Kyritz-Ruppiner Heide

Kyritz-Ruppiner Heide

Die Kyritz-Ruppiner Heide, auch Wittstock-Ruppiner Heide, ist ein über 700 Quadratkilometer großes Gebiet im Norden des Landes Brandenburg, südöstlich von Wittstock und nordwestlich von Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, an der Grenze zwischen den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Südlich und östlich schließt sich das Ruppiner Land mit Ruppiner Platte im Süden und den Zechliner Hügel im Osten an. Nördlich grenzt es an die Mecklenburgische Seenplatte und im Westen grenzt es an die Dosseniederung. Im östlichen Teil, in der Ruppiner Schweiz, befinden sich Talsande, in denen Seenketten liegen und Mischwälder stehen.

Die Landschaft kennzeichnet ein großes Wald-, Magerrasen- und Heidegebiet, welches sich überwiegend aus Sandern aufgebaut und dementsprechend trocken und unfruchtbar ist. So bestimmen Kiefernforste das Landschaftsbild, aber es wurden im Umkreis einiger Ortschaften auch Ackerflächen angelegt. So liegt auch der vorherrschende Nutzungstyp der Landschaft in den großen Kiefernforsten.

Durch das Bombodrom, den zentral gelegenen ehemaligen Truppenübungs- und Luft-Boden-Schießplatz Wittstock, ist von der ursprünglichen Wald- und Heidelandschaft wenig übriggeblieben. So gibt es hier großflächig Magerrasen und Heidevegetation. Dieser Übungsplatz wurde ab 1952 mit der schrittweise erfolgten Nutzung durch die Rote Armee intensiv genutzt. Das Gelände hat eine Fläche von 144 Quadratkilometern. Zurzeit hat das Gelände rechtlich den Status eines militärischen Sicherheitsbereiches. Seither entstand in der umgebenden Region eine große Protestbewegung, die eine militärische Weiternutzung bislang verhindert hat.[1]

Am 9. Juli 2009 entschied Bundesverteidungsminister Franz Josef Jung, den Truppenübungsplatz Wittstock nicht zum größten Luft-Boden-Schießplatz in Deutschland auszubauen. Zuvor hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Ende März Urteile der Vorinstanz bestätigt und entschieden, dass auf dem Areal auch künftig keine Tiefflieger trainieren dürfen.[2]

Aus naturschutzfachlicher Sicht sind als besonders wertvoll die großen Magerrasen- und Heideflächen des Truppenübungsplatzes anzusehen, die FFH-Status besitzen. Weiter sind ein großes Laub- und Mischwaldgebiet der Buchheide und ein Feuchtgebiet, das Berlinchener Luch im Norden der Landschaft als FFH-Lebensräume gemeldet, sowie die Gewässerlandschaft der Ruppiner Schweiz um den Fluss Rhin. Als Naturschutzgebiet ist im Südwesten des Gebietes das große Feuchtgebiet Schönberg-Blankenberg ausgewiesen.

Quellen

  1. rbb: Bundeswehr darf "Bombodrom" nicht in Betrieb nehmen
  2. Spiegel.de

Weblinks

53.09649798333312.651443480556

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