Kyritz an der Knatter

Kyritz an der Knatter
Dieser Artikel beschreibt die Stadt Kyritz. Für den gleichnamigen Ortsteil von Krackow in Mecklenburg-Vorpommern, siehe dort.


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kyritz
Kyritz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kyritz hervorgehoben
52.94222222222212.39722222222242Koordinaten: 52° 57′ N, 12° 24′ O
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Höhe: 42 m ü. NN
Fläche: 156,09 km²
Einwohner: 9901 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16866
Vorwahlen: 03 39 71
Kfz-Kennzeichen: OPR / KY
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 264
Stadtgliederung: Kyritz und 12 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
16866 Kyritz
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hans-Joachim Winter (CDU)
Lage der Stadt Kyritz im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Karte

Die Hansestadt Kyritz ist eine Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten von Brandenburg. Von 1952 bis 1993 war Kyritz eine Kreisstadt im Bezirk Potsdam bzw. im Bundesland Brandenburg.

Die Einwohnerzahl ist seit Jahren rückläufig und beträgt etwa 9.900 (Dezember 2007).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt im Naherholungsgebiet der Kyritzer Seenkette. Sie trägt den Beinamen „an der Knatter“. Das Geräusch der früher zahlreichen knatternden Wassermühlen an einem Nebenarm der Jäglitz war namensgebend. Heute gibt es diesen Nebenarm der Jäglitz und auch die Wassermühlen nicht mehr.

In der Kyritz-Ruppiner Heide befindet sich ein Bombodrom genannter ehemaliger Truppenübungsplatz, den die Bundeswehr für Tiefflug- und Bombenabwurfübungen nutzen will.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den Ortsteilen Berlitt, Bork, Drewen, Gantikow, Ganz, Holzhausen, Kötzlin, Lellichow, Mechow, Rehfeld und Teetz.

Berlitt liegt sieben Kilometer von der eigentlichen Stadt Kyritz entfernt und wurde als Ortschaft erstmals 1440 urkundlich erwähnt. Da die Kirche aus dem 13. Jahrhundert stammt, muss der Ort entsprechend deutlich älter sein. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs, allerdings ist seine Bedeutung unklar. Eigentümer des Ortes waren früher die Familien Crusemark und von Königsmarck. [1]

Geschichte

Schulze-Kersten-Denkmal auf dem Kirchplatz
Der Marktplatz in Kyritz
Pfarrkirche St. Marien in Kyritz
  • 946 erste urkundliche Erwähnung.
  • 1237 erhält Kyritz (damals Chorizi) das Stendaler Stadtrecht. Die Stadt liegt in der Prignitz, slawisch pregynica (etwa „ungangbares Waldgebiet“)
  • Im 14. Jahrhundert wird die Stadt Mitglied der Hanse und liegt am Pilgerweg Berlin-Wilsnack. Zu dieser Zeit wird auch die Pfarrkirche St. Marien und die Stadtmauer gebaut. Die Kirche und Reste der Stadtmauer gibt es heute noch.
  • 1381 Überfall des Ritters Bassewitz (nicht gesichert).
  • 1411 Der Ritter Bassewitz wird gefasst und enthauptet (nicht gesichert). Das Schwert, mit dem er (angeblich) hingerichtet wurde, ist heute im Rathaus ausgestellt. Siehe Bassewitzfest Kyritz
  • 1488 Erstmals Kyritzer Bier mit dem Namen „Mord und Totschlag“ gebraut. Dieses Bier wird heute in Dessow hergestellt und ist in Restaurants der Stadt und dem Inselrestaurant erhältlich.
  • 1626 sterben mehr als 800 Kyritzer an der Pest.
  • Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Fachwerkhäuser errichtet, einige davon prägen noch heute den Stadtkern.
  • 1806 bis 1814 französische Besatzung. 1814 wird die Friedenseiche gepflanzt, die heute noch auf dem Marktplatz steht.
  • Kreisstadt der Ostprignitz seit 1816.
  • 1866 Bau des heutigen Gymnasiums
  • 1871 Gründung der Stärkefabrik.
  • 1879 wird das Rathaus erbaut. Das alte war abgebrannt.
  • 1910 wird das Krankenhaus eingerichtet.
  • 1925 Gründung der Badeanstalt.
  • Am 2. September 1945 verkündet Wilhelm Pieck die Bodenreform im Gasthof „Zum Prignitzer“.
  • 1952 in der DDR wird Kyritz zur Kreisstadt des Kreises Kyritz im Bezirk Potsdam.
  • 1960 wird der Agrarflughafen Heinrichsfelde gegründet.
  • 1970 werden erstmals die Kyritzer Festtage mit Segelregatta und Bootskorso veranstaltet.
  • 1993 Kreisgebietsreform. Kyritz kommt zum Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit der Kreisstadt Neuruppin.
  • 2003 wird das Amt Kyritz aufgelöst und dessen Gemeinden der Stadt Kyritz angeschlossen.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Das Rathaus von Kyritz

Bei den Kommunalwahlen vom 28. September 2008 waren 27 Sitze zu verteilen. Diese verteilen sich wie folgt auf die Parteien und Gruppierungen[2]:

Partei / Gruppierung Sitze
B90/Grüne 2
CDU 6
Die Linke 9
FDP 1
Kyritz Land Wählergruppe 3
SPD 6

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine viertürmige rote Burg mit ungezinnter Mauer und geschlossenem Tor, belegt mit einem grünen Schild mit einer goldenen Lilie.“

Das Wappen wurde von dem Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sehenswürdigkeiten

  • Reubke-Orgel der St. Marienkirche
Die im Jahre 1873 erbaute Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt von Adolf Reubke in Hausneindorf im Harz. Sie besitzt 40 Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal. Die dispositionellen Veränderungen, die im Laufe der Jahre vorgenommen wurden, konnten 1995 während einer Generalreinigung und Teilrestaurierung wieder rückgängig gemacht werden. Die Orgel ist die einzige in ihrer Größe noch erhaltene Reubke-Orgel und gleichzeitig die größte romantische Orgel des 19. Jahrhunderts im Land Brandenburg.[3]

Museen

Lügenmuseum in Gantikow, ca. 6 km nördlich der eigentlichen Stadt Kyritz

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

In Kyritz gibt es die Brauerei Dessow GmbH als Zweigniederlassung der Oettinger Brauerei.

Verkehr

Bahnhof Kyritz

Man kann Kyritz per Auto u. a. über die B5 erreichen.

Die Prignitzer Eisenbahn bedient den Bahnhof von Kyritz.

Trivia

Kyritz an der Knatter ist Heimatort der fiktiven Detektiv- und Comicfigur Nick Knatterton, eigentlich Nikolaus Freiherr von Knatter.

Persönlichkeiten

Fußnoten

  1. Märkische Oderzeitung, 8./9. April 2006, S. 9
  2. Wahlseite der Stadt Kyritz
  3. www.reubke-orgel.de

Weblinks


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