Provinz Guangdong.

Die Rasse ließ sich anhand von Funden und Abbildungen bis in die Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) zurückverfolgen und wurde seit Beginn ihrer Entwicklung nur von armen Leuten gehalten. Meistens waren es Fischer und Bauern. Der Shar-Pei wurde damals in erster Linie als Wachhund gehalten. Viele Hunde wurden auch zur Jagd auf Kleinwild und Ratten eingesetzt. Daher besitzt diese Rasse auch einen gewissen Jagdtrieb.

Ende des 18. Jahrhunderts besetzten die Engländer China. Sie brachten ihre Hunde wie den Bullterrier, die Bulldogge und den Mastiff mit, um ihre Stärke zu demonstrieren. Sie wollten beweisen, dass nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Hunde tapfer und furchtlos waren. Mit ihrer Vorliebe zum Hundekampf provozierten sie die Chinesen. Da in China keine größeren Hunderassen existierten, die sich mit den Hunden der Engländer messen konnten, blieb einzig der Shar-Pei als möglicher Gegner übrig; daher stammt wohl auch die im Großen und Ganzen aber nicht zutreffende Bezeichnung „Chinesischer Kampfhund“.

Der ursprüngliche Shar-Pei war in den 1950er-Jahren fast ausgestorben, seine Rettung verdankte er einem dem Züchter Matgo Law aus Hongkong. Laut diesem sollen 1971 noch knapp ein Dutzend Hunde am Leben gewesen sein. Auf einer Ausstellung in Hongkong wurde 1972 der „Chinese Shar Pei“ als Zucht aus chinesischen Hunden erstmals als Rasse vor- und ausgestellt. Bereits Anfang der 1960er-Jahre wurde der Grundstock für die heutige Shar-Pei-Population durch Matgo Law und Chung Ching Ming geschaffen. Der Züchter Matgo Law aus Hongkong bat Anfang der 1970er-Jahre die amerikanischen Hundefreunde, ihm beim Erhalt dieser Rasse zu helfen. 1976 galt der Shar-Pei als die seltenste Hunderasse der Welt. Es wurden weltweit nur noch 145 Exemplare gezählt, wovon alleine 96 in den Vereinigten Staaten lebten. Allerdings unterscheiden sich die Shar-Pei von jener Zeit deutlich von denen, wie man sie heute kennt.

Der heutige Shar-Pei ist massiger, hat einen größeren Kopf und ist etwas kleiner als der ursprüngliche Typ. Die dreieckigen Ohren, die blaue Zunge, das harte Haar und die geringelte Rute blieben jedoch erhalten.

Beschreibung

Auffällig an diesem bis 51 Zentimeter großen Hund sind die vielen Falten/Hautlappen an Kopf, Widerrist und Schwanzansatz und die sehr kleinen, anliegenden Ohren. Zunge, Zahnfleisch und Gaumen sind blau bis blauschwarz. Sein Haar ist kurz, rau und borstig. Das Haar ist gerade und steht vom Körper ab, außer weiß sind alle einheitlichen Farben zugelassen. Die Rute wird eng gerollt oder über dem Rücken oder zu einer von beiden Seiten getragen.

Die Welpen besitzen im Gegensatz zu Welpen anderer Rassen mehr überflüssiges Fell. Die Falten bilden sich zwischen der 2. und 16. Woche und der Hund wächst in sein Fell hinein. Die Falten sollten eng anliegend und nie übertrieben sein, so dass ein ausgewachsener Shar-Pei nur noch auf der Stirn und am Widerrist einige Falten aufweisen sollte. Schließlich wurde der Shar-Pei als vielseitiger Arbeitshund gezüchtet, der agil sein soll, und nicht durch übermäßige Falten behindert wird.

Der Name „Shar-Pei“ wird irrtümlich mit „Faltenhund“ übersetzt. „Faltenhund“, ins Chinesische übersetzt, heißt „zhòupì gǒu“. Die richtige Übersetzung für den Namen „Shāpí Gǒu“ heißt „Sand-Haut-Hund“.

Der chinesische Standard hat auf sehr malerische Weise das Aussehen des Shar-Pei beschrieben: Ohren wie Muscheln, die Nase wie ein Schmetterling, der Kopf groß wie eine Melone, Großmuttergesicht, der Hals wie beim Nilpferd, das Hinterteil wie beim Pferd und die Beine wie beim Drachen.

Charakter

„Bearcoat“-Shar-Pei

Der Shar-Pei ist ein Hund mit einem sehr individuellen Charakter. Er ist friedlich und freundlich unter der Bedingung, dass es auch die Menschen zu ihm sind. Zuhause fühlt er sich im Kreis aller Familienmitglieder am wohlsten. Er liebt seine Familie, obwohl er eigentlich ein typischer Einmannhund ist. Zu Fremden ist er sehr zurückhaltend und reserviert. Seine stolze Natur verträgt keinen Zwang, Schulung oder Dressur, obwohl er sich bereitwillig allen Kommandos fügt. Mit Geduld, sanfter aber konsequenter Erziehung erreicht man bei ihm sehr viel. Gegenüber anderen Hunden neigt er zu dominantem Verhalten.

Welpen mit dem charakteristischen „viel zu großen“ Fell

Pflege

Der Shar-Pei benötigt keine besondere Pflege, er ist aufgrund seines kurzen Haares sehr pflegeleicht. Entgegen vielen Behauptungen sammeln sich in seinen Falten weder Schmutz noch Ungeziefer. Die ausgeprägten Falten der Welpen sind beim erwachsenen Hund kaum noch vorhanden, lediglich noch im Schulter- und Kopfbereich.

Rassetypische Erkrankungen

Eine rassetypische, vermutlich genetisch bedingte Hauterkrankung ist die Idiopathische Muzinose. Des Weiteren ist derzeit eine große ausgehende Gefahr durch Familial Shar-Pei Fever (FSF) und Amyloidose gegeben. Der Genpool der Shar-Pei ist immer noch sehr begrenzt und bedarf seitens der Züchter eines großen Verantwortungsbewusstseins, gepaart mit der entsprechenden Sorgfalt und seitens der Verbände sowie Rassezuchtvereinen einer sehr genauen Kontrolle, welche Hunde verpaart werden dürfen.

Quellen und weiterführende Links

Weblinks


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