Königsallee Düsseldorf

Königsallee Düsseldorf
Königsallee
Straße in Düsseldorf
Basisdaten
Ort: Düsseldorf
Ortsteil: Stadtmitte
Angelegt: 1804
Neugestaltet: 1985
Anschlussstraßen: Elberfelder Straße, Talstraße
Querstraßen: Theodor-Körner-Straße, Schadowstraße, Trinkausstraße, Königstraße, Benrather Straße, Steinstraße, Bastionstraße, Grünstraße, Bahnstraße, Graf-Adolf-Straße, Adersstraße, Luisenstraße
Plätze: Corneliusplatz, Schadowplatz, Graf-Adolf-Platz
Bauwerke: Breidenbacher Hof, Sevens
Nutzung
Nutzergruppen: Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Straßengestaltung: Kö-Graben, Tritonengruppe, Giradetbrücke
Technische Daten
Straßenlänge: 1 km

Die Königsallee, in Kurzform genannt, ist ein in nord-südlicher Richtung verlaufender Boulevard im Stadtzentrum von Düsseldorf. Charakteristisch für die Kö sind ihre große Breite, der Kö-Graben und der eindrucksvolle Baumbestand. Statt der üblichen zwei hat sie vier Gehwege, zwei auf beiden Seiten des Grabens und je einen entlang der Häuserzeilen. Die westliche, weniger begangene Bankenseite mit nur wenigen Läden im Norden wird allgemein als „die stille Seite“ bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Die Allee liegt östlich der Düsseldorfer Altstadt und war bis zu deren Schleifung Bestandteil der Festungsanlagen. Die dadurch freigewordenen Flächen wurden als „Grüner Ring“ um die Innenstadt gestaltet und schließen sich an die Königsallee an. Im Norden ist dies der Hofgarten und im Süd-Westen der Graf-Adolf-Platz, bzw. der Ständehauspark. Die Hausnummern beginnen mit der Zählung am Hofgarten und enden an der Luisenstraße. Der letzte Teil zwischen Graf-Adolf-Straße und Luisenstraße, auch „Kleine Kö“ genannt, ist durch die stark befahrene Graf-Adolf-Straße von der eigentlichen Königsallee abgetrennt. Alle Erwägungen, dieses Straßenstück für die Fußgänger besser anzubinden und damit für die Geschäftsinhaber lukraktiver zu gestalten, beispielsweise durch eine Überführung, wurden letztlich wieder verworfen.

Geschichte

Historische Entwicklung

Mit dem Frieden von Lunéville 1801 war wohl auch die Geburtsstunde der weltbekannten Königsallee gekommen. In den Jahren 1802 bis 1804 schufen Hofbaumeister Kaspar Anton Huschberger, Gartenbaumeister Maximilian Friedrich Weyhe und der Wasserbaumeister Wilhelm Gottlieb Bauer anstelle der jetzt niedergelegten Festungsbauwerke einen Stadtgraben, der über 30 Meter breit, 5 Meter tief und fast 1000 Meter lang auch heute noch die Augen erfreut. Der ihn speisende Neptunbrunnen bezieht sein Wasser aus der Düssel. Als öffentliche Promenade, mit mehreren Reihen von Bäumen angelegt, wurde diese an der östlichen Stadtgrenze befindliche Straße in Plänen als „Allee außerhalb der Stadt“ bezeichnet.

Die Königsallee bei Nacht

Zwei Brücken über den Stadtgraben waren mit Zoll-Häuschen versehen, um entsprechende Zölle einzunehmen. Am Südende der Königsallee befanden sich 1838 mit der ersten Eisenbahnlinie in Westdeutschland die Bahnhöfe der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft (daher auch Elberfelder Bahnhof genannt, später übernommen von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft) und ab 1845 bzw. 1846 der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft.

Die Königsallee war zu diesem Zeitpunkt eine „Lebensader“ mit regem Ausflugs- und Promenierverkehr, mit den eiligen Reisenden, den schicken Soldaten und Offizieren, den Café- und Hotelbesuchern und den Leuten, die zur Posthalterei und später zum Telegrafenamt wollten.

