Kunstmuseum Straßburg

Kunstmuseum Straßburg
Das Museum befindet sich im bedeutendsten Barockgebäude Straßburgs, dem Palais Rohan

Das Musée des Beaux-Arts (Museum für schöne Künste) ist die Gemäldesammlung alter Meister aus dem nicht-oberrheinischen Raum der Stadt Straßburg im Elsass. Sie befindet sich seit 1898 im ersten und zweiten Stockwerk des spätbarocken Palais Rohan. Das Museum besitzt circa 865 Bilder (Stand 2009) aus dem 14. Jahrhundert bis 1870, von denen 250 ständig ausgestellt werden. Die alten Meister aus dem oberrheinischen Raum werden im benachbarten Musée de l’Œuvre Notre-Dame ausgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtlicher Überblick

Die erste städtische Kunstsammlung der Stadt Straßburg war das Ergebnis der Französischen Revolution und ergab sich aus der Enteignung von Kirchen und Klöstern. Im Laufe der Jahre wuchs die 1801 gegründete Sammlung durch private Schenkungen sowie durch staatliche Leihgaben aus den Beständen des Louvre. Am 24. August 1870 wurde das in der Aubette am Kléberplatz untergebrachte Museum durch preußisches Artilleriefeuer in Brand gesteckt und vollständig vernichtet. Nach Ende des Deutsch-französischen Kriegs wurde die Neugründung des Museums beschlossen, mit dieser wurde 1889 der kaiserliche Kunsthistoriker Wilhelm von Bode beauftragt. 1890 wurde das Museum aus der Taufe gehoben und seitdem durch Ankäufe und Schenkungen neu bestückt. 1931, unter der Leitung von Hans Haug (* 1890; † 1965), wurde die Sammlung mittelalterlicher Kunst und oberrheinischer Malerei (Konrad Witz, Hans Baldung, Sebastian Stoskopff) in das neu gegründete Musée de l’Œuvre Notre-Dame überführt. Die Sammlung moderner Kunst kam später ihrerseits in das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst.

Am 13. August 1947 vernichtete ein Brand einen Teil der wiederhergestellten Sammlung, darunter Werke von Francesco Guardi, Antonio Pollaiuolo, Lucas Cranach dem Älteren und Thomas de Keyser. Mit dem Geld der Versicherung konnten jedoch andere künstlerisch wertvolle Bilder angekauft werden. Auch wurde und wird das Museum regelmäßig durch Schenkungen bestückt, unter anderem 1987 und 1994 durch die Sammler Othon Kaufmann und François Schlageter (italienische Gemälde), 2004 durch die Sammler Roger und Elisabeth Eisenbeth (niederländische Gemälde)[1] und 2009 durch die Sammlerin Ann L. Oppenheimer (italienische, flämische und niederländische Gemälde).[2]

Ausgestellte Maler (Auswahl)

„Madonna mit Kind und Johannes der Täufer“, von Piero di Cosimo
Beidseitig bemaltes Triptychon „Eitelkeit und Erlösung“ (Vorderseite), von Hans Memling
„Die schöne Straßburgerin“ von Nicolas de Largillière

Italiener

Giotto di Bondone
Sano di Pietro
Sandro Botticelli
Carlo Crivelli
Piero di Cosimo
Giovanni Battista Cima
Raffael
Correggio
Paolo Veronese
Jacopo Tintoretto
Guercino
Canaletto
Salvator Rosa
Alessandro Magnasco
Giuseppe Maria Crespi

Flamen und Niederländer

Hans Memling
Gerard David
Maarten van Heemskerck
Peter Paul Rubens
Jacob Jordaens
Salomon van Ruysdael
Pieter de Hooch
Anton van Dyck
Willem Kalf
Pieter Claesz

Spanier

El Greco
Jusepe de Ribera
Francisco de Zurbaran
Francisco de Goya

Franzosen

Philippe de Champaigne
Claude Lorrain
Nicolas de Largillière
François Boucher
Simon Vouet
Antoine Watteau
Philipp Jakob Loutherbourg der Jüngere
Jean-Baptiste Camille Corot
Théodore Chassériau
Gustave Courbet
Théodore Rousseau

Literatur

  • Le musée des Beaux-Arts de Strasbourg - Cinq siècles de peinture, Éditions des Musées de Strasbourg, Mai 2006, ISBN 2-901833-78-0
  • Peintures flamandes et hollandaises du Musée des Beaux-Arts de Strasbourg, Éditions des Musées de Strasbourg, Februar 2009, ISBN 978-2-35125-030-3
  • Les Peintures italiennes du Musée des Beaux-Arts, xvie, xviie et xviiie siècles, Éditions Le Seuil, 1996, ISBN 978-2-901833-30-7
  • Les Primitifs italiens du Musée des Beaux-Arts de Strasbourg, Éditions Le Seuil, 1993, ISBN 978-2-901833-14-7

Einzelnachweise

  1. "Agrandissement du Musée des Beaux-Arts de Strasbourg", La Tribune de l'Art, 21. Februar 2007
  2. "Several paintings bequeathed to the Musée des Beaux-Arts in Strasbourg", The Art Tribune, 15. April 2009

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Straßburg — Strasbourg (dt. Straßburg) …   Deutsch Wikipedia

  • Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Straßburg — Das MAMCS Barrage Vauban und MAMCS …   Deutsch Wikipedia

  • Grafikkabinett Straßburg — Das Grafikkabinett (Französisch: Cabinet des estampes et dessins) ist die graphische Sammlung von Zeichnungen, Holzschnitten, Kupferstichen und Lithographien aus der Zeit um 1400 bis 1870 der Stadt Straßburg im Elsass. Das Museum wurde 1890… …   Deutsch Wikipedia

  • Witz — Schote (umgangssprachlich); Jokus (umgangssprachlich); Scherz; Schabernack; Ulk; Spaß; Flachs; Jux; Eselei; Witzelei; Fez ( …   Universal-Lexikon

  • Liste bekannter Museen — In dieser Liste werden die bedeutendsten Museen der Welt nach Ländern und Städten sortiert gesammelt. Sie ergänzt damit die Kategorie:Museum mit sämtlichen Unterkategorien. An dieser Stelle sollen vor allem auch jene wichtigen Museen gelistet… …   Deutsch Wikipedia

  • Musée d’Art Moderne et Contemporain de Strasbourg — Das MAMCS Barrage Vauban und MA …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Baldung Grien — Hans Baldung, Selbstbildnis Hans Baldung Briefmarke aus Baden, 1948 Hans Baldung (* 1484 oder 1485 in Schwäbisch Gmünd; † September 1545 …   Deutsch Wikipedia

  • Argentorate — Strasbourg (dt. Straßburg/Strassburg) …   Deutsch Wikipedia

  • Argentoratum — Strasbourg (dt. Straßburg/Strassburg) …   Deutsch Wikipedia

  • Strassburg — Strasbourg (dt. Straßburg/Strassburg) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”