Kurzer Lehrgang der Geschichte der KPdSU (B)

Kurzer Lehrgang der Geschichte der KPdSU (B)

Das Buch Geschichte der KPdSU (B), kurzer Lehrgang ist ein erstmals 1938 in russischer Sprache erschienener Grundlagenkurs über die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Russland.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

In dem Buch wird ein Bild von den ersten marxistischen Zirkeln und Volkstümlern in den 1880er Jahren über die sozialistische Oktoberrevolution 1917 bis zur Etablierung des Sozialismus in Russland und der Annahme der Sowjetverfassung im Jahr 1937 vermittelt. Zahlen und Fakten sollen die dabei vorgetragenen Thesen untermauern.

Das Buch nimmt dabei – oftmals in Form von Zitaten − Bezug zu den damaligen „sozialistischen Klassikern“: Karl Marx, Friedrich Engels, Wladimir Lenin und Josef Stalin. In dem Buch ist auch erstmals Stalins Schrift Über Dialektischen und Historischen Materialismus abgedruckt.

Das Buch trug auch zum Personenkult um Stalin bei. Das Buch spiegelt ein Geschichtsbild wider, welches die Rolle Stalins in der Oktoberrevolution und den folgenden Jahren des Aufbaus des Sowjetstaates überbetont. Die Bedeutung der Gegner Stalins wird demgegenüber systematisch geleugnet, diese Personen selbst werden diskreditiert.

Im Kapital über die Dialektik gab es nur noch das „Gesetz vom Kampf der Gegensätze“, welche auch keine „Einheit“ mehr bildeten und das „Gesetz vom Umschlagen von Quantität in Qualität“. Das „Gesetz von der Durchdringung der Gegensätze und ihr Umschlagen, wenn auf die Spitze getrieben“ und das „Gesetz der Negation der Negation“ kamen nicht mehr vor.

Geschichte

Der Kurze Lehrgang der Geschichte der KPdSU (B) wurde unter Redaktion einer Kommission des Zentralkomitees der KPdSU erarbeitet und 1938 erstmals in russischer Sprache veröffentlicht. 1939 erschien im Verlag für fremdsprachige Literatur, Moskau, die erste deutschsprachige Ausgabe.

Der Lehrgang wurde in der Sowjetunion und nach dem Zweiten Weltkrieg auch in den Staaten des sozialistischen Lagers sowie in der KPD Westdeutschlands wichtige Grundlage der politischen Bildung und des Geschichtsverständnisses und bis in die 1950er Jahre für Schulungszwecke verwendet.

Bis zum Frühjahr 1956 erschienen allein in der DDR über eine Million Exemplare[1].

Aufbau

Das Buch beinhaltet chronologisch aufgebaut 12 Kapitel, unterteilt in mehrere Unterkapitel. Am Ende jedes Kapitels findet sich eine Kurze Zusammenfassung, die den Inhalt des vorangegangenen Kapitels auf wenigen Seiten wiedergibt. Die Einteilung der Kapitel im Buch lautet wie folgt:

  • Kapitel 1: Der Kampf für die Schaffung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Rußland (1883–1901)
  • Kapitel 2: Die Bildung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands. Die Entstehung der Fraktionen der Bolschewiki und der Menschewiki innerhalb der Partei (1901–1904)
  • Kapitel 3: Menschewiki und Bolschewiki in der Periode des Russisch-Japanischen Krieges und der ersten russischen Revolution (1904–1907)
  • Kapitel 4: Menschewiki und Bolschewiki in der Periode der Stolypinschen Reaktion. Formierung der Bolschewiki zu einer selbstständigen marxistischen Partei (1908–1912)
  • Kapitel 5: Die Partei der Bolschewiki in den Jahren des Aufschwungs der Arbeiterbewegung vor dem ersten imperialistischen Krieg (1912–1914)
  • Kapitel 6: Die Partei der Bolschewiki in der Periode des imperialistischen Krieges. Die zweite Revolution in Rußland (1914 bis März 1917)
  • Kapitel 7: Die Partei der Bolschewiki in der Periode der Vorbereitung und Durchführung der sozialistischen Oktoberrevolution (April 1917–1918)
  • Kapitel 8: Die Partei der Bolschewiki in der Periode der ausländischen militärischen Intervention und des Bürgerkrieges (1918–1920)
  • Kapitel 9: Die Partei der Bolschewiki in der Periode des Übergangs zur friedlichen Arbeit an der Wiederherstellung der Volkswirtschaft (1921–1925)
  • Kapitel 10: Die Partei der Bolschewiki im Kampfe für die sozialistische Industrialisierung des Landes (1926–1929)
  • Kapitel 11: Die Partei der Bolschewiki im Kampfe für die Kollektivierung der Landwirtschaft (1930–1934)
  • Kapitel 12: Die Partei der Bolschewiki im Kampf für die Vollendung des Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft und die Durchführung der neuen Verfassung (1935–1937)

Kritik

Der Historiker und Kommunist Günter Judick kritisierte den „kurzen Lehrgang“ scharf. Es sei eine verfälschende Auslegung der Geschichte und sei einseitig auf Stalin und dessen Ansichten zugeschnitten. Zudem sei es unvollständig, da „man in der Geschichte auch vergeblich Aussagen über die jeweils komplette Besetzung der Führungsorgane und über die konkrete Rolle der führenden Persönlichkeiten in der Revolution und den folgenden schweren Jahrzehnten“ suche. [2]

Literatur

  • Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki), kurzer Lehrgang. Verlag Neuer Weg, Stuttgart, 1978, ISBN 3880210802.

positive Rezensionen

negative Rezensionen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aus Politik und Zeitgeschichte, bei Google-Bücher
  2. Günter Judick, Der verkürzte Lehrgang der Geschichte der KPdSU (B)

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