Frühere Namen der östlich des Grabens gelegenen Straßenführung waren „Neue Allee“, „Mittelallee“ oder „Kastanienallee“ – bis zu jenem legendären „Pferdeäpfel-Attentat“ des Jahres 1848. König Friedrich Wilhelm IV. ist hier mit Pferdeäpfeln beworfen worden, als er im „Revolutionsjahr“ vom südlich gelegenen Bahnhof kommend zum Schloss Jägerhof fahren wollte. Der genaue Ablauf ist unklar. Tatsache aber ist, dass 1851 die „Kastanienallee“ in „Königsallee“ umbenannt wurde, um das Königshaus wieder gnädig zu stimmen. Zu dieser Zeit war die Westseite der Allee noch nicht bebaut und trug den Namen „Kanalstraße“. Am südlichen Ende des Wassergrabens steht der Bergische Löwe (Philipp Harth, 1963) und am Nordende ist der Tritonenbrunnen (1902 von Fritz Coubillier geschaffen) ein weitbekanntes Kö-Denkmal.

Heutiges Erscheinungsbild

Heute steht die weltberühmte Allee für ein äußerst mondänes „Lebensgefühl“, mit vielen hochklassigen Geschäften, Einkaufszentren auf der Ostseite und Banken auf der Westseite. Daneben hat sich die Westseite der zum erstklassigen Hotelstandort entwickelt: Neben den Traditionshotels Breidenbacher Hof und dem Steigenberger Park Hotel eröffnete 2005 das Hotel Intercontinental. Alle drei Hotels an der Königsallee tragen fünf Sterne mit dem Zusatz „Superior“.

Im Juli/August 2004 feierte die Königsallee ihr 200-jähriges Bestehen. In jüngster Zeit hat der Häuserbestand entlang der Straße einige Veränderungen erfahren, so durch den Neubau des Breidenbacher Hofs, den Abriss des Modehauses Heinemann und die anschließende Errichtung eines Neubaus mit der Mayerschen Buchhandlung als Hauptmieter. Auch im Modebereich halten zunehmend Handelsketten Einzug auf der Königsallee – vermehrt auch im niedrigpreisigen Segment (H&M, Esprit, Zara etc.). Legendär sind die Preise und Mieten an der Kö – unbebauter Grund wird derzeit mit einem amtlichen Bodenrichtwert von € 13.000 pro m² bewertet.

Veranstaltungen

Teilnehmer am Tuntenlauf des Düsseldorfer Karnevals auf der Kö

Die Königsallee ist neben dem Burgplatz der zweite Ort in der Düsseldorfer Innenstadt für große regionale und überregionale Veranstaltungen. So wurde im Jahr 2003 am nördlichen Ende der Allee im Rahmen des Innerdeutschen Vorentscheids für die Olympischen Spiele 2012 gefeiert.

In den Jahren 2006 bis 2008 wurde die Eröffnungsfeier der Deutsche Tourenwagen-Masters auf der gesamten Königsallee begangen. Zu diesem Zweck wurden mehrere Bühnen und Großbildleinwände errichtet.

Zu den regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen zählt unter anderem der sogenannte Bücherbummel auf der Kö. Bei diesem fünftägigen Literaturfestival werden auf der östlichen Seite des Boulevards Buchverkaufs-, Gastronomiestände und Zelte verschiedener kultureller Institutionen aufgebaut.

Daneben werden auch sportliche Veranstaltungen auf der Königsallee ausgerichtet. So ist der Kö-Lauf und das Radrennen Rund um die Kö hier ebenso zu Gast wie der Marathon.

Im Rahmen des Düsseldorfer Karnevals findet hier am Karnevalssamstag der sogenannte Tuntenlauf statt. Am darauf folgenden Sonntag ist der Boulevard fest in der Hand des nicht organisierten Straßenkarnevals und am Rosenmontag führt der Umzug ebenfalls über die Kö.

Zitate

„Wissen Sie, was der Lieblingssport der Düsseldorfer ist? Na, 400 Meter blöd kucken – auf der Kö!“

Kabarettist und Düsseldorfer Urgestein Manes Meckenstock

„Auf deiner Königsallee finden keine Modeschau’n statt. […] Wer wohnt schon in Düsseldorf?“

Herbert Grönemeyer in seinem Lied „Bochum

Weiterführende Informationen

Siehe auch

Literatur

  • Roland Kanz und Jürgen Wiener: Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-496-01232-3.
  • Jens Prüss: Die Kö. 54 825 Tage Königsallee in Düsseldorf. Grupello Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3933749506.

Weblinks

51.2230555555566.77916666666677Koordinaten: 51° 13′ 23″ N, 6° 46′ 45″ O


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