Anhäuser Mauer

Anhäuser Mauer
Anhäuser Mauer
Anhäuser Mauer
Anhäuser Mauer

Das Kloster Anhausen war ein Pauliner-Eremitenkloster auf dem heutigen Gemeindegebiet von Satteldorf. Heute ist vom ehemaligen Kloster nur noch eine rund 18 m hohe und 10 m lange freistehende Mauer vorhanden, die Anhäuser Mauer.

Inhaltsverzeichnis

Vorgängerbauten

1344 wurde eine Marienkapelle in Anhausen erstmals erwähnt. 1357 ließ sie Lupold von Bebenburg in größerem Maßstab neu errichten. Seit 1359 wohnte der Einsiedler Bruder Konrad bei der Kapelle, der im Folgejahr die Trennung von der Pfarrkirche in Gröningen (heute Ortsteil von Satteldorf) erreichte. 1390 wurden unter dem Einsiedler Bruder Markward drei Altäre vom Würzburger Weihbischof geweiht.

Geschichte des Klosters

1403 wurde anstelle der Einsiedelei von Hermann von Hornburg, seiner Mutter Barbara von Merkingen und Konrad von Bebenburg ein Kloster gestiftet, dass den Pauliner Eremiten übergeben wurde. Die Klostergründung wurde 1404 durch den Bischof von Würzburg und 1418 durch Papst Martin V. in Konstanz bestätigt. Die Hornburger fungierten als Schutzherren des Klosters und stellten dessen Lebensfähigkeit durch zahlreiche Schenkungen sicher. Nach dem Aussterben der Hornburger wurden diese von den Bebenburgern abgelöst.

1436 wurde zur Vermehrung der Einkünfte vom Bischof von Würzburg die Pfarrei Wallhausen inkorporiert. Im Jahr 1445 brannte das Kloster ab, wurde in der Folge durch Georg von Bebenburg aber sofort wieder neu errichtet. 1469 schenkte Georg von Bebenburg dem Kloster die Pfarrei Oberasbach. 1480 wurde von Wilhelm von Crailsheim die sogenannte Crailsheimer Kapelle gestiftet, außerdem gab es im Süden der Anlage eine St.-Annen-Kapelle.

Ende des Klosters

1504 wurden die Markgrafen von Ansbach zu Schutzherren des Klosters. Nachdem die Ansbacher die Reformation eingeführt hatten, untersagte 1528 Markgraf Georg die Aufnahme von Novizen in Anhausen, um das Kloster aussterben zu lassen. Nach dem Tod des letzten Priors Leonhard Löß wurde das Kloster 1557 schließlich aufgelöst und in einen Pachthof umgewandelt. Ab 1700 wurde die Anlage abgebrochen. Heute findet sich mit der Anhäuser Mauer nur noch die Nordwand der Crailsheimer Kapelle.

Epitaphe

In die noch heute stehende Mauer sind fünf Epitaphe für die Herren von Bebenburg eingelassen, die einen sehr unterschiedlichen Erhaltungsgrad haben. Die Epitaphe sind Erinnerungsbilder, die vermutlich von Wilhelm von Bebenburg (1496 bis 1502 Amtmann von Lobenhausen) angebracht wurden, und keine Grabplatten. Zumindest von Lupold von Bebenburg ist sicher, dass er nicht hier, sondern im Bamberger Dom begraben wurde. Jeweils in den Ecken sind ihre Wappen dargestellt.

Die Epitaphe

Bei den Personen handelt es sich, von rechts nach links, um:

  • Lupold von Bebenburg, gestorben am 28. Oktober 1363 in Bamberg.
  • Engelhardt von Bebenburg, gestorben 1410
  • Wilhelm der Ältere von Bebenburg, gestorben 1412
  • Wilhelm der Jüngere von Bebenburg, gestorben 1416
  • Georg (Jörg) von Bebenburg, gestorben 1472. Die Figur brach 1925 durch Witterungseinflüsse heraus. Dieses Ereignis war Anlass, das bis heute bestehende Schutzdach anzubringen.

Ein Bild der Jungfrau Maria unter der Reihe der Bebenburger ist inzwischen völlig zerstört.[1]

Weblinks

Quellen

  1. Otto Ströbel: Wallhausen. Hohenloher Druck- und Verlagshaus 1987, S. 119 ff.

49.2011410.042617Koordinaten: 49° 12′ 4″ N, 10° 2′ 33″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kloster Anhausen (Satteldorf) — Anhäuser Mauer Anhäuser Mauer im Winter …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Bamberg — Wappen des Bistums Bamberg Die Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Bamberg enthält die chronologische Abfolge der Bischöfe seit der Gründung des Bistums Bamberg von 1007 bis 1303. Nach 1303 waren die Bischöfe zugleich Fürstbischöfe über das… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstbistum Bamberg — Das Heilige Römische Reich 1648 Karte des Hochstifts um 1700, Kupferstich von Johann Baptist Homann Das Hochstift Bamberg war bis zur Säk …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Bamberg — Wappen des Bistums Bamberg Die Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Bamberg enthält die chronologische Abfolge der Bischöfe seit der Gründung des Bistums Bamberg von 1007 bis 1303. Nach 1303 waren die Bischöfe zugleich Fürstbischöfe über das… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erzbischöfe von Bamberg — Wappen des Bistums Bamberg Die Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Bamberg enthält die chronologische Abfolge der Bischöfe seit der Gründung des Bistums Bamberg von 1007 bis 1303. Nach 1303 waren die Bischöfe zugleich Fürstbischöfe über das… …   Deutsch Wikipedia

  • Bronnholzweiler — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gröningen (Satteldorf) — Gröningen ist seit 1. Januar 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Satteldorf im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden Württemberg. Zu Gröningen gehören die Ortsteile Bölgental, Bronnholzheim, Helmshofen, Schleehardshof, Triftshausen, Hammerschmiede und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hochstift Bamberg — Das Heilige Römische Reich 1648 Karte des Hochstifts …   Deutsch Wikipedia

  • Jagst — Verlauf der Jagst mit linkem Nachbarfluss Kocher von der Quelle oberhalb von Lauchheim bis zur Mündun …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bamberger Domherren — Bamberger Dom …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”