- Königreich Kition
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Das Königreich Kition (Kittim) war ein eisenzeitliches Königreich auf der Mittelmeerinsel Zypern.
Inhaltsverzeichnis
Name
phönizisch kt/kty, hebräisch Kittiim, altgriechisch Kition. Nach Flavius Josephus beherrschte Cethimus, ein Sohn des Gomer, die Insel „Cethima“, die nun Zypern genannt werde [1], Kition aber habe den Namen Cethims beibehalten und werde von den Griechen „Kitius“ genannt.
Geschichte
Die Hauptstadt des Königreiches Kition war die Stadt Kition (lateinisch Citium) in der Nähe der heutigen Stadt Larnaka). Kition war ein Vasallenstaat Sidons; Flavius Josephus, der sich auf Menander von Ephesos beruft, berichtet, dass König Elulaios von Sidon um 730 die aufständische Stadt Kition wieder unterwarf. Sanherib ernannte nach seinen Annalen als Statthalter in Kition einen gewissen Ittobaal als Nachfolger des Lulî (Elulaios?), der von den Assyrern hingerichtet worden war.
Stadtgott von Kition war Reschef (phönizisch „ršf ḥṣ“).
König Pumjaton von Kition unterwarf sich Alexander, der ihn anscheinend im Amte bestätigte. Nach 322 begann er wieder Münzen zu prägen[2]. 312 wurde er auf Anweisung von Ptolemäus ermordet, da er sich mit Antigonos verbündet hatte[3].
Siehe auch: Geschichte Zyperns
Könige
Die Könige nannten sich phönizisch „mlkytn“/„mlk kty wʿdyl“.
- Baalmilkon I., ca. 475
- Milkjaton, Sohn des Baalrom, ca. 392-362 v. Chr.
- Pumjaton, Sohn des Milkiaton, 362-312 v. Chr.
Archäologie
Die Ausgrabungstelle des antiken Kition liegt etwa 500 m vom archäologischen Museum entfernt und kann besichtigt werden. Im 12. Jahrhundert v. Chr. wurde die Stadt mit riesigen Mauern befestigt. In den ältesten Schichten findet sich mykenischer Einfluss, der sich auch in den zyklopischen Stadtmauern niederschlägt. Später war die Stadt phönikisch, wie unter anderem die Bestattungen in Skala und die Tempel zeigen.
Forschungsgeschichte
Im Sommer 1879 versuchten die Engländer den Norden der 'Skala' von Larnaka, eine meeresnahem Sumpffläche, den ehemaligen Hafen von Kition trockenzulegen, um die Malaria zu bekämpfen. Dazu trugen sie einen nahegelegenen Felsabhang, die Pamboula (Bamboula) ab, in der die Nekropole von Kition lag. Hier war bereits 1845, unter unbekannten Umständen, die Kition-Stele von Sargon II. gefunden worden, die sich heute in Berlin befindet. Ein englischer Offizier, Leutnant Sinclair, leitete die Arbeiten und bemerkte auch die zutagetretenden Funde. Der deutsche Archäologe Max Ohnefalsch-Richter, seit 1878 in Zypern, beobachtete ebenfalls die Ausgrabungen. Ein Bericht von Sinclair vom Juli 1879 gibt einige Details. Ein Teil der Funde wurde auf Anweisung des Britischen Außenministers Lord Granville ins Britische Museum nach London gebracht. Unter diesen Funden befinden sich auch zwei phönizische Inschriften. In ihnen wird der Tempel der 'Astart in Kition erwähnt.
Berühmte Bürger
Kition ist die Geburtsstätte des Philosophen Zenon, Begründer der Schule der Stoa.
Literatur
- D. D. Luckenbill: The Annals of Sennacherib (Chicaho 1924), 77.
- O. Masson/M. Sznycer: Recherches sur les Phéniciens de Cypre, École Pratique des Hautes études, 11. Hautes études orientales 3 (Paris, 1972).
- Javier Teixidor: The Phoenician Inscriptions of the Cesnola Collection. Metropolitan Museum Journal 11, 1976, 55-70.
- Marguerite Yon: Kition dans les textes. Testimonia littéraires et épigraphiques et Corpus des inscriptions. Publications de la Mission Archéologique Française de Kition-Bamboula, 5. Paris 2004, ISBN 2-86538-292-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jüdische Altertümer 6, 1
- ↑ Javier Teixidor, The Phoenician Inscriptions of the Cesnola Collection. Metropolitan Museum Journal 11, 1976, 56
- ↑ nach Diodor
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