Anita Iden-Zeller

Anita Iden-Zeller

Oskar Iden-Zeller (* 1879; † 21. November 1925) war einer der ersten deutschen Ethnologen des 20. Jahrhunderts, die ein spezielles Interesse an Sibirien entwickelten. Verheiratet war er mit Anita Iden-Zeller die ihn auf seiner letzten, elf Jahre dauernden Reise nach Sibirien im Jahr 1913 begleitete.

Oskar Iden-Zeller

Inhaltsverzeichnis

Reisen

Seine Reisen führten ihn dabei unter anderem von Sankt Petersburg zum Baikalsee, nach Jakutsk und Werchojansk,sowie ins Kolyma-Gebiet und an die Beringstraße. Obwohl er gute Kontakte in die universitären und wissenschaftlichen Zirkel in Deutschland und auch zu Roald Amundsen hatte, galt Iden-Zeller als ethnologischer Autodidakt.

Erste Expedition (1902 - 1906?)

Von Sankt Petersburg über Tscheljabinsk, Jakutsk, Nishni-Kolymsk bis zur Beringstraße (Danach übersetzen nach Alaska und Weiterreise). Nach seinen eigenen Angaben legte Iden-Zeller diese Reise innerhalb von vier Jahren zu Fuß zurück. Dabei begleitete er auch vier Monate eine Gruppe von Nomaden der Tschuktschen. Endpunkt der Reise stellte die Handelsstation der „North Eastern Siberian Co.“ an der Beringstraße dar, die er mit letzter Kraft und nach 70-tägigem Fußmarsch erreichte. Seine Reise verarbeitete er im Buch „12000 Kilometer durch Sibirien“.

Expedition (1913 - 1916)

Iden-Zeller wurde im Auftrag des Museums für Völkerkunde Hamburg und des Museums für Völkerkunde in Leipzig, des Geographischen Instituts Gießen sowie vom Reclam-Verlag beauftragt und finanziell unterstützt eine Reise nach Sibirien zu organisieren und durchzuführen. Geplant war zunächst ein drei Jahre dauernder Aufenthalt in Sibirien, bei dem verschiedene ethnologische Artefakte gesammelt und einheimische Völker studiert werden sollten. Diese Expedition trug den Namen „Deutsche Taimyrland Expedition“. Begleitet wurde er dabei von seiner Frau Anita, die auch einen Großteil der Reisereportage („Der Weg der Tränen“) veröffentlichte. Die Reise führte das Paar unter anderem nach Manzurka in der Nähe des Baikalsees, nach Bulun und nach Jakutsk. Im Winter 1922/23 reiste er zum letzten Mal von Wladiwostok aus in das Gebiet von Gischiga (Oblast Magadan), um sein Glück dort als Handelsvertreter zu suchen. Zuvor hatte er sich bereits in Jakutsk von seiner Frau trennen müssen, da sie beide in Sibirien nach Ausbruch des 1. Weltkrieges von den Behörden festgesetzt wurden und ihnen die Ausreise nach Deutschland verwehrt wurde. Auf seiner Handelsexpedition geriet er schließlich nochmals zwischen die Fronten von Rot- und Weißgardisten und wurde im Winter 1923/24 von der „Tscheka“ ins Gefängnis nach Wladiwostok gebracht.

Werke

  • Oskar Iden-Zeller: 12000 Kilometer durch Sibirien, Reclam, Leipzig, 1914
  • Oskar und Anita Iden-Zeller: Der Weg der Tränen, Reclam, Leipzig, 1926

Literatur

  • Aline Ehrenfried: Die Zukunft lag im Osten. Oskar und Anita Iden-Zellers Berichte aus einem Sibirien des Umbruchs In: Bruchlinien im Eis, Lit.-Verlag, Wien 2005. ISBN 3-8258-8270-5

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