Kuttner TV

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Sarah Kuttner (* 29. Januar 1979 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Fernsehmoderatorin, Autorin und Kolumnistin. Sie ist die Tochter des Kulturwissenschaftlers, Autors und Radiomoderators Jürgen Kuttner.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Sarah Kuttner, die in der DDR geboren wurde, machte ihr Abitur am John-Lennon-Gymnasium, vormals August-Bebel-Oberschule (eine Polytechnische Oberschule), in Berlin. Kuttner war an der Namensgebung aktiv beteiligt. Zur Auswahl stand unter anderem auch der Name Bob Marley.[1] Das Gymnasium besuchte sie mit der Schauspielerin und Moderatorin Nora Tschirner, ihrer engen Freundin[2][3], dem Gitarristen Andy Penn und der Sängerin Mieze von der Popband MIA., zu deren Gründung sie maßgeblich beitrug.[4] Danach ging sie zunächst als Au-pair nach London, wo sie einen Korrespondenten des Spiegels kennenlernte und ein sechsmonatiges Praktikum in der Londoner Redaktion des Magazins absolvierte.

Nach ihrer Rückkehr nach Berlin folgte sie den Spuren ihres Vaters und begann im Oktober 2000 ein Praktikum bei Fritz, dem Jugendradio des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Als freie Mitarbeiterin wurde sie dort weiter beschäftigt und vorwiegend für Live-Reportagen eingesetzt.

Zwischenzeitlich war sie in Berlin für einige Zeit an der Universität eingeschrieben.

Im November 2001 wurde Sarah Kuttner in einem bundesweiten Casting des Musiksenders VIVA als neue Moderatorin ausgewählt. Bis 2004 moderierte sie daraufhin im Wechsel mit Gülcan Karahancı die Nachmittagssendung Interaktiv sowie verschiedene Chart- und Event-Shows im VIVA-Programm. Im Juli 2003 erschienen von ihr Aktfotos in der deutschen Ausgabe des Playboy.

2004 schaffte Kuttner den Sprung in das Programm der ARD. Am 19. März 2004 moderierte sie zusammen mit Jörg Pilawa die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Dafür wurde sie für den Publikumspreis Bambi nominiert, ging jedoch nicht als Preisträgerin hervor.

Ab November 2007 moderierte Sarah Kuttner zusammen mit ihrem Vater Jürgen Kuttner auf Radio Eins die wöchentliche Radio-Talkshow „Kuttner & Kuttner - Vater und Sohn“. Diese Show wurde am 27. April 2008 zum letzten Mal ausgestrahlt.

2008 moderierte sie im digitalen Fernsehen beim Pay-TV-Sender Sat.1 Comedy die Show Slam Tour mit Kuttner, in der sie in verschiedenen Städten Poetry Slams besuchte.

Des Weiteren war Sarah Kuttner im Juli 2008 in einer dreiteiligen Sendung mit dem Titel Kuttners Kleinanzeigen in der ARD zu sehen, in der sie die Urheber merkwürdiger Kleinanzeigen besuchte.

Show

Hauptartikel: Sarah Kuttner – Die Show

Kuttner moderierte vom 2. August 2004 an eine eigene Sendung, die ihren Namen trug. Bis September 2005 lief die viermal pro Woche ausgestrahlte Sarah Kuttner – Die Show auf VIVA, es folgte ein Senderwechsel zu MTV, wo die nun nur noch kurz „Kuttner.“ benannte Sendung bis zum 3. August 2006 zweimal wöchentlich zu sehen war. Die Sendung wurde von Kuttners Produktionsfirma „Kuttner TV GmbH“, einer Tochterfirma der Kölner „Brainpool TV GmbH“, in den MTV-Studios Berlin produziert.

Ende Mai 2006 gab Sarah Kuttner auf ihrer Homepage bekannt, dass es keine zweite Staffel ihrer Show auf MTV geben werde. Gründe dürften nach Kuttners eigenen Angaben zu hohe Produktionskosten und niedrige Einschaltquoten gewesen sein. Die letzte Sendung wurde am 3. August 2006 ausgestrahlt.

Autorentätigkeit

Sarah Kuttner war über längere Zeit als Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung und den Musikexpress tätig. Ihr erstes Buch, Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens, enthält eine Auswahl dieser Texte. Eine Fortsetzung unter dem Titel Die anstrengende Daueranwesenheit der Gegenwart ist im April 2007 erschienen. Die Kolumnen für den Musikexpress werden nicht weitergeführt, da sie sich künftig um andere Dinge als das „Kolumnenverzapfen“ kümmern möchte.

Am 11. März 2009 erschien ihr erster Roman, Mängelexemplar, zeitgleich mit einer von ihr selbst gelesenen Hörbuchversion. In dem Buch verarbeitet sie nach eigenen Angaben Depressionen, die sie in ihrem Bekanntenkreis beobachtet habe. Das Buch veröffentlichte sie, wie die Kolumnensammlungen auch, beim S. Fischer Verlag.

Weitere Aktivitäten

  • Am 13. März 2005 fand das von Kuttner mitorganisierte Festival „Kuttner on Ice – Die Revue zur Show“ in der innerhalb von zwei Wochen komplett ausverkauften Columbiahalle in Berlin statt, bei dem ausschließlich Bands auftraten, die Kuttners Musikgeschmack entsprechen. Diese Künstler waren, in der Reihenfolge ihrer Auftritte, The International Noise Conspiracy, Moneybrother, Mando Diao und Adam Green. Nach dem Konzert legten noch Markus Kavka und Torsten Scholz (Beatsteaks) als DJs auf.
  • Die zweite Auflage von „Kuttner On Ice – Die Revue zur Show“ gab es am 17. Dezember 2005 ebenfalls wieder in der Berliner Columbiahalle. Neben den Auftritten von Maxïmo Park, The Coral, The Good Life und Art Brut legten wieder mehrere DJs auf, darunter auch Nora Tschirner.
  • Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war Sarah Kuttner als Reporterin für die ARD tätig.
  • Nach ihrer Lesetour synchronisierte sie für den Film „Die Rotkäppchen-Verschwörung“ das Rotkäppchen. Der Film lief am 27. Dezember 2006 in den deutschen Kinos an.
  • Im Februar 2007 gab die Produktionsfirma Brainpool bekannt, dass an einer Pilotsendung für ein neues Fernsehformat mit Sarah Kuttner gearbeitet wird. Die Sendung trägt den Arbeitstitel „Frag die Kuttner“. Ob und wann die Sendung ausgestrahlt wird, ließ Brainpool offen. Auch über mögliche Sender wurde nichts bekannt gegeben.
  • Kuttner moderierte zusammen mit Roger Willemsen am 7. Juni 2007 ein Konzert der Initiative „Deine Stimme gegen Armut“ vor 80.000 Zuschauern im Rostocker IGA-Park anlässlich des G8-Gipfels.

Bücher

  • Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens. S. Fischer, 2006, ISBN 3-596-17108-3
  • Die anstrengende Daueranwesenheit der Gegenwart. S. Fischer, 2007, ISBN 3-596-17533-X
  • Mängelexemplar. S. Fischer, 2009, ISBN 3-100-42205-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Setzen, Sechs! - Schulgeschichten aus Deutschland (3/3). Experiment Schule. Dokumentarfilm von Susanne Bausch im Auftrag des SWR. Deutsche Erstausstrahlung am 22. Dezember 2005
  2. Nora Tschirner auf www.kino.de
  3. Vanity Faces - Nora Tschirner
  4. Porträt MIA. Provokation und Wandel

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