- Kwangchowan
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Kwangtschouwan (Kouangzhouwan, Kwangchowwan, Kuang-tschou-wan, Tschankiang) war ein Territorium im Bereich einer Küstenbucht auf der südchinesischen Halbinsel Leizhou nördlich der Insel Hainan.
Das Gebiet von Kwangtschouwan war von 1899 bis (faktisch) 1943 französisches Pachtgebiet mit dem Verwaltungssitz Fort Bayard (Zhanjiang). Es hatte eine Größe von 842 km2 und 250.000 Einwohner (1935).
Geschichte
Am 27. Mai 1898 besetzten französische Truppen das Territorium des späteren Pachtgebietes im Süden von Guangdong.
Im Jahr nach der Besetzung des Gebietes erzwang Frankreich vom chinesischen Kaiserreich einen Pachtvertrag über einen Zeitraum von 99 Jahren (vergleichbar den New Territories in Hongkong bzw. dem deutschen Pachtgebiet Kiautschou).
Hauptzweck der Pachtung des Gebietes war die Erschließung Süd-Chinas (v.a. Guangdongs und Yunnans bis nach Sichuan) und der Bau von Eisenbahnen. Ferner sollte von dort das in diesem Raum vorgesehene französische Einflußgebiet kontrolliert werden. Die gehegten wirtschaftlichen Hoffnungen erfüllten sich für die Franzosen aufgrund der Armut dieser Region allerdings niemals.
Kwangtschouwan war kein eigenständiges Kolonialgebiet (und besaß daher auch keinen eigenen Gouverneur) sondern unterstand als Territoire de Kouang-Tchéou-Wan dem Gouverneur von Französisch-Indochina.
Nachdem Frankreich im Juni 1940 kapitulierte, erkannte die von Chiang Kai-shek regierte Republik China das "Freie Frankreich" unter Charles de Gaulle diplomatisch an und erklärte das "Freie Frankreich" zum Souverän über die Enklave. Infolge dessen erklärte sich die Verwaltung Kwangtschouwans loyal zum "Freien Frankreich" und versagte damit der Vichy-Regierung die Gefolgschaft (im Unterschied beispielsweise zu Französisch-Indochina).
Nach der Besetzung des Gebietes durch Japan im Februar 1943 wurde das Pachtgebiet seitens der Vichy-Regierung an die mit Japan kollaborierende Chinesische Marionettenregierung unter Wang Ching-wei abgetreten, was weder von der Regierung des "Freien Frankreich" noch von der Republik China anerkannt wurde.
Formell wurde das Gebiet dann schließlich am 28. Februar 1946 von Frankreich an China zurückgegeben.
Siehe auch
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