Kupferphosphoruranit

Kupferphosphoruranit
Torbernit
Torbernit-Kristalle aus Cuneo, Piemont (Italien)
Chemische Formel Cu(UO2)2(PO4)2•8-12H2O
Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate
8.EB.05 (8. Aufl.: VII/E.01-070) (nach Strunz)
40.2a.13.1 (nach Dana)
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse ditetragonal-dipyramidal 4/m\ 2/m\ 2/m [1]
Farbe grasgrün, smaragdgrün
Strichfarbe blassgrün
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm³) 3,2
Glanz glasartig bis perlenartig
Transparenz durchsichtig bis durchschimmernd
Bruch
Spaltbarkeit vollkommen
Habitus meist dünn getäfelt, manchmal auch schuppig oder pulverig
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Weitere Eigenschaften
Ähnliche Minerale Trögerit, Sabugalit, Saléeit, Novácekit, Kahlerit, Fritzscheit, Zeunerit, Autunit, Uranospinit, Uranocircit, Heinrichit, Natrium-Autunit
Radioaktivität schwach radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch

Torbernit (auch "Kupferautunit" oder "Kupferphosphoruranit") ist ein sehr häufig vorkommendes, sprödes, leicht zerbrechliches Mineral aus der Klasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate. Es kristallisiert im tetragonalen System und besitzt eine grasgrüne bis smaragdgrüne Farbe. Die Strichfarbe is blassgrün. Chemisch wird Torbernit als Cu(UO2)2(PO4)2•8-12H2O beschrieben. Das Mineral besitzt eine Dichte von 3,2 g/cm³ und eine Mohshärte von 2 bis 2,5, je nach Menge des im Kristall enthaltenen Wassers.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Aufgrund des enthaltenen Urans ist Torbernit schwach radioaktiv. Das Mineral luminesziert anders als andere Uranglimmer unter UV-Strahlung nicht. Durch Verlust von Kristallwasser entsteht das Mineral Metatorbernit. Die Kristalle werden dabei trübe, und die Stufen derartiger Torbernite werden brüchiger.

Geschichte

Erstmals wurde Torbernit in Jáchymov (Sankt Joachimsthal) im Erzgebirge (Tschechien) beschrieben.

Bildung und Fundorte

Torbernit bildet sich als Sekundärmineral in Oxidationszonen von Uranlagerstätten; es ist weltweit dort zu finden. In Deutschland kommt es vornehmlich in den Mittelgebirgen wie dem Erzgebirge und beispielsweise in der nördlichen Oberpfalz bei Nabburg (Wölsendorf) vor.

Morphologie

Das Mineral tritt meist als kleine dünne Tafeln auf, allerdings kann es auch schuppig oder pulverig vorkommen. Seltener können die Tafeln auch dicker sein, wobei sie dann an Kartenstapel erinnern. Häufiger als diese Stapel sind dipyramidiale Formen.

Verwendung

Aufgrund der schwachen ionisierenden Strahlung, die Torbernit aussendet, kann es zum testen von Geigerzählern verwendet werden.

als Rohstoff

Zu Zeiten des kalten Krieges wurde mehrmals überlegt, Uranminerale wie Torbernit zur Urangewinnung als Energierohstoff in großen Maßstäben abzubauen. In der DDR war das zum Teil auch der Fall. Im Zuge steigender Energiepreise und der verstärkten Kernenergienutzung weltweit, wird die Nutzung von Uranlagerstätten immer attraktiver.


Vorsichtsmaßnahmen

Da Torbernit krebserregend wirkt, sollte man nach dem Kontakt mit dem Material die Hände waschen, damit es nicht in den Organismus gelangen kann.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Webmineral - Torbernite (engl.)

Weblinks

  • Mineralienatlas:Torbernit (Wiki)

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