- Kärntner Käsnudel
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Die Kärntner Nudel ist ein dünn ausgewalzter Nudelteig, der zu einer faustgroßen Tasche (oder auch kleiner) geformt und mit verschiedenen Köstlichkeiten gefüllt wird.
Kärntner Nudeln gibt es mit verschiedensten Füllungen, von herzhaft bis süß. Angefangen von der Kasnudel (Topfen-Kartoffel-Füllung, gewürzt mit Minze und/oder Kerbel; regional auch Topfennudel genannt), über die Steinpilznudel (Steinpilz-Kartoffel-Füllung) bis zur Kletzennudel (gedörrte Birnen mit Topfen). Die für die klassische Füllung verwendete Minze ist Mentha gentilis (Braune Minze oder Nudelminze), eine praktisch nur als Kulturpflanze vorkommende Hybride aus Mentha arvensis und Mentha spicata.
Das typische Merkmal dieser traditionellen Nudeln ist der gekrendelte Rand. Als Abkrendeln wird das Abdichten durch zackenartiges Zusammendrücken der gegeneinander liegenden Teigränder beschrieben. Bezeichnend für die Bedeutung, die einem schön gekrendelten Rand in der Vergangenheit zugemessen wurde, kursierte in Kärnten der Spruch: „A Dirndl, dås nit krendeln kån, kriegt kan Månn“. Die traditionelle Zubereitungsart gilt als arbeitsaufwändig.
Kärntner Nudeln kamen vor allem am Freitag, dem in der katholischen Tradition fleischlosen Wochentag, auf den Tisch. Heute sind die Kärntner Nudeln in Haushalten und der Gastronomie des Landes weit verbreitet, allerdings handelt es sich oft um industriell gefertigte Tiefkühlkost. Typische Qualitätseinbußen derartiger Nudeln sind verwässerte Füllungen, Fehlen des gekrendelten Randes und Verunstaltungen der typischen Form aufgrund der dicht gepackten, langen Tiefkühllagerung.
Den Kärntner Nudeln ähnlich, aber kleiner, sind die Kärntner Schlickkrapfen, meist mit Fleischfülle, und die Schlutzkrapfen aus Tirol. Ähnliche Rezepte für die Herstellung von gefüllten Teigwaren findet man in vielen Teilen Europas, aber auch in Asien.
Literatur
- Lia Miklau: Kärntner Kochbüchl. 6. unveränderter Nachdruck. Klagenfurt, Verlag Johannes Heyn, 1984, 161 Seiten, ISBN 3-85366-202-1
